Der Burgbote 2011 (Jahrgang 91)
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Viel Arbeit für den schönen Schein<br />
34<br />
Gut einen Monat vor der Premiere des neuen<br />
Divertissementchens »Kölner Jungfrau,<br />
dringend gesucht« hat Regisseur Kalle Kubik<br />
Solisten, Ensemble und Ballett bei der ersten<br />
gemeinsamen Probe zu einem Szenenbild<br />
zusammengeführt: Wenn die Männer<br />
der Cäcilia Wolkenburg singen und die Balletttänzer<br />
die Beine schwingen, lässt sich<br />
in der Schlosserei der Oper Köln bereits<br />
ahnen, welche Bildgewalt das neue Zillche<br />
auf der Bühne entfalten kann. Doch zur<br />
schwelgerischen Opulenz, für die das »Zwischenspiel«<br />
des Kölner Männer-Gesang-Vereins<br />
bekannt ist, fehlen noch zwei Dinge:<br />
die Klangfülle der Bergischen Symphoniker<br />
und die Aufsehen erregenden Kostüme!<br />
Etwa 400 Kostüme entwerfen Judith Peter<br />
und Ulrike Zimmermann-Mattar in diesem<br />
Jahr für das Divertissementchen – ein paar<br />
Näherinnen setzen deren Ideen um. Schon<br />
im Mai, wenn das neue Stück vorgestellt<br />
wird, werden die Kostümbildnerinnen kreativ:<br />
Vorbilder suchen, Stoffproben sammeln,<br />
den Fundus durchsuchen, erste Materialkollagen<br />
und Entwürfe zusammenstellen.<br />
Abgesehen vom Budget, das die zwei selbstständigen<br />
Kostümdesignerinnen einhalten<br />
müssen, seien die Freiheiten und Möglichkeiten<br />
in der Cäcilia Wolkenburg enorm:<br />
»Am Theater wollen immer alle mitbestimmen.<br />
Beim Zillche darf man auch einfach<br />
mal machen«, sagt Ulrike Zimmermann-<br />
Mattar, die seit zehn Jahren die Bühnen-<br />
Garderobe der Cäcilianer mitgestaltet:<br />
»Natürlich nicht ohne Absprache mit dem<br />
Regisseur!«<br />
Bis zur ersten Probe im Kostüm am 9. Januar<br />
2012 müssen noch einige Kleider zugeschnitten,<br />
genäht, anprobiert und<br />
geändert werden. »Wir geben immer einiges<br />
an Stoffzugabe in die Nähte«, verrät die<br />
Kostümbildnerin. Anders als bei normaler<br />
Konfektionskleidung kommt es am Theater<br />
darauf an, die Kostüme schnell umändern<br />
zu können, wenn ein Darsteller ausfällt -<br />
oder über die Weihnachtsfeiertage zunimmt.