GesteinsPerspektiven 01/18

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REIFEN & REIFENSCHUTZ
Panzerung mit Ketten und Platten
EM-Reifen sind selbst bei optimalen Betriebsbedingungen permanenten Gefahren
ausgesetzt. Als Antwort gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, die
Reifen zusätzlich zu schützen. Sie teilen sich in zwei Grundtypen auf: Spezielle
Schutzketten oder Flankenüberzüge, die ihre Wirkung von außen entfalten,
während Füllungszusätze im Inneren des Reifens wirken
Versuch macht klug – und
beratungsstark
UNTERSCHIED IM DETAIL: Auch wenn sich die Ketten von Weitem ähneln, ist auf der Vorderachse
ein Pewag-Produkt, hinten eine Las-Zirh-Kette aufgezogen. Die Ketten werden
jeweils im Betrieb getestet, das betrifft auch den direkten Vergleich von unterschiedlichen
Gliedern, wie Axel Führer von Rocworks hier zeigt. Fotos: bwi
Rocworks vertreibt zwei Marken traditionsreicher
Kettenhersteller exklusiv in
Deutschland. Von drei Standorten im
Sauerland bei Meschede, bei Magdeburg
sowie in der Nähe von Trier aus
werden Verkauf und Service für Produkte
des österreichischen Herstellers
Pewag sowie von Las Zirh aus der Türkei
für das Bundesgebiet übernommen.
Dabei haben die Praktiker den Vorteil, in
eigenen Gesteinsunternehmen alle Produkte
im Echteinsatz testen und bewerten
zu können. Am Standort in Halbeswig
werden zum Beispiel jährlich etwa
800.000 t Diabas gewonnen, verarbeitet
und eine vergleichbare Menge an Abraum
gefahren. Axel Führer, Vertriebsund
Serviceleiter bei Rocworks, erklärt:
„Wir haben hier die Möglichkeit unsere
Produkte, aber auch neue Kettentypen
in der Praxis in den unterschiedlichsten
Anwendungen zu testen. Von diesen Erfahrungen
profitieren unsere Kunden.“
Über variierende Verhältnisse von
Gliedern zu Ringen lässt sich für verschiedene
Anwendungen und Einsatzbedingungen
eine Vielzahl an verschiedenen
Schutzkettensystemen konfigurieren.
Axel Führer gibt ein Beispiel: „Für
den deutschen Markt bietet Pewag
sechs Gliedformen in jeweils unterschiedlichen
Stärken, wodurch sich
unter anderem über die Ringformen
sowie unterschiedliche Maschenweiten
und -formen nicht weniger als 180 Ketten
konfigurieren lassen. Über Flankenverstärkungen
und Ring-Ring-Systeme
sind weitere Variationen möglich. Ergänzt
durch das ähnlich umfangreiche
Produktprogramm von Las Zirh können
so für jeden Einsatz quasi maßgeschneiderte
Ketten zusammengestellt werden,
mit denen sich Betriebskosten reduzieren
lassen.“
Geschulte Servicemonteure beraten
dazu vor Ort mit dem jeweiligen Anwender,
welcher Kettentyp optimal geeignet
ist. Das beginnt im Idealfall mit einer
Analyse des Verschleißbildes an den Altketten.
Die Frage, ob der Verschleiß primär
am Ring oder am Glied beobachtet
wird, kann bei der Konfiguration der
neuen Kette helfen. Besonders bei
Knicklenkern wie Dumpern oder Radladern
ist der Verschleiß nicht selten auch
seitenweise unterschiedlich. In der Regel
sind dann die Seiten der bevorzugt gefahrenen
Innenkurven stärker verschlissen.
Sollten keine Bestandsketten verfügbar
sein, lässt sich auch auf Basis von
Einsatzfall und Gesteinsart der optimale
Kettentyp konfigurieren. Sind die Details
zusammengetragen worden, erfolgt auf
dieser Basis die Bestellung der Ketten. Je
nach Bedarf kümmern sich die Rocworks-Servicetechniker
anschließend auf
Wunsch ebenfalls um einen Full-Service
– Aufziehen und Wartung inklusive.
Seitenangriffe gezielt abwehren
ELASTISCH: Sideflex mit Memory-Effekt kommt nach Belastung zuverlässig in die Ursprungsform
zurück. Zusätzlich stehen weitere Flankenschutzsysteme und natürlich starke
Ketten zur Verfügung. Mit Letzteren hat sich der Anbieter längst in die erste Liga der
Schutzkettenanbieter gespielt. Fotos: Erlau (l.) und gsz
Gute Einsatz-Noten bekommt der Flankenschutz
von Rud Erlau, der für Skw im
hochaggressiven Einsatz entwickelt
wurde. Der als Sideflex bezeichnete
Anbau ist ein geprüftes Konzept, das die
Lösung eines uralten Problems auf geschickte
Weise sicherstellt. Das System
lässt sich leicht und schnell montieren
bzw. demontieren, denn die Befestigung
der Trägerscheibe erfolgt durch ein intelligentes
Spreiz- und Klemmsystem.
Die patentierte Lösung hat im normalen
Betrieb keinen Bodenkontakt, lenkt aber
im Einsatz Geröll durch die Schutzele-
GESTEINS PERSPEKTIVEN 1/2018