Haus+Mensch 2/2019

Holzfaserdämmstoffe von Steico
kommen ganz ohne bedenkliche
Zusatzstoffe aus. Steico
Naturdämmstoffe aus einjährig
nachwachsenden Rohstoffen sind
eine gute Alternative.
Thermo-Natur
HOLZFASERN
Unter den „Ökos“ haben Holzweichfasern
in Form flexibler Matten, druckfester
Platten oder als Flocken zum Einblasen die
größte Verbreitung und Anwendungsbreite:
Als Dachdämmung auf, zwischen oder
unter den Sparren, als Innen- und Kellerdeckendämmung,
unter dem Estrich und
als Bestandteil von Wärmedämmverbundsystemen.
Nur in feuchten Bereichen können
sie nicht punkten. Ihre große Masse
hat Vorteile bei der Dachdämmung: Im
Sommer heizen sie sich nur langsam auf,
Hitze dringt erst spät in den Innenraum.
Zum Brandschutz werden die Fasern in
geringen Mengen zum Beispiel mit Ammoniumphosphat
oder Borsalz behandelt.
Die Mengen sind aber meist so gering, dass
selbst das strenge natureplus-Qualitätszeichen
nichts einzuwenden hat.
Der Allrounder unter den
Ökodämmstoffen aus recyceltem
Zeitungspapier. Climacell
HANF/JUTE
Die Dämmmatten aus der traditionellen
Kulturpflanze Hanf sind mit circa 15 Prozent
Stützfasern versetzt, damit sie zum Beispiel
zwischen Dachsparren, Holzständer oder
Balkendecken geklemmt werden können.
Alternativ gibt es kompostierbare Matten
mit Stützfasern aus Maisstärke. Als Flammschutzmittel
werden drei bis fünf Prozent
Soda eingebracht. Schon bei kleineren
Bestellmengen kann man die Breite auf
Maß zuschneiden lassen, das spart Arbeit.
Alternativ sind Dämmstoffe aus recycelten
Jute-Kakaosäcken erhältlich. Hanf gibt es
auch als Schüttung oder Stopfwolle.
ZELLULOSE
Platten und Flocken aus Altpapier sind
vielfältig einsetzbar und preislich attraktiv,
wenn sie zum Beispiel in Wände, Dachoder
Deckenkonstruktionen eingeblasen
werden. Zum Brandschutz wird unter anderem
Borsäure verwendet, das verhindert die
Kompostierung. Boratfreie Produkte enthalten
zum Beispiel Ammoniumphosphat
und Fungotannin. Diese Zusätze sind biologisch
abbau- und kompostierbar. natureplus
hat Zellulose als Einblasdämmstoff
mehrerer Hersteller nach seinen strengen
Regeln zertifiziert.
Das vulkanische Material Perlite
ist die Basis für feuchtigkeits- und
schimmelresistente Dämmplatten.
Knauf
MINERALSCHAUM,
CALCIUMSILIKAT,
PERLITE
Die mineralischen Dämmplatten sind je
nach Produkt an vielen Bauteilen einsetzbar:
Sowohl als Innendämmung wie als
Verbundsystem zur Außendämmung der
Wände, bei der Dämmung von Flach- und
Schrägdächern sowie zur Dämmung von
Kellerdecken. Allerdings sind die Platten
sehr starr. Ihre Dämmwirkung ist etwas
geringer als bei anderen Produkten. Der
wasserdampfdurchlässige Aufbau verhindert
feuchtebedingte Schimmel- und
Bauschäden, was sich vor allem bei der
Innendämmung auszahlt. Zahlreiche der
nicht brennbaren Dämmstoffe sind von
natureplus zertifiziert. Das Vulkangestein
Perlite findet sich auch als Dämmstoff in
gefüllten Tonziegeln.
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