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Der Burgbote 2011 (Jahrgang 91)

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O-Töne Steiner<br />

Ich höre schon am Einatmen,<br />

dass der Einsatz zu tief wird<br />

zum 2. Bass: haben Sie schon mal<br />

gezählt, wie viele verschiedene<br />

Töne für Sie da stehen? Ich kann<br />

Ihnen sagen, es sind weniger als Sie<br />

gesungen haben<br />

<strong>Der</strong> Ton wird nicht höher, wenn Sie den<br />

Hals durchstrecken und den Kopf in den<br />

Himmel recken<br />

Sie brauchen nur meine Armbewegungen<br />

mit den Noten zu verbinden, das ist fast<br />

so leicht wie Autofahren<br />

Wenn das Oedipus gehört hätte: Er hätte<br />

die Taubheit der Blindheit vorgezogen<br />

Die Töne waren noch nicht so gut –<br />

aber dafür war der Text auch nicht<br />

zu verstehen<br />

Warum schauen Sie so, haben Sie<br />

Schmerzen? Selbst Heimweh darf<br />

nicht so klingen<br />

Wenn der Dirigent die Arme senkt ist<br />

er fertig – oder er hat es aufgegeben<br />

Mir kommen die Tränen, aber ich sage<br />

Ihnen nicht, warum<br />

Züchten Sie Blümchen auf jedem Vokal<br />

Ein Ton ist nicht dazu da, um ihn ins<br />

Regal zu stellen – Er muss immer<br />

bewegt werden, um lebendig zu sein<br />

Sie dürfen mich gerne hassen –<br />

Hauptsache Sie haben genug Energie<br />

Meine Herren, das ist doch kein Elefantenballett,<br />

singen Sie doch mal locker und leicht<br />

Irgendetwas stimmt mit meiner Hand nicht –<br />

sie dirigiert nicht so wie Sie singen.<br />

O-Töne Steiner<br />

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