„Abfall ist kein Müll“ - Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald
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a) Werkstoffliches Verfahren<br />
Bei den werkstofflichen Verfahren werden die Altkunststoffe entweder direkt zu neuen Produkten<br />
umgeschmolzen, beispielsweise zu Gartenmöbeln und Profilteilen für den Baubedarf.<br />
Oder sie werden zu so genannten Regranulaten veredelt, aus denen dann neue Produkte wie<br />
Rohre, Flaschen, Folien entstehen. Von Nachteil bei diesem Verfahren sind die vielfältigen Kunststoffsorten,<br />
aus denen sich der Kunststoffabfall zusammensetzt. Nur durch aufwändiges Trennen<br />
und Aufbereiten lassen sich höherwertige Recyclingprodukte herstellen. 306.000 t Kunststoffverpackungen<br />
wurden 2001 mit diesem Verfahren verwertet.<br />
b) Rohstoffliches Verfahren<br />
Beim rohstofflichen Recycling werden die Kunststoffe in ihre Ausgangsprodukte Öle und Gase<br />
umgewandelt und so z.B. als Ersatz für Schweröl bei der Stahlproduktion genutzt. 292.000 t<br />
Kunststoffverpackungen gingen in dieses Verfahren.<br />
Verbundverpackungen bestehen aus einer Verbindung verschiedener Materialien. Dazu zählen<br />
Getränkekartons, die me<strong>ist</strong> aus 70 % Papier, 25 % Kunststoff und 5 % Aluminium zusammengesetzt<br />
sind. Aber auch die Getränkedosen, die aus Aluminium und Weißblech zusammengesetzt<br />
sind, sowie Tüten und Folien (Alu/Kunststoffolie bzw. Papier), die aus mehreren Materialien bestehen.<br />
Beim Recycling von Getränkekartons werden sogenannte „Pulper“ (großer Mixer) zur Stoffauflösung<br />
eingesetzt. Der Zellstoff quillt auf und die Folien lösen sich ab. Der Zellstoff geht in die<br />
Papierindustrie, die Aluminium- und Kunststoffschichten können in Zementwerken verwertet<br />
werden.<br />
Von den rund 560.000 t Verbundverpackungen werden jährlich bundesweit 65% vom Dualen<br />
System verwertet.<br />
Getränkeverpackungen<br />
4. Wertstoffe<br />
Die Getränkeverpackungen haben einen hohen Anteil am Verpackungsbedarf der privaten Haushalte<br />
(40%) , sind also maßgeblich am Verpackungsaufkommen der privaten Haushalte beteiligt.<br />
In Deutschland wurden im Jahr 2000 rund 33,6 Milliarden Liter in Flaschen, Kartons oder Dosen<br />
verpackte Getränke getrunken.<br />
Davon entfielen: • 22 Mrd. auf Mehrwegflaschen (65%)<br />
• 3,3 Mrd. auf Einwegflaschen<br />
• 2,0 Mrd. auf Dosen<br />
• 2,2 Mrd. auf Pet-Flaschen<br />
• 2,9 Mrd. auf Verbund-Kartons<br />
Bei Einführung der Verpackungsverordnung wurde zum Schutz der Mehrwegsysteme ein<br />
Zwangspfand für Einwegbehältnisse festgesetzt. Dieses Zwangspfand sollte eintreten, wenn die<br />
Mehrwegquote unter 72% fällt. 1997 lag der Mehrweganteil erstmals unter dieser Quote. Seither<br />
sinkt der Mehrweganteil in immer schnelleren Sprüngen.<br />
Deshalb wurde die Einführung des Pfandes auf bestimmte Einweg-Getränkeverpackungen zum<br />
1. Januar 2003 beschlossen. Von der Einführung dieses Pfandes erhofft man sich einerseits einen<br />
erhöhten Rücklauf dieser Einweg-Getränkeverpackungen , was die Landschaft sauberer hält und<br />
deren Umweltbilanz durch das Recycling verbessert. Andererseits soll natürlich der Anteil der<br />
Mehrwegverpackungen gestärkt werden. Kritiker bezweifeln dies allerdings. Ihrer Ansicht nach<br />
werden die Grenzen zwischen Einweg und Mehrweg verwischt, da das Wort "Pfand" umwelt-<br />
Kapitel 4 / Seite 12