Der Burgbote 2011 (Jahrgang 91)

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Wir reden hier ja von einer ganz besonderen
Freizeitbeschäftigung. Ich gehe sehr gern mit
anderen Menschen um, bin mit Vergnügen
lustig und trage mit Freude zur Unterhaltung
anderer bei. Das Geheimnis: Ich habe
dabei selbst Freude. Das liegt wohl in der Familie.
Mein Vater war genau so, und wenn
mal jemand gefragt hat, wie er das alles
macht, hat er gesagt, »wer vill kann, der
muss vill donn«. Und nach diesem Motto
lebe ich auch.
Jedes Jahr ziehen sich aktive Mitspieler vom
Divertissementchen zurück, aus den unterschiedlichsten
Gründen. Wie lange willst Du
noch auf den Brettern stehen, die die Welt bedeuten?
Ich mache beim Zillche mit, so lange es geht,
also so lange ich darf und so lange ich Kraft
und Gesundheit dafür habe. Ohne Zillche
geht es bei mir einfach nicht mehr. Ich weiß
2011 in »Die kölsche Witwe«
noch, wie ich leiden musste, als ich ein paar
Spielzeiten pausierte. Ich schaute mir natürlich
das aktuelle Stück an, saß im Zuschauerraum
und mir liefen die Tränen nur so
runter. Außerdem war ich höllisch aufgeregt
vor Lampenfieber, obwohl ich gar nicht
oben stand.
Warum hast Du ausgesetzt?
1975 stellte ich im Karneval den »Jan« dar.
1976 war ich Sitzungspräsident. 1977 wurde
ich bei »Jan van Werth« Kommandant, was
in der Karnevalszeit zahlreiche Verpflichtungen
mit sich brachte. Anfangs dachte ich
noch, ich könnte beides miteinander verbinden,
also Karneval und Zillche. aber das
hat mich fast zerrissen. Ich musste mich von
meiner Frau vom Saal abholen, zur Oper
fahren und von dort wieder abholen lassen.
Zwischendurch umziehen, abschminken
usw. Das ging nicht gut, und so setzte ich
vier Jahre aus.