Der Burgbote 2011 (Jahrgang 91)

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strengenden Tätigkeit in einem Alter, in dem
andere längst ihren wohlverdienten Ruhestand
genießen?
Franz Mazura: Die Bühne ist mein Leben.
Dazu kommt, dass Gott mir durch meine
Vorfahren wohl genetisch die Bedingungen
schenkte, auch im Alter noch fähig zu sein,
sowohl körperlich als auch geistig den Anforderungen
gerecht zu werden. Auch
meine Neugier, immer wieder etwas Neues
zu tun und umzusetzen, ist geblieben. Es ist
einfach eine schöne Aufgabe, jungen Künstlern
zu zeigen, dass unser Beruf etwas Herrliches
ist, wenn man sich bis ins hohe Alter
die Begeisterung und Hingabe dafür erhält
Was würden Sie als die künstlerischen
Höhepunkt Ihres Lebens bezeichnen?
Franz Mazura: Da gibt es eine ganze
Menge. Als erstes fällt mir die Rolle des
Gurnemanz in Richard Wagners »Parsifal«
bei den Bayreuther Festspielen 1973 unter
der Regie von Wieland Wagner und dem
Dirigat von Eugen Jochum ein. Den Gurnamanz
habe ich 1983 an der Met in New
York unter James Levine noch einmal gegeben.
Dann der Moses in »Moses und Aron«
von Arnold Schönberg in einem Gastspiel
der Hamburger Staatsoper in Israel 1974.
Dann ist auf jeden Fall der Jack the Ripper
in der Uraufführung der Oper »Lulu« von
Alban Berg 1979 an der Pariser Oper unter
Pierre Boulez (Dirigent), Patrice Chéreau
(Regie) zu nennen. Unvergessen ist mir
auch der Lear in Shakespeares »König Lear«
am Staatsschauspiel in Stuttgart, den ich
dort von 1990 bis 1992 spielte.
Was oder wen würden Sie gern noch einmal
darstellen?
Franz Mazura: Wie Bernhard Minetti mit
90 den »Lear«.
Wollten Sie schon immer Schauspieler werden,
oder gab es ursprünglich eine andere Lebensplanung?
Auszeichnungen
Grammy Award 1980 Lulu (Boulez)
Grammy Award 1985 Moses und Aron (Solti)
Kammersänger 1980
Ehrenmitglied des Nationaltheaters Mannheim 1990
Staufermedaille des Landes Baden-Württemberg 2004
Bundesverdienstkreuz 1. Klasse 2010