07.02.2020 Aufrufe

packaging journal 1_2020

Themenschwerpunkte der Ausgabe: Endverpacken, Logistik, Packmittel und Packstoffe, Plastic Bank und Recycling, Wägen und Dosieren, Pharma, Verpackungstechnik, Verpackungsmaschinen, Qualitätssicherung, Abfüll- und Verschliesstechnik, Messevorberichte LogiMAT 2020, Unternehmensporträt Bischof+Klein

Themenschwerpunkte der Ausgabe:
Endverpacken, Logistik, Packmittel und Packstoffe, Plastic Bank und Recycling, Wägen und Dosieren, Pharma, Verpackungstechnik, Verpackungsmaschinen, Qualitätssicherung, Abfüll- und Verschliesstechnik, Messevorberichte LogiMAT 2020, Unternehmensporträt Bischof+Klein

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„Durch vorausschauende Planung kann auch dank VR-Center<br />

mancher Anlagenstillstand im Vorfeld mit einfachen Mitteln<br />

vermieden und die Produktivität gesteigert werden.“<br />

Maschinenbauingenieur Florian Naser ist bei der Bausch + Ströbel verantwortlich für das VR-Center.<br />

getauscht werden können, sind eng getaktet. Aus diesem Grund ist es<br />

wichtig, handlungsfähig zu sein. Voraussetzung dafür ist, die richtigen<br />

Teile griffbereit zu haben.<br />

Virtual-Reality-Center live<br />

Mit einer 3-D-Brille ausgestattet, stehen Jan Bieker und seine Kollegen<br />

Patrick Elsässer und Daniel Siebert nicht im heimischen Reinraum, sondern<br />

vor einer großen Leinwand, auf der die Marburger Anlage eins zu<br />

eins abgebildet ist. Das Team ist beim Hersteller der Anlage, dem Spezialmaschinenhersteller<br />

Bausch+Ströbel in Ilshofen, und absolviert hier<br />

einen speziellen Workshop zum Thema Ersatzteilmanagement. So ist es<br />

kein Problem, die Abdeckung des Unterbaus abzunehmen, sich die darunterliegende<br />

Technik, die Servomotoren, Antriebswellen und weitere<br />

Bauteile in aller Ruhe genauer anzuschauen, die Türen zum sensiblen<br />

Abfüllbereich zu öffnen und das Füllsystem unter die Lupe zu nehmen.<br />

Schritt für Schritt gehen sie gemeinsam durch die Anlage. „So genau<br />

habe ich die Anlage noch nie gesehen“, erklärt Daniel Siebert begeistert.<br />

Das Technikerteam von CSL zeigt sich begeistert von den Möglichkeiten,<br />

die das Virtual-Reality-Center von B+S bietet. „Das VR-Center<br />

ist ein spezielles Angebot für unsere Kunden. Es wird zum Beispiel genutzt,<br />

um das Maschinendesign am Anfang eines Projekts anschaulich<br />

zu besprechen oder aber um Bedienpersonal zu schulen, ohne dass die<br />

Anlage hierfür aus der Produktion herausgenommen werden muss“, erklärt<br />

Florian Naser von Bausch+Ströbel.<br />

Verfügbarkeit und Produktivität gewährleisten<br />

Treten Probleme im Reinraum auf, muss in der Regel schnell gehandelt<br />

werden. Jede Stunde Stillstandszeit der Maschinen kostet das Unternehmen<br />

Geld. „Richtig teuer wird es, wenn wir es nicht schaffen, einen<br />

fertigen Wirkstoff in der vorgegebenen Zeit zu verarbeiten und dann z.<br />

B. eine Charge hochwertige Medizin verworfen werden muss, weil sie zu<br />

lange stand“, erklärt Bieker. Im schlimmsten Fall kann so ein Schaden in<br />

die Millionen Euro gehen.<br />

Erklärtes Ziel ist es deshalb, die Zeiten, in der die Anlage nicht produziert,<br />

so gering wie möglich zu halten. Wichtig ist hier nicht nur die<br />

Betreuung der Anlage im Dreischichtbetrieb, sondern auch ein professionelles<br />

