Ausgabe 190
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ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>190</strong> / 19. 12. 2019<br />
MEDUSA ist ein hybrider neurochirurgischer<br />
Simulator: Er verbindet die<br />
reale und virtuelle Welt und schafft damit<br />
vielseitige, realistische Trainingsmöglichkeiten<br />
für NeurochirurgInnen und MedizinstudentInnen.<br />
Hochkomplizierte Operationen<br />
am Gehirn lassen sich künftig im Vorfeld<br />
simulieren. Mittelfristig soll aus diesem<br />
vom Land OÖ ausgeschriebenen Leitprojekt<br />
Medizintechnik ein international führendes<br />
Simulations- und Kooperationszentrum entstehen.<br />
Durch die damit verbundene Sogwirkung<br />
profitieren die Wirtschaft und Forschungseinrichtungen<br />
in Oberösterreich.<br />
ME DUSA führte zu einer strategischen<br />
Vernetzung von sieben Forschungseinrichtungen<br />
und sechs Unternehmen und zeigt<br />
damit, welches Know-how in Oberösterreich<br />
vorhanden ist.<br />
Turbo für Medizintechnik<br />
in Oberösterreich<br />
Der Life Science- und Medizintechnik-<br />
Sektor entwickelt sich in Österreich sehr po -<br />
sitiv: Die Branchenumsätze haben 2018<br />
einen Rekordwert von über 22 Milliarden<br />
Euro erreicht, das entspricht bereits 6,1 Prozent<br />
des heimischen BIP. Mehr als 900 Un -<br />
ternehmen beschäftigen derzeit knapp<br />
55.500 MitarbeiterInnen. Alleine die Unternehmen<br />
des Medizintechnik-Clusters geben<br />
200 Mio. Euro jährlich für Forschung und<br />
Entwicklung aus, was einer hohen F&E-<br />
Quote von 4,3 Prozent entspricht. Die Medizinprodukte-Branche<br />
umfaßt in Oberösterreich<br />
60 Unternehmen mit rund 7.000 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern. Diese Unternehmen<br />
erzielen insgesamt einen Umsatz<br />
von 2,6 Milliarden Euro pro Jahr.<br />
„Beim Life Science und Medizintechnik-<br />
Bereich weist Oberösterreich neben Wien<br />
eine hohe Dichte an Unternehmen, Forschungseinrichtungen<br />
und Ausbildungsmöglichkeiten<br />
auf. Ein Paradebeispiel für die<br />
Chancen und Möglichkeiten, die sich durch<br />
die Digitalisierung im Gesundheitswesen<br />
ergeben, ist Medical EDUcation in Surgical<br />
Aneurysm clipping (MEDUSA). Dieses<br />
Österreich, Europa und die Welt<br />
Auf dem Weg zur internationalen<br />
Top-Region für Medizintechnik<br />
»Medical EDUcation in Surgical Aneurysm clipping« – hinter diesem sperrigen<br />
Begriff verbirgt sich das Potential, den Standort Oberösterreich bei Medizintechnik,<br />
Forschung, Ausbildung und Innovation in die Weltelite zu katapultieren.<br />
Foto: Land OÖ / Lisa Schaffner<br />
v.l.: Michael Giretzlehner, Head of Research Department, RISC Software, Gesundheits-<br />
Landesrätin LH-Stv.in Christine Haberlander, Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus<br />
Achleitner und Univ.-Prof. Andreas Gruber, Vorstand der Universitätsklinik für Neurochirurgie<br />
»Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at<br />
31<br />
Leitprojekt wird ein Turbo für die Medizintechnik<br />
in Oberösterreich sein“, erklärt Wirtschafts-<br />
und Forschungs-Landesrat Markus<br />
Achleitner.<br />
„Das vom Land OÖ ausgeschriebene und<br />
mit 2,3 Millionen Euro dotierte Leitprojekt<br />
Medizintechnik soll das Bundesland Oberösterreich<br />
als Standort für Medizintechnik<br />
stärken und die oö. MedTech-Branche international<br />
ins Rampenlicht rücken“, betont der<br />
Landesrat. Das Konzept des MEDUSA-Projektes<br />
ist darauf ausgelegt, einen Mehrwert<br />
für ChirurgInnen und PatientInnen zu schaffen,<br />
einen nachhaltigen und signifikanten<br />
Wissenszuwachs im Bereich chirurgischer<br />
Simulation zu fördern und letztlich innovative<br />
Produkte „Made in Upper Austria“ in<br />
einem stark wachsenden, globalen Markt zu<br />
platzieren.<br />
Das Leitprojekt ist Teil der Initiative<br />
„MED UP – Medical Upper Austria“ des<br />
Landes OÖ und wurde im Rahmen des stra -<br />
tegischen Wirtschafts- und Forschungsprogramms<br />
„Innovatives OÖ 2020“ ins Leben<br />
gerufen. MED UP vereint Wirtschaft, Forschung,<br />
Gesundheit und Bildung in Oberösterreich.<br />
Der Medizintechnik-Cluster der<br />
oö. Standortagentur Business Upper Austria<br />
koordiniert die Initiative. „Mit dem Leitprojekt<br />
MEDUSA sollen wesentliche Vorteile<br />
für Medizin, Forschung, Bildungseinrichtun -<br />
gen und damit auch für die Wirtschaft er -<br />
reicht werden“, hebt Achleitner hervor.<br />
Leuchtturmprojekt für weltweite Sichtbarkeit<br />
des MedTech-Standortes OÖ<br />
Die geplanten Ergebnisse haben eine<br />
weitreichende Hebelwirkung. MEDUSA soll<br />
zur Etablierung eines OÖ Simulations- und<br />
Kooperationszentrums führen. Kerntechnologien<br />
werden in zukünftige Medizinprodukte,<br />
wie chirurgische Planungs- und Navigationssysteme<br />
transferiert, die den erreichbaren<br />
Markt erweitern. Dieses herausfordernde<br />
Vorhaben ist aufgrund moderner Technologien,<br />
aber vor allem durch die exzellente Ex -<br />
pertise des Konsortiums möglich. „Die Kern -<br />
kompetenzen aus Neurochirurgie, Neurowissenschaften,<br />
Künstlicher Intelligenz, Medizintechnik,<br />
Materialwissenschaften und nicht<br />
zuletzt der medizinischen Zulassung, schaffen<br />
ein Leuchtturmprojekt, das den Wirt-