Der Burgbote 2011 (Jahrgang 91)
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des öffentlichen Theiles des Festes verständigt.<br />
Besonderen Beifall fanden die Versammlungen<br />
der ›Narrenzunft‹, in welchen<br />
tüchtige Kräfte in Rede und Lied sich auszeichneten.<br />
Das Maskentreiben in den Straßen<br />
und Wirthschaften entwickelte sich<br />
schon am Sonntag in umfangreichem Maße<br />
und dehnte sich bis in den hellen Morgen<br />
hinein. Leider fehlte es bei dem Mangel<br />
eines ächten Volksliedes nicht an höchst<br />
schmutzigen Liedern, die allgemeines<br />
Ärgerniß erregten. Einen Glanzpunkt des<br />
diesjährigen Carnevals bildete das Maskenfest<br />
des Kölner Männergesangvereins und<br />
der Wolkenburg-Casino-Gesellschaft am<br />
31. Januar im Gürzenich, bei welchem eine<br />
›Kirmes‹ mit urkölnischem Humor und<br />
Witz zur Darstellung gebracht wurde.«<br />
Jubiläumsfeier des KMGV<br />
Die 50-Jahrfeier zur Vereinsgründung<br />
fand besondere Beachtung<br />
in der Chronik des Jahres 1892.<br />
»<strong>Der</strong> Kölner Männergesangverein feierte in<br />
den Tagen vom 27. April bis 2. Mai sein<br />
50-jähriges Jubiläum. Die Feier begann<br />
Mittwoch den 27. April mit einem Traueramt<br />
im Dom zum Andenken an die verstorbenen<br />
Mitglieder des Vereins. Nachmittags<br />
wurden auf dem Friedhofe Melaten Kränze<br />
an den Gräbern der Stifter und Präsidenten,<br />
sowie des verdienstvollen Leiters Musikdirektor<br />
Franz Weber niedergelegt.<br />
Montag Nachmittags fand in der Flora ein<br />
Concert statt. Abends gab die humoristische<br />
Abtheilung des Vereins, die bekannte ›Cäcilia<br />
Wolkenburg‹, in dem reservirten Stadttheater<br />
ihren Gästen und Mitgliedern eine<br />
Vorstellung, wobei die ›Hosen des Herrn<br />
von Bredow‹ und die Oper ›<strong>Der</strong> Feensee‹<br />
die Lachmuskeln fast übermäßig in Anspruch<br />
nahmen. An den übrigen Abenden<br />
der Festtage fanden sich in der neu restaurirten<br />
und prächtig geschmückten Wolkenburg<br />
die aktiven und inaktiven Miglieder<br />
mit ihren Damen zahlreich ein, und es kam<br />
dort der kölnische Humor bei Rede und<br />
Lied zum vollen Durchbruch.« JG<br />
KMGV Chronik<br />
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