und durchdachtes Ersatzteilmanagement. Dies gibt es bei<br />

CSL Behring natürlich schon. „Welche Teile wir in welcher Zahl auf Lager<br />

halten sollten oder was wir regelmäßig austauschen, basiert allerdings<br />

hauptsächlich auf unseren Erfahrungswerten“, bringt es Patrick Elsässer<br />

auf den Punkt. Im Zweifelsfall entscheide dann auch gelegentlich das<br />

Bauchgefühl, ergänzt er.<br />

Neue Wege beim Ersatzteilmanagement<br />

Mit dem Workshop beim Anlagenhersteller wollen sie diese Erfahrungswerte<br />

nun noch weiter verifizieren. Der erste Schritt ist der Besuch im VR-Center.<br />

Hier gehen er und seine Kollegen mit den Maschinenbauspezialisten<br />

Schritt für Schritt durch die Anlage, diskutieren über die Belastung einzelner<br />

Baugruppen, über Lieferzeiten und Lagerbestand einzelner Komponenten.<br />

Die Vorarbeit wurde hierzu von den Spezialisten bei Bausch+Ströbel<br />

geleistet. Sie haben in Kleinstarbeit jedes Teil, jede Schraube begutachtet<br />

und im Rahmen einer zweidimensionalen Risikobewertung der Anlage bereits<br />

aus technischer Sicht die wichtigsten Teile identifiziert. Im nächsten<br />

Schritt gilt es, die Logik und das Vorgehen bei der Bewertung der Teile dem<br />

Team von CSL näherzubringen, um anschließend die rein technische Sicht<br />

mit den speziellen Anforderungen und Erfahrungen von CSL zu verschmelzen.<br />

Dies geschieht im Rahmen des Workshops im direkten Austausch.<br />

Abgleich der Erfahrungswerte<br />

Nachdem sich das Team einen guten Überblick über die Anlage verschafft<br />

hat, geht es in einem zweiten Schritt noch mehr ins Detail. Das<br />

Wartungsteam von CSL Behring gleicht seine Einschätzungen über die<br />

Lebensdauer von einzelnen Teilen und die Notwendigkeit, diese auf<br />

Lager zu haben, mit den Erfahrungswerten der B+S-Fachleute ab. „Das<br />

ist nicht immer deckungsgleich, weil unterschiedliche Kunden unsere<br />

Anlagen auch unterschiedlich nutzen“, so Daniel Bühler, der bei B+S im<br />

Bereich Service tätig ist.<br />

Gemeinsam wurde ermittelt, welche Teile in welcher Stückzahl angeschafft<br />

und direkt in Marburg auf Lager gehalten werden, welche Teile<br />

außer Acht gelassen werden können, weil sie unkritisch oder aber in<br />

Marburg schon eingelagert sind und welche im Bedarfsfall direkt und<br />

schnell beim Anlagenbauer besorgt werden können.<br />

„Für uns war dieses systematische Vorgehen sehr hilfreich“, so Daniel<br />

Siebert am Ende des zweiten Workshoptages. Er und seine Kollegen<br />

erwarten, im Bedarfsfall eine Line noch schneller als bisher wieder in die<br />

Produktion zu bringen. Zudem ziehen sie in Erwägung, das VR-Center<br />

auch zu Schulungszwecken für die Instandhalter zu nutzen.<br />

„Auch uns hilft dieser Workshop sehr. Wir können unsere Kunden zielgerichtet<br />

dabei unterstützen, deren Anlagenverfügbarkeit zu erhöhen“,<br />

ergänzt Daniel Bühler.<br />

www.bausch-stroebel.com<br />

Getting out of the Clean Room due to Virtual-Reality-Center<br />

The enterprise CSL Behring is committed to the processing of premium<br />

therapeutics. Most of the process steps are performed with<br />

respectively especially designed fully automated filling and closing<br />

lines provided by Bausch+Ströbel. Downtimes that are made available<br />

for inspections or the precautionary replacements of parts are tightly<br />

clocked. Due to the Bausch+Ströbel Virtual-Reality-Center, the respectively<br />

responsible personnel are able to intensively concentrate<br />

on the spare parts management without the necessity of having to<br />

interrupt the production process in the production site Marburg.<br />

01 | <strong>2020</strong><br />

www.<strong>packaging</strong>-<strong>journal</strong>.de<br />

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