Der Burgbote 2011 (Jahrgang 91)
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zentration der Probenarbeit widmeten. Fur<br />
alle Sänger muss hieraus auch eine weiterfuhrende<br />
Erkenntnis erwachsen: Wenn wir<br />
diese Intensität der Probenarbeit auf die normale<br />
Donnerstagsprobe ubertragen könnten,<br />
wenn der Funke dieser Sondersituation<br />
auf den Probenalltag uberspringen wurde,<br />
könnten wir im großen Chor viel mehr<br />
erreichen. Zwei Aspekte waren fur die besondere<br />
Atmosphäre dieser Sonderproben<br />
entscheidend: Zum Einen die Freiwilligkeit.<br />
Die »Hamburg-Fahrer« hatten sich spontan<br />
dazu entschieden, diese musikalische und<br />
zeitliche Herausforderung anzunehmen.<br />
Zum Anderen die Tatsache, dass wir »engagiert«<br />
waren. Wir haben uns vom ersten<br />
Probentermin an verpflichtet gefuhlt, den<br />
Kölner Männer-Gesang-Verein in diesem<br />
professionellen Umfeld gut zu vertreten<br />
und erneut eine positive Visitenkarte in der<br />
Hansestadt abzugeben. Wir alle? Zum<br />
größten Teil ja, aber es gab auch Ausnahmen.<br />
Insgesamt fast 20 Prozent der Sänger,<br />
die ursprunglich ihre Bereitschaft zur<br />
Teilnahme erklärt hatten, verabschiedeten<br />
sich im Verlauf der Proben aus dem Projekt.<br />
Zuviel, wie der musikalische Leiter Bernhard<br />
Steiner zu Recht monierte. Schließlich<br />
war die Zusage des KMGV auf einer gut<br />
ausgewogenen Sänger-Balance aus den einzelnen<br />
Stimmgruppen aufgebaut. Jede Absage<br />
gefährdete diese Balance und zukunftig<br />
mussen die Zusagen der Sänger verbindlicher<br />
sein, wollen wir unseren musikalischen<br />
Leiter dazu bewegen, auf Anfragen dieser<br />
Art positiv zu reagieren. Trotz der zeitweise<br />
ängstlichen Blicke auf die Anwesenheitslisten<br />
bei den Projekt-Proben hat die Erarbeitung<br />
des Stuckes Spaß gemacht und<br />
letztlich hat auch eine ausreichende Zahl<br />
von Sängern die Reise angetreten.<br />
<strong>Der</strong> musikalische Leiter hat einfach Recht<br />
Eine Lektion, die wir bei diesem Projekt so<br />
richtig lernen konnten, lautet: Bernhard<br />
Steiner hat einfach Recht – zumindest so<br />
lange es um die musikalischen Belange<br />
geht. Vom ersten Tag der Einstudierung an<br />
hat er uns ans Herz gelegt, den lateinischen<br />
Text zu lernen.Von so manchem Sänger auf<br />
die leichte Schulter genommen, war genau<br />
dies die »Sollbruchstelle«. Beim schnellen<br />
Tempo, das der junge Dirigent Clemens<br />
Schuldt dann bei Generalprobe und Auffuhrung<br />
anschlug, flog so mancher Sänger,<br />
so wurde es mir aus verschiedenen Stimmgruppen<br />
berichtet, aus der Textkurve.<br />
Schade eigentlich, man hätte nur den ständig<br />
wiederholten Rat Steiners ernst nehmen<br />
Mit hoher Frequenz an intensiven Proben<br />
arbeiteten 60 Sänger am »Ödipus Rex«. Reise<br />
und Unterkunft waren bestens organisiert.