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Germany Yearbook - 1876 - Prussia_ocr

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t)ie Unterschiede bilden die Härtegrade nach Cels., die Qualität in Bezug<br />

auf Farbe ist sogenannte „prima weisse“. V o m Exportgeschäfte beeinflusst, hatte<br />

der Markt im Grossen und Ganzen ein Niedergehen der Paraffinpreise zu verzeichnen<br />

und zwar die billigsten Notirungen in der wärmeren Jahreszeit, während<br />

zu Ende des Jahres eine Besserung, in den harten Qualitäten eintrat. Weiche<br />

Sorten, wegen des milden Winters von 1873 zu 74 nur spärlich' gewonnen, setzten<br />

sehr hoch ein und mussten bei entgegengesetzten Witterungsverhältnissen im<br />

Winter 1874/75 u m so mehr nachgeben.<br />

d) Rühöl In Kolo. Die monatlichen Durchschnittspreise von effectivem Rüböl betrugen<br />

während der letzten 10 Jahre an der kölner Börse in Thlr. per 100 Pfd.<br />

mit Fass:<br />

M o n a t . 1864. 1 8 6 5 . 1866. 1867. 1868. 1869. 1870. 1871.<br />

1<br />

1872. j1873.<br />

Januar ......... 135/20 12s/*o 184/.o 13'*/* 117*o 109/to 13.40 16.82 14.45 12.70<br />

Februar ........ 13 13 179/20 12‘8/2o n7»o 11 1 4 * n I 6..5 14.30 12.55<br />

M ä r z ........... 12t5/a> 137«) 1774 12s/*o 12720 l l 3/*o 14.82 15.0« 13.15! 12.35<br />

April........... 137/20 1 3 5/2o 167*0 121720 117*0 117*0 15.09 14.84 12.30, 11.*.<br />

M a i ............ 14%o 1318/20 156/io 12,3/2o 117*0 12720 15.79 14.80 12.30t 12.».<br />

J u n i ........... 14l5/20 147io 154/io 127*0 HV*o 129/io 15.83 14.77 12.70 U m<br />

Juli............ 147*0 1 4 ,9/2o 147io 137*0 117*0 13720 15.44 14.75 13.20 11.25<br />

August.......... 1 4 #/2o 15 149/ao 129/io 107*0 137*0 15.25 15.16 12.70 1 4 *<br />

September....... 137»o 1 5 u /20 147* o 12l9/2o 10“ /20 14720 15.31 15.36 12.95 11.45<br />

October.......... 133/.o 16720 147*0 13 109/.o 137»o 15.33 I 6.01 13.15 U m<br />

November ....... 134/to 17°/io 147*o 127*o 107*0 137*o 16.41 15.12 12.95 11m<br />

December....... 135/io 196/io 14l/io 124/.o 10^/20 137»o 17.oo 1485 12.85 11.00<br />

I. Textilindustrie.<br />

1. Die Wollenwaaren-Industrie, seit Jahrhunderten in Deutschland heimisch<br />

und fast über alle seine Staaten nnd deren Provinzen verbreitet, zerfällt in die Streichgarn-<br />

und Kammgarn-Industrie. In Ansehung der Qualität der Wolle, auf deren<br />

Verbesserung erst seit Ende des vorigen Jahrhunderts in Deutschland hingearbeitet<br />

worden, ist mehr und mehr eine günstige Wandelung eingetreten, nnd die numerische<br />

Erweiterung der Wollenindustrie ist theils aus den Segnungen des Zollvereins, theils<br />

aus der mächtigen Entwickelung des mechanischen Betriebes hervorgegangen. A n die<br />

Stelle der groben Tücher, welche in früherer Zeit ein Gegenstand der Hausindustrie<br />

waren, sind fabrikmässig erzeugte, feinere Tücher und tuchartige Stoffe getreten, und<br />

die Kammgarn-Industrie, die besonders eines langen Wollenstapels bedarf hat der<br />

Sorgfalt, welche die deutsche Landwirthschaft der Wollenproduction zuwendete, den<br />

Anfang ihrer Bedeutung zu verdanken, die nunmehr unter Benutzung internationaler<br />

Wollenmärkte durch die in beständiger Vermehrung begriffene Zahl der mechanischen<br />

Webstühle von Jähr zu Jahr hervorragender wird.<br />

Die jährliche Wollenproduction in Deutschland, die sich vorzugsweise über die<br />

preussischen Provinzen Preussen, Pommern, Posen, Schlesien und über Mecklenburg<br />

ausdehnt, lässt sich zu 700 000 Ctr. schätzen. Hiervon gehen an Export 250 000 Ctr.<br />

ab, während an Import 900 000 Ctr. hinzukommen, so dass die in Deutschland jährlich<br />

verarbeitete Wolle einen Betrag von 1.350 000 Ctr. erreicht. Die Ausfuhr an wollenen<br />

Waaren im Betrage von 300000 Ctr. übersteigt die Einfuhr von circa 50 000 Ctr.<br />

u m 250 000 Ctr., und es bleiben sonach für den inländischen Consum 1.100 000 Ctr.<br />

verarbeitete Wolle übrig, d. i. 3.e Pfund auf den Kopf der Bevölkerung, nur übertrotfen<br />

von England, wo 4.2 Pfund auf den Kopf kommen. Im Jahre 1849 betrug der<br />

Wollenconsum im Zollverein 1.7 Pfund pro Kopf; daher ist derselbe in den letzten 20<br />

Jahren auf das Doppelte gestiegen.<br />

In der neueren Zeit verarbeitet man in Deutschland ausser den eigenen<br />

Wollen russische, ungarische und die vorzugsweise ihrer Ausgeglichenheit wegen<br />

geschätzten australischen und Capwollen; so z. B. sortirte eine sächsische K a m m g a r n ­<br />

spinnerei im Jahre 1870 ihr Material aus 31 pCt Colonial wolle, 28 pCt. ungarischer.<br />

27 pCt. deutscher und 14 pCt russischer Wolle. In dem rheinischen Fabrikations-<br />

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