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Germany Yearbook - 1876 - Prussia_ocr

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298<br />

durch Scheibler, der Ghromoskope (Farbenmesser) durch Dubrunfaut, Yentze, Duboscq,<br />

Stammer u. A. m.; eines Apparats zur Bestimmung des kohlens&uren Kalkes in der<br />

Knochenkohle durch Scheibler, eines desgleichen zur Untersuchung der Saturations-<br />

Kohlensäure durch denselben u. s. w. Die Analyse und Werthbestimmung des Rohzuckers<br />

wurde vereinfacht und gefördert durch die Scheibler’sche Methode der Bestimmung<br />

der Asche in den Rohzuckern mittels Schwefelsäure, sowie in jfingster<br />

Zeit durch ein von dem Vereine zollvereinsländischer Rübenzucker-Fabrikanten gekröntes<br />

Verfahren der Bestimmung des Raffinationswerthes der Rohzucker nach Scheibler.<br />

Auch die Kenntniss der nebeu dem Zucker im Rübensafte vorkommenden Stoffe wurde<br />

namentlich in dem letzteren Jahrzehnt bedeutend erweitert; so entdeckte Scheibler<br />

in den Rüben eine schön krystallisirende Pflanzenbase, das Betain; er constatirte<br />

ferner das Vorkommen des zuerst von Rosignon beobachteten Asparagin's und wies<br />

nach, dass die als Bestandteil der Rüben sich findende, von Fremy als Metapectinsänre<br />

bezeichnet« Substanz ein optisches Drehungsvermögen besitze und ein Glykosid<br />

sei, da sich aus derselben ein eigentümlicher Zucker (Pectinzucker) abscheiden lasse.<br />

In dem Maasse, wie die Rübenzucker-Industrie sich ausbreitete, kräftigte und<br />

an Intensität gewann, hat sie mehr und mehr die Einfuhr des indischen Zuckers gedrückt.<br />

Bis vor dem Jahre 1836 wurde der Zuckerverhrauch in Deutschland fast ausschliesslich<br />

durch die Colonien gedeckt, von da ab trat die Concurrenz des Rübenzuckers<br />

ein, der, mehr und mehr den Consum befriedigend, die Einfuhr indischen<br />

Zuckers entsprechend verminderte. Dessen ungeachtet ist die Rohrzucker-Production<br />

noch sehr beträchtlich.<br />

Es belief sich die Gesammtproduction an Rohzucker nach Rud. W agner<br />

(Handhuch der chemischen Technologie, II. S. 46) im Jahre 187z auf 81.285 000 Ctx.;<br />

hiervon sind Rohrzucker ca. 60 Mill. Ctr., Rübenzucker 18 Mill. Ctr., Palmenzucker<br />

2.i«o Mill. Ctr. und Ahornzucker l.m Mill. Ctr. — Von der gesummten Rohrzucker-<br />

Production kommen auf:<br />

Cuba....................... I 6.00 Mill. Ctr. Antillen, französ. . O.50 (?)MilL Ctr.<br />

Portorico............... 4.50 n dänisch. . 0 .»<br />

B rasilien............... 1.00 w holländ. . 0.04<br />

Vereinigte Staaten 1.25 VI englisch . IO.00<br />

M auritius............... 7.00 Java. . 5.50<br />

Reunion.................. 3.75 Manilla 3.50<br />

Britisch Ostindien. 6.50<br />

Von der gesammten Rübenzucker-Production entfielen auf<br />

den deutschen Zollverein.................................. 5.500 000 Ctr.<br />

Frankreich......................................................... 6.000 000 -<br />

R ussland........................................................... 2.500000 -<br />

Oesterreich-Ungarn.......................................... 3.000000 -<br />

B elgien.................................... ......................... 500 000 -<br />

Schweden........................................................... 400000 -<br />

H olland.............................................................. 100000 -<br />

Die Zucker-Ein- und Ausfahr im Zollverein ist folgende:<br />

Einfuhr.<br />

Z.-Ctr.<br />

Ausfuhr.<br />

Z.-Ctr.<br />

Kalenderjahr.<br />

Kalenderjahr.<br />

Einfuhr.<br />

Z.-Ctr.<br />

Ausfuhr.<br />

Z.-Ctr.<br />

1836 * 1.030 539 44607 1855 934 052 190895<br />

1840 1.030 954 53 820 1860 107 739 77257<br />

1845 1.413836 97 785 1865 284 554 130292<br />

1850 1.054 730 195 697 1870 . 140683 424013<br />

Die Einfuhr an Colonialzucker, welche im Jahre 1845 noch 1.413 836 Z.-Ctr.<br />

betrug, hat sich bis zum Jahre 1870 auf 140 683 Z.-Ctr., also um das Zehnfache vermindert,<br />

während im Jahre 1870 die Ausfuhr an Zucker 424 013 Z.-Ctr. gegen<br />

44 607 Z.-Ctr. des Jahres 1836 sich fast verzehnfacht h at Die grösste Ausfuhr fand<br />

übrigens in den Jahren 1866 und 1867 statt; sie betrug für diese Jahre beziehungsweise<br />

859 504 und 733 004 Z.-Ctr. Die Zahlen werden noch bemerkenswerther im Hinblick<br />

auf die während dieses Zeitraumes pro Kopf der Bevölkerung so ausserordentlich gestiegene<br />

Consumtion an Zucker. Diese, sowie die wichtigsten übrigen, die Rübenzucker-<br />

Industrie des Zollvereins charakterisirenden Zahlenwerthe für die Zeit von 1866 bis<br />

1874 finden sich in der nachfolgenden Tabelle:<br />

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