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„Abfall ist kein Müll“ - Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald

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4.4 Aluminium<br />

4.4.1 Sachinformation<br />

4. Wertstoffe<br />

Eigenschaften und Verwendungsmöglichkeiten<br />

Aluminium hat viele Qualitäten. Es <strong>ist</strong> ein Leichtmetall mit hoher Festigkeit, das eine hervorragende<br />

Wärmeleitfähigkeit und Reflexion von Licht, Wärme und elektromagnetischen Wellen besitzt.<br />

Außerdem <strong>ist</strong> Aluminium ein guter elektrischer Leiter, nicht magnetisch und korrosionsbeständig.<br />

Wegen dieser Eigenschaften <strong>ist</strong> Aluminium neben Stahl der am zweithäufigsten verwendete Werkstoff<br />

weltweit.<br />

Vorkommen und Gewinnung<br />

Aluminium kommt in der Natur nur in Form von Verbindungen vor. Nur ein Bruchteil der Vorkommen<br />

sind abbauwürdig. Ausgangsmaterial zur Aluminiumherstellung <strong>ist</strong> das Mineral Bauxit. Diesen<br />

Namen hat das Mineral von dem französischen Dorf „Les Baux“, in dem es erstmals 1822<br />

entdeckt und später systematisch abgebaut wurde.<br />

Bauxit wird heute zunehmend in den suptropischen Gürteln beidseitig des Äquators im Tagebau<br />

abgebaut, z.B. in Australien (in den Reservaten der Aborigines), in Westafrika (Guinea) und<br />

Lateinamerika (Brasilien). Die Bauxitgewinnung führt in den betroffenen Gebieten zu großflächiger<br />

Zerstörung der Landschaft.<br />

Bauxit enthält neben Aluminiumhydroxid (= Tonerde) etwa 35% Eisenoxid und Quarz.<br />

Für die Gewinnung von reinem Aluminiumhydroxid muß der restliche Anteil abgetrennt werden.<br />

Er fällt als sogenannter Rotschlamm aus, der anschließend deponiert werden muß. Pro Tonne<br />

Aluminium fallen ca. 1,5 Tonnen Rotschlamm an. Das Aluminiumhydroxid wird zunächst in Aluminiumoxid<br />

überführt und anschließend zu reinem Aluminium durch Elektrolyse verarbeitet.<br />

Dieser Prozeß <strong>ist</strong> sehr energieaufwändig (14.000 kWh/t Aluminium). Der Energieverbrauch zur<br />

Produktion von einer Tonne Aluminium <strong>ist</strong> viermal so hoch wie zur Produktion einer Tonne Papier,<br />

10mal so hoch wie zur Produktion einer Tonne Weißblech und 27 mal so hoch wie zur Produktion<br />

einer Tonne Glas.<br />

Erfolgt die Aluminiumherstellung direkt am Bauxitabbauort, so werden dort häufig riesige Stauseen<br />

angelegt, um eine billige Energieversorgung sicherzustellen. Dies führt, wie Beispiele aus<br />

Südamerika zeigen, zu Landschaftszerstörung und irreversiblen Schäden am Ökosystem.<br />

Bei der Aluminiumherstellung fallen außerdem Kohlenmonoxid, Kohlendioxid, Schwefeldioxid,<br />

Staub und fluorhaltige Verbindungen an, die die Umwelt teils erheblich belasten.<br />

Recycling von Aluminium<br />

Da Aluminium sich beliebig oft einschmelzen läßt, spricht vieles angesichts der genannten Umweltbelastungen<br />

und des hohen Energieeinsatzes bei der Primärproduktion für eine Wiederverwertung.<br />

Immerhin kann die Energieeinsparung beim Aluminiumrecycling bis zu 95% betragen.<br />

Außerdem entstehen weniger Staub, geringere Schwefeldioxid- und Stickoxidmengen.<br />

Aber auch beim Recyclingprozeß treten Umweltbelastungen auf. So entstehen beim Einschmelzen<br />

Luftschadstoffe, die verschmutzten Aluminiumabfälle müssen mit Salzen gereinigt werden,<br />

die nur teilweise wiederverwendet werden können. ⇒ siehe Kopiervorlage 4<br />

Deshalb sollte Aluminium nur für möglichst langlebige Güter verwendet werden.<br />

Kapitel 4 / Seite 17

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