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Märchengut

Märchen, deutsch, englisch, Grimm, Andersen

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als der Dummling seinen Aschenkuchen herausholte, so war’s ein feiner

Eierkuchen, und das saure Bier war ein guter Wein. Nun aßen und tranken

sie, und danach sprach das Männlein: „Weil du ein gutes Herz hast

und von dem deinigen gerne mitteilst, so will ich dir Glück bescheren.

Dort steht ein alter Baum, den hau ab, so wirst du in den Wurzeln etwas

finden.“ Darauf nahm das Männlein Abschied.

Der Dummling ging hin und hieb den Baum um, und wie er fiel, saß in

den Wurzeln eine Gans, die hatte Federn von reinem Gold. Er hob sie

heraus, nahm sie mit sich und ging in ein Wirtshaus, da wollte er über-

nachten. Der Wirt hatte aber drei Töchter, die sahen die Gans, waren

neugierig, was das für ein wunderlicher Vogel wäre, und hätten gar gern

eine von seinen goldenen Federn gehabt. Die älteste dachte: Es wird sich

schon eine Gelegenheit finden, wo ich mir eine Feder ausziehen kann. Und

als der Dummling einmal hinaus gegangen war, fasste sie die Gans beim

Flügel aber Finger und Hand blieben ihr daran fest hängen.

When he came into the forest the little old grey man met him, and

greeted him, saying, ‘Give me a bit of your cake, and a drink from

your flask; I am so hungry and thirsty.’ And the Simpleton ans-

wered, ‘I have only an ash-cake and sour beer; but if that is good

enough for you, let us sit down together and eat.’ Then they sat

down, and as the Simpleton took out his ash-cake and it became a

rich pancake, and his sour beer became good wine; then they ate

and drank, and afterwards the little man said, ‘As you have such

a kind heart, and share what you have so willingly, I will bestow

good luck upon you. Yonder stands an old tree; cut it down, and

at its roots you will find some thing.’ Thereupon the little man took

his departure.

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The Simpleton went there, and hewed away at the tree, and when

it fell he saw, sitting among the roots, a goose with feathers of pure

gold. He lifted it out and took it with him to an inn where he intended

to stay the night. Now the host had three daughters who, when

they saw the goose, were curious to know what wonderful kind of

bird it was, and ended by longing for one of its golden feathers. The

eldest thought, ‘I will wait for a good opportunity, and then I will

pull out one of its feathers for myself,’ and so, when the Simpleton

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was gone out, she seized the goose by its wing; but her finger and

hand remained sticking fast to it.

Bald hernach kam die zweite und hatte keinen andern Gedanken, als sich

eine goldene Feder zu holen, kaum aber hatte sie ihre Schwester angerührt,

so blieb sie fest hängen. Endlich kam auch die dritte in der gleichen Absicht.

Da schrien die andern: „Bleib weg, um Himmels Willen bleib weg!“

Aber sie begriff nicht, warum sie wegbleiben sollte, dachte: Sind die dabei

so kann ich auch dabeisein und sprang hinzu, und wie sie ihre Schwester

angerührt hatte, so blieb sie an ihr hängen. So mussten sie die Nacht bei

der Gans zubringen.

Soon after came the second sister with the same idea of plucking

out one of the golden feathers for herself; but scarcely had she

touched her sister, than she also was obliged to stay, held fast. Lastly

came the third with the same intentions; but the others screamed

out, ‘Stay away! for heaven’s sake stay away!’ But she did not see

why she should stay away, and thought, ‘If they do so, why should

not I?’ and went towards them. But when she reached her sisters

there she stopped, hanging on with them. And so they had to spend

the night with the goose.

Am anderen Morgen nahm der Dummling die Gans in den Arm ging

fort und kümmerte sich nicht um die drei Mädchen, die daran hingen.

Sie mussten immer hinter ihm dreinlaufen, links und rechts, wie’s ihm in

die Beine kam. Mitten auf dem Felde begegnete ihnen der Pfarrer, und als

er den Aufzug sah, sprach er: „Schämt euch, ihr garstigen Mädchen, was

lauft ihr dem jungen Bursch durchs Feld nach, schickt sich das?“ Damit

fasste er die jüngste an der Hand und wollte sie zurückziehen, wie er sie

aber anrührte, blieb er gleichfalls hängen und musste selber hinterdrein-

laufen.

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The next morning the Simpleton took the goose under his arm and

went away, unmindful of the three girls that hung on to it. The three

had always to run after him, left and right, wherever his legs carried

him. In the midst of the fields they met the parson, who, when

he saw the procession, said, ‘Shame on you, girls, running after a

young fellow through the fields like this,’ and forthwith he seized

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