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Ausgabe 190

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>190</strong> / 19. 12. 2019<br />

Österreich, Europa und die Welt<br />

EU-Kommissar befürwortet<br />

Burgenland-Modell!<br />

28<br />

Landesrat Christian Illedits präsentiert Anstellungsmodell für pflegende und<br />

betreuende Angehörige vor Beschäftigungs- und Sozialkommissar Schmit<br />

Foto:<br />

Burgenlands Soziallandesrat Christian Illedits (l.) mit dem neuen EU-Kommissar für Beschäftigung<br />

und Soziales, Nicolas Schmit<br />

Im Rahmen einer Plenartagung des Ausschusses<br />

der Regionen am 5. Dezember<br />

lud Nicolas Schmit, neuer EU-Kommissar<br />

für Beschäftigung und Soziales, ausgewählte<br />

RepräsentantInnen aus der gesamten Europäischen<br />

Union zu einer Aussprache. Soziallandesrat<br />

Christian Illedits, Vertreter des Bur -<br />

genlandes, präsentierte dabei das Anstellungsmodell<br />

für pflegende bzw. betreuende<br />

Angehörige – und fang Anklang bei Schmit.<br />

Es handle sich um ein interessantes Projekt<br />

das weiterzuverfolgen sei, so der EU-Kommissar.<br />

Auch im Europäischen Parlament<br />

führte Illedits bereits erste Gespräche. Angesichts<br />

des hohen Interesses – beinahe jede<br />

Region ist bereits mit dem Thema Pflege<br />

und Betreuung konfrontiert – setzt er auf al -<br />

len Ebenen an: Im kommenden Jahr wird er<br />

eine Initiative im Ausschuß der Regionen<br />

setzen, zudem suche man diesbezüglich Ge -<br />

spräche mit den zuständigen KommissarInnen<br />

für Demografie sowie Gleichstellung.<br />

Pflege und Betreuung sind gesellschaftliche<br />

Schlüsselthemen der Zukunft. Dank der<br />

steigenden Standards nimmt das Alter der<br />

Bevölkerung im Burgenland, Österreich und<br />

ganz Europa zu. Mehr als 510 Mio. Menschen<br />

leben heuer in der Europäischen<br />

Union, rund 20 Prozent der Unionsbürgerinnen<br />

und Unionsbürger sind 65 Jahre alt oder<br />

älter. Im Burgenland werden im Jahr 2030<br />

rund 37.000 Menschen mindestens 75 Jahre<br />

alt sein.<br />

Kommissar Schmit betonte den Stellenwert<br />

von Pflege und Betreuung für den Ar -<br />

beitsmarkt. „Um das Angebot an Pflegeleistungen,<br />

insbesondere die Verfügbarkeit<br />

qualifizierter Kräfte sicherzustellen braucht<br />

es Maßnahmen. Hier müssen wir europäisch<br />

denken – es ist davon auszugehen, daß mit<br />

steigendem Bedarf an Pflegekräften auch die<br />

Arbeitskräftemobilität innerhalb Europas,<br />

aber auch aus Drittstaaten, zunimmt,“ so<br />

Lan desrat Illedits.<br />

Im Rahmen der Europäischen Säule Sozialer<br />

Rechte hat die Europäische Kommission<br />

das Recht auf bezahlbare und hochwertige<br />

Langzeitpflegedienste, insbesondere häusliche<br />

Pflege und wohnortnahe Dienstleistungen<br />

festgelegt. Das Burgenland hat den<br />

„Zukunftsplan Pflege“ entwickelt, der auf Ba -<br />

sis einer systematischen Bedarfserhebung,<br />

Pflege und Betreuung im Burgenland langfristig<br />

absichern soll und innovative Maßnahmen<br />

enthält.<br />

„Wir haben ein neues Anstellungsmodell<br />

geschaffen: Menschen, die ihre Angehörigen<br />

zu Hause pflegen und betreuen, können sich<br />

bei einer gemeinnützigen Tochtergesellschaft<br />

des Landes Burgenland anstellen lassen<br />

– gegen eine faire Entlohnung und sozialrechtliche<br />

Absicherung,“ so der Landesrat.<br />

54 Personen wurden seit 1. November be -<br />

reits angestellt, mit dem nächsten Monatsersten<br />

werden es rund 80 sein.<br />

„Das nationale und europäische Interesse<br />

ist enorm. Das Anstellungsmodell verspricht<br />

das nächste europäische Best Practice-Mo -<br />

dell aus dem Burgenland zu werden,“ so der<br />

Landesrat.<br />

Zukunftsplan Pflege<br />

Kernstück des Zukunftsplans Pflege ist<br />

das An stellungsmodell für pflegende bzw.<br />

betreuende Angehörige. Seit 1. Oktober 2019<br />

können pflegende Angehörige nach diesem<br />

Modell in ein Angestelltenverhältnis bei der<br />

»Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at<br />

PSB, einer Tochter der KRAGES, eintreten.<br />

Die Entlohnung beträgt 1.700 Euro netto bei<br />

einer 40 Stunden-Anstellung, möglich ab<br />

Pflegegeldstufe fünf. Die Anstellung garantiert<br />

sozialrechtliche Absicherung und er -<br />

möglicht es den pflegenden und betreuenden<br />

Personen, Anrechnungszeiten für die Pension<br />

zu sammeln. „Wir lassen den Worten Taten<br />

folgen. Mit dem Anstellungsmodell sind<br />

pflegende bzw. betreuende Angehörige voll<br />

sozialversicherungsrechtlich abgesichert und<br />

erhalten ein Einkommen. Denn Arbeit be -<br />

deutet auch Würde,“ unterstreicht Illedits.<br />

Nach Erstgesprächen mit den Pflege- und<br />

SozialberaterInnen kann der Antrag auf An -<br />

stellung bei der PSB gestellt werden. Ab -<br />

schließend wird jeder Antrag durch die So -<br />

zial abteilung im Amt der Burgenländischen<br />

Landesregierung geprüft und genehmigt.<br />

Die Pflege- und SozialberaterInnen stehen<br />

als Ansprechpartner an allen burgenländischen<br />

Bezirkshauptmannschaften zur Verfügung<br />

und kümmern sich um die individuellen<br />

Anliegen und Anfragen. Sie beraten die<br />

Betroffenen und finden für jede und jeden<br />

die passende Lösung.<br />

n<br />

https://www.burgenland.at/<br />

https://cor.europa.eu/

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