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Der Burgbote 2011 (Jahrgang 91)

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nischen Texten »gefremdelt« zu haben. »Pop<br />

goes Classic« solle das Repertoire des<br />

KMGV erweitern: Deutsche Popmusik fülle<br />

derzeit die Hitparaden. Arrangiert für mehrstimmigen<br />

Männerchor (wie Andreas<br />

Wegener es für den Verein mit dem Bläck<br />

Fööss-Klassiker »Ming eetste Fründin« bewiesen<br />

hatte) könnte zeitgenössische Musik<br />

auch an Klassik gewöhnte Ohren begeistern<br />

– und neue Zielgruppen ansprechen! Ein<br />

Liederabend mit Arbeiter- und politischen<br />

Widerstandsliedern erschien manchem Sänger<br />

eine passende Antwort auf das letzte<br />

Jahreskonzert zu sein. Kurz nach Ende der<br />

Konzertreise bekam diese Idee einen unerwartet<br />

aktuellen lokalen Bezug: NS-Widerstandskämpfer<br />

Jean Jülich aus der Gruppe<br />

der Kölner Edelweißpiraten verstarb. Konkreter<br />

wurde die Idee für eine nächste Auftragskomposition:<br />

Eine kölsche Sinfonie! Es<br />

wäre doch schön, wenn der KMGV eine<br />

schwungvolle Ode als Zugabe im Repertoire<br />

hätte, das im besten Satzungssinne kölsches<br />

Brauchtum und Heimatverbundenheit vermittelte<br />

– ohne allzu karnevalistisch zu sein.<br />

Vielleicht wäre so eine Auftragsarbeit ein<br />

schönes Geschenk an den Verein zu seinem<br />

175. Geburtstag in 6 Jahren!<br />

Drago und die wilden 107<br />

Insgesamt wird die Konzertreise von den<br />

Sängern als gemeinschaftsstiftend beschrieben.<br />

Selbst langjährige Mitglieder des Chores<br />

geben zu: »Auf so einer Reise ergeben<br />

sich viele intensive Gespräche. Man lernt<br />

jedes Mal noch einen weiteren KMGVer<br />

besser kennen.« Diese Integrationskraft der<br />

Konzertfahrt – nicht nur für die vielen neu<br />

aufgenommenen Sänger des zurückliegenden<br />

Jahres – wurde noch verstärkt durch die<br />

rein männliche Reisegruppe: »Ohne Frau zu<br />

reisen, ist auch mal schön«, gab mancher<br />

Sänger zu.<br />

Moment: ohne Frauen? Das stimmt nur bedingt.<br />

Die Reiseleiterinnen Andrea Fullert<br />

Goethes Gartenhaus<br />

und Gabriele Keller von ZIK Gruppenreisen<br />

hatten schnell ihre westfälische Distanz<br />

abgelegt. Für seine persönliche Art und den<br />

reibungslosen Reiseverlauf sei dem ZIK-<br />

Team inklusive der Busfahrer herzlich<br />

gedankt. Mit großer Gelassenheit haben die<br />

Fahrer nahezu jede Verspätung des Chores<br />

ertragen – und wieder auf der Straße aufgeholt!<br />

»Ich habe schon viele große Orchester und<br />

Ballett-Kompanien gefahren, aber so einen<br />

unruhigen Haufen noch nie«, gesteht Busfahrer<br />

Dragoslav Stepanovic, während er am<br />

verabredeten Abreise-Zeitpunkt noch auf<br />

etliche fehlende Sänger wartet. Gut 40 Herren<br />

drängen sich um die Litfaß-Säulen<br />

große Wurstbude auf dem Erfurter Domplatz,<br />

um eine echte Thüringer Bratwurst<br />

zu bestellen: »Die Weiterfahrt verzögert sich<br />

um einige Minuten – wir warten noch auf<br />

Senf!«<br />

BW<br />

Thüringen-Reise<br />

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