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„Abfall ist kein Müll“ - Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald

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Papier regiert die Welt<br />

4. Wertstoffe<br />

Dein Wecker klingelt. Du rollst dich unter deiner Decke zusammen und träumst davon,<br />

den Tag im Bett zu verbringen. Dabei schreibst du heute eine Mathe-Arbeit.<br />

In Mathe b<strong>ist</strong> du <strong>kein</strong>e Leuchte, aber du hast eine blühende Fantasie. Im morgendlichen<br />

Halbschlaf denkst du dir eine gute Fee aus, die dir jeden Wunsch erfüllt. Du<br />

stellst dir vor, wie sie einen Zauberstab schwingt und wie dann die Aufgabenzettel für<br />

die Mathe-Arbeit vom Lehrerpult wirbeln und aus dem Fenster liegen. Aber der<br />

Wecker tickt – es <strong>ist</strong> <strong>kein</strong>e Zeit zum träumen.<br />

Während du dich aus dem Bett quälst, hast du das unheimliche Gefühl, dass dich<br />

jemand beobachtet. Aus dem Augenwinkel siehst du tatsächlich – eine gute Fee samt<br />

Zauberstab und rosa Tüllröckchen! Du blinzelst. Sie <strong>ist</strong> immer noch da. Du reibst dir<br />

die Augen. Sie lächelt. Und dann schwingt sie ihren Zauberstab durch die Luft und<br />

ruft: „Eins, zwei, drei, vier, fort mit dem Papier!“<br />

Du kannst nicht glauben, dass es wahr <strong>ist</strong>. Nun wird es <strong>kein</strong>e Mathe-Arbeit geben.<br />

Dann merkst du, dass die gute Fee zu weit gegangen <strong>ist</strong>. Überall wo du hinschaust,<br />

fliegt Papier durch die Fenster und zu den Türen hinaus. Deine gute Fee hat alles<br />

Papier verschwinden lassen.<br />

„He! Gute Fee“, rufst du. Aber deine Fee hat den gleichen Weg wie das Papier genommen<br />

– durchs Fenster hinaus.<br />

Das <strong>ist</strong> nicht so schlimm, denkst du. Wer braucht schon Papier?<br />

Du zum Beispiel. Im Badezimmer sieht es ohne Papier ganz verändert aus. Die Tuben<br />

und Flaschen haben <strong>kein</strong>e Etiketten mehr – du kannst Haar-Shampoo und Creme-<br />

Lotion nicht mehr auseinander halten. Es sind <strong>kein</strong>e Papiertaschentücher da und, du<br />

errätst es: <strong>kein</strong> Toilettenpapier. (Bevor das Toilettenpapier erfunden war, benutzte<br />

man alte Zeitungen und Kataloge. Noch früher nahm man Lumpen, Moos und Gras.)<br />

„Gute Fee“, rufst du laut. „Wo b<strong>ist</strong> du, wenn man dich braucht?“<br />

Du gehst in die Küche, um zum Frühstück Cornflakes zu essen. Uh, oh – Corn-flakes-<br />

Packungen sind aus Pappe: dickem Papier. Du beschließt, das Frühstück zu vergessen<br />

und beginnst dir Pausenbrote zu schmieren. Uh, oh – es gibt <strong>kein</strong> Butterbrotpapier<br />

und <strong>kein</strong>e Papiertüten.<br />

Während du zur Tür hinaus gehst, fällt dir ein, dass du <strong>kein</strong>e Hausaufgaben vorzeigen<br />

kannst. Du hast <strong>kein</strong>e Hefte. Klingt gut? Überleg doch einmal. Du musst nun lernen,<br />

indem du zuhörst und alles gleich behältst.<br />

Es dauert gar nicht lange, bis du ganz laut nach deiner guten Fee rufst. Eine Mathe-<br />

Arbeit <strong>ist</strong> weniger kompliziert als ein Leben ohne Papier.<br />

aus: Buch „Papier wächst nicht auf Bäumen“ von Paulette Bourgeois<br />

Benzinger Edition im Arena-Verlag, Würzburg, ISBN 3-401-07045-2<br />

Kapitel 4.1 / Kopiervorlage 4

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