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Falstaff Rezepte 4/2019

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ezepte / FISCH<br />

DAS INTERESSE AN<br />

MEINER TECHNIK IST<br />

ÜBERWÄLTIGEND. ES<br />

WÄRE TOLL, WENN MAN<br />

AUCH ANDERSWO ALLES<br />

GUTE AUS EINEM FISCH<br />

HERAUSHOLEN WÜRDE.<br />

JOSH NILAND<br />

Josh Niland: Der sympathische,<br />

bescheidene Koch hat ein<br />

Restaurant (»St. Peter«) und<br />

eine Fischhandlung in Sydney.<br />

Den Schwanz eines Marlin<br />

beizt Niland und lässt ihn<br />

über Wochen zu bestem<br />

Prosciutto lufttrocknen.<br />

><br />

Potenzial, über Tage – bei manchen großen<br />

Fischen auch über Wochen – zu reifen.<br />

Erst damit entwickelt er seine ganz eigene<br />

Charakteristik, den für die jeweilige Art typischen<br />

Geschmack.« Außerdem vermag trockene<br />

Haut beim Grillen ganz unvergleichlich<br />

besser knusprig zu werden als feuchte.<br />

Ein in Nilands Restaurant »St. Peter« auf<br />

der glühenden Kohle gegrillter Fisch hat oftmals<br />

ein Haut von so krachender Knusprigkeit,<br />

dass sie durchaus an besten Schweinsbraten<br />

gemahnt – das darunter liegende<br />

Fleisch aber bleibt makellos saftig und zart.<br />

Wie beim Fleisch, das bekanntlich auch<br />

erst nach entsprechender Reifung zum echten<br />

Genuss wird. Das ist aber noch lange<br />

nicht alles. Weil Niland einer nachhaltigen<br />

Idee vom Fischgenuss anhängt, schaute er<br />

sich auch für die »minderen« Teile des<br />

Fischs vieles bei Fleischhauern ab. Heute<br />

macht er luftgetrockneten Speck aus dem<br />

Bauchfleisch von Schwertfischen, der verblüffend<br />

an feinsten Prosciutto gemahnt. Er<br />

macht Bratwürste, Blutwurst und Presskopf<br />

vom Fisch, grillt Knochenmark vom<br />

Schwertfisch (siehe Rezept auf S. 114) und<br />

macht knusprige Chips aus Fischaugen.<br />

Sogar Desserts auf Fischbasis sind längst<br />

Standard in seinem auf Wochen ausreservierten<br />

Restaurant. Zusätzlich hat Niland eine<br />

Fischhandlung namens »The Fish Butchery«<br />

aufgesperrt, die nach seiner Technik arbeitet.<br />

Seit der Vorstellung seines Kochbuchs, in<br />

dem er die Techniken detailreich beschreibt<br />

und extrem verlockende <strong>Rezepte</strong> (siehe folgende<br />

Seiten) vorstellt, ist in den USA ebenso<br />

wie in Großbritannien enormes Interesse<br />

erwacht, die neue Technik auch über Australien<br />

hinaus zu erschließen. »Es sieht<br />

nicht schlecht aus, dass wir schon bald<br />

auch anderswo zeigen können, wie gut<br />

Fisch schmeckt, wenn man ihn nicht mit<br />

Wasser in Verbindung bringt – sobald er<br />

einmal aus dem Wasser draußen ist.«<br />

><br />

112 falstaff

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