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Germany Yearbook - 1876 - Prussia_ocr

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457<br />

A. Münzordnnng und Geldprägungen.<br />

Die Ausführung des Münzgesetzes vom 4. December 1871 und 9. Juli 1873<br />

hat eine Umwandlung unseres gesammten Münzwesens zur Folge gehabt, deren<br />

einzelne Phasen durch nachstehende Zahlen und Erläuterungen charakterisirt werden.<br />

1. Die Beschaffung des Prägemetalls.<br />

Der Grundgedanke der deutschen Münzreform ist der Uebergang von der Silberwährung<br />

zur Goldwährung. A n Stelle des Silbers ist das Gold der Werthmesser und<br />

das gesetzliche Zahlungsmittel geworden. Dies bedeutet nichts Geringeres, als eine<br />

völlige Umwandlung des deutschen Edelmetall-Fonds und Goldbestandes, und diese<br />

bedingte die Beseitigung eines grossen entbehrlichen Theils des vorhandenen<br />

Silbers und dessen Ersetzung durch Gold, welches aus dem Auslande herangezogen<br />

werden musste. Die Natur der Dinge verlangte, dass mit Lösung der letzteren Aufgabe<br />

begonnen wurde, auf welche daher zunächst das Augenmerk zu richten ist.<br />

a. Goldmünzen. Bis zum Schlüsse des Jahres 1874 waren den deutschen Münzstätten<br />

— ausschliesslich auf Beichsrechnung — 816 540.304 Pfund Feingold überwiesen<br />

worden; zu diesen traten bis Ende October 1875 noch ca. 80 370.60« Pfund f.,<br />

von denen ca. 37 630 auf Beichsrechnung und 42 740.oo» auf private Bechnung ausgeprägt<br />

werden sollten. So waren also bis Ende October 1875 im Ganzen 896910.»ia<br />

Pfund f. den deutschen Münzen zugefuhrt worden.<br />

Bezüglich der Mengen Feingold, welche in den Jahren 1872 bis 1874 an die<br />

Münzstätten gelangt waren, ist der nähere Nachweis der einzelnen Bestandtheile,<br />

aus welchen dieselben sich zusammensetzten, vorhanden, und da bis Ende 1874 den<br />

Münzen das Prägegold nur ungefähr zum dritten Theile in Barren, im Uebrigen<br />

aber in Gestalt von Münzen, — also in einer Form, die erkennen lässt, in welchem<br />

Lande es vorher als Umlaufsmittel gedient hatte — überwiesen wurde, so ist hieraus<br />

ein Schluss auf das Yerhältniss zu ziehen, in welchem der Goldbestand der einzelnen<br />

Staaten zur Befriedigung des deutschen Bedarfs in Anspruch genommen wurde.<br />

Es wurden den deutschen Münzstätten zugewiesen in:<br />

Auf Bechnung von Bis Ende<br />

Jfünzsorten und Barrengold.<br />

1874<br />

1872. 1873. 1874. überhaupt.<br />

m<br />

1. 2. 3. 4. 5. 6.<br />

L Kronen (deutschen und österreichischen<br />

Gepräges) und sonstige<br />

deutsche Landes-Goldm<br />

ü n z e n .......... Pfd. fein 12207.772 1932.67« 50126.702 64267.150 7.87<br />

2. Franken.......... - - 123 774.07« 141 767.6«o 2 115.698 267 657.3«7 32.78<br />

3. Napoleonsd’ors . . . . - 7 275.7«s 113 888.32« 2 345.102 123 509.223 15.13<br />

4 . Sovereigns....... - - 28027.52t 2 153.832 — 30 181.354 3.70<br />

5. Imperials......... - 3 289.82« 24 035.600 — 27 325.42« 3j«<br />

6 . Russische Ducaten. . - - — 7.182 — 7.193 0.ooi<br />

7. Isabellinen....... • — 9 892.368 *) 1 945.692 11838.o«o 1.95<br />

8. Türkische Goldmünzen - - — 51.ooo — 51.ooo 0.oi<br />

9. Dollars und Eagles . - - 10939.421 1 768.282 65.509 12 773.222 1.36<br />

10. Barrengold....... - - 14.852 39 072.844 745.948 39 833.644 4.88<br />

11. Standard-Barrengold - • 145 714.771 68 625.134 24 756.7«o 239096.665 29.28<br />

Znsammen...... 331 244.M7 403 104.84« 82 I01.4U 816 540.304 lOO.oo<br />

I<br />

Eine Erklärung für die Höhe des Betrages, in welcher das Barrengold und<br />

die verschiedenen Sorten zur Befriedigung des deutschen Goldbedarfes beitrugen, gewähren<br />

n. A. die Bedingungen, unter welchen Gold in einer der aufgeführten Formen<br />

zu beschaffen war. Diese und zugleich die Veränderungen, welche sie im Verlaufe<br />

der Jahre 1872 bis 1874 erlitten sowie der Brutto-Münzgewinn, der sich bei der gesetzlich<br />

vorgeschriebenen Ausprägung eines Pfundes Feingold zu 1395 Mark ergab,<br />

werden in folgender Zusammenstellung nachgewiesen: *)<br />

*) Darunter 8.«m Pfund Brutto diverse Goidmünxen und Oxis Pfund Brutto Goldstsub.<br />

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