Der Burgbote 2011 (Jahrgang 91)
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Alte Adressen erzählen<br />
<strong>Der</strong> KMGV war in den Jahrzehnten der Gründerzeit im neunzehnten<br />
Jahrhundert ein wichtiger Bestandteil des öffentlichen Lebens in Köln.<br />
<strong>Der</strong> KMGV im Karneval<br />
Besondere Beachtung fanden Aktivitäten in<br />
der Karnevalssession, über die der Almanach<br />
des Jahres 1885 wie folgt berichtet.<br />
»Die Vorbereitungen zur Begehung des<br />
Carnevals begannen wie üblich schon am<br />
11. November des Vorjahres. <strong>Der</strong> große<br />
Maskenzug, der seinen Stoff meistens aus<br />
den neuen Erwerbungen in Afrika entnommen<br />
hatte, konnte, wengleich die Witterung<br />
ungünstig war, seinen vorgeschriebenen<br />
Weg einhalten. Zu den schönsten Festen<br />
gehörte der von dem Kölner Männer-Gesangverein<br />
am 7. Februar veranstaltete Maskenball<br />
im Gürzenich, an dem über 3000<br />
Personen theilnahmen und der ein prächtiges<br />
Bild kölnischer Gemüthlichkeit bot.<br />
<strong>Der</strong>selbe Verein veranstaltete unter der<br />
Firma ›Cäcilia Wolkenburg‹ am 12. und 14.<br />
Februar im Stadttheater Vorstellungen, bei<br />
welchen eine neue Operette ›Marsilius<br />
Holzfahrt‹ zur Aufführung kam.«<br />
Im Gegensatz zur heutigen Praxis begnügte<br />
man sich also damals mit 2 Vorstellungen!<br />
Das Stadttheater war gerade als Neubau fertiggestellt<br />
worden.<br />
Die Chronik des Jahres 18<strong>91</strong> erwähnt ebenfalls<br />
ein großes Fest des KMGV im Gürzenich,<br />
befasst sich aber auch mit anderen<br />
Gesellschaften in einer Weise, die einen<br />
schmunzeln lässt.<br />
»Zu den Vorbereitungen für den Carneval<br />
war diesmal die Zeit kurz bemessen, da<br />
Fastnachtssonntag bereits auf den 8. Februar<br />
fiel. Die ›Große‹ unter Präsident Peter<br />
Prior und die ›Große Kölner Gesellschaft‹<br />
unter Präsident August Wilcke hatten sich<br />
frühzeitig über eine gemeinsame Begehung