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Haus+Mensch 2/2019

Das Magazin Haus + Mensch hat sich ganz den Themen Wohngesundheit, Nachhaltigkeit und Ökologie verschrieben. Die Leserinnen und Leser werden gezielt informiert, welche Alternativen sich für den Neubau, die Renovierung und den Innenausbau ihres Wohnraums eignen. Der Fokus liegt auf wohngesunden, schadstofffreien oder schadstoffarmen, klimaverträglichen und naturnahen Materialien.

Das Magazin Haus + Mensch hat sich ganz den Themen Wohngesundheit, Nachhaltigkeit und Ökologie verschrieben. Die Leserinnen und Leser werden gezielt informiert, welche Alternativen sich für den Neubau, die Renovierung und den Innenausbau ihres Wohnraums eignen. Der Fokus liegt auf wohngesunden, schadstofffreien oder schadstoffarmen, klimaverträglichen und naturnahen Materialien.

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Mit Rohspan- und Faserplatten,<br />

weiterveredelten dekorativen Produkten,<br />

Schichtstoffen, HPL-Elementen<br />

und Arbeitsplatten bietet Pfleiderer<br />

perfekte Werkstoffe für jedes Projekt.<br />

Pfleiderer Group S.A.<br />

Komfortable Lösung für Küchenund<br />

Innenausbau: Elemente mit<br />

HPL-Oberfläche sind hygienisch und<br />

pflegeleicht. Pfleiderer Group S.A.<br />

Je nach Einsatzbereich gibt es auch<br />

Holzspanplatten, die strengere<br />

Emissionsanforderungen erfüllen.<br />

Pfleiderer Group S.A.<br />

Das Motiv zur Erfindung der Spanplatten<br />

war vor allem wirtschaftlich<br />

begründet: In den 1930er-Jahren<br />

wurden gefällte Bäume nur zu etwa 40%<br />

für konstruktive Zwecke genutzt. Der Rest<br />

wie Schwachholz, Äste oder Verarbeitungsreste<br />

war allenfalls zum Verfeuern<br />

gut. 1932 hatte dann der Unternehmer<br />

und Schreinerssohn Max Himmelheber die<br />

Idee, bislang nicht verwertete Holzanteile<br />

zu Spänen zu verarbeiten und mit Holzleim<br />

vermischt bei mehreren hundert Grad Hitze<br />

zu Werkstoffplatten zu pressen. Der Verwertungsgrad<br />

der Bäume konnte so auf<br />

etwa 80 % gesteigert werden.<br />

Damit gewinnt der wirtschaftliche Vorteil<br />

natürlich auch eine ökologische Dimension,<br />

zumal inzwischen auch Altholz aus gebrauchten<br />

Möbeln und Holzgegenständen<br />

zu einem gewissen Grad in Spanplatten<br />

recycelt werden kann.<br />

Vor- und Nachteile<br />

Gegenüber massivem Holz bieten Spanplatten<br />

eine Reihe technischer Vorteile. Da<br />

beim fein zerkleinerten Holz Wuchs und<br />

Maserungsrichtung keine Rolle mehr spielen,<br />

quellen und schwinden Spanplatten<br />

in Längs- und Querrichtung gleich stark,<br />

sie neigen unter Feuchteeinfluss auch nicht<br />

zum Verbiegen. Die Platten lassen sich zudem<br />

durch Beschichtungen, auflaminierte<br />

Dekore oder Echtholzfurniere gleich im<br />

Produktionsprozess mit attraktiven Oberflächen<br />

versehen.<br />

Dem gegenüber steht eine im Vergleich zu<br />

Massivholz deutlich geringere Festigkeit.<br />

Schuld daran ist der gleiche Umstand, der<br />

ihr problemloses Quell- und Schwindverhalten<br />

begründet: Es gibt keine durchgehenden,<br />

stabilisierenden Holzfasern, sondern<br />

das Material ist amorph, es besteht aus<br />

kleinteiligen, ungeordneten Spänen.<br />

Anwendungsfälle<br />

Ausgleichen lässt sich das je nach Einsatzbereich<br />

zum einen durch die Materialstärke – sie<br />

kann zwischen 8 und 40 mm betragen. Zum<br />

anderen spielen die bei der Herstellung verwendeten<br />

Bindemittel eine Rolle, die Einfluss<br />

auf die Festigkeit, Tragfähigkeit und Feuchtebeständigkeit<br />

von Spanplatten haben.<br />

Zur Orientierung für den Anwender<br />

werden in der Norm DIN EN<br />

312 Spanplatten in sieben Klassen von<br />

P1 bis P7 eingeteilt. Die Klassen P1 bis P3<br />

sind für den Einsatz in statisch nichttragenden<br />

Bereichen gedacht, kommen also beispielsweise<br />

im Möbelbau zum Einsatz. Statisch<br />

belastbar sind die Klassen P4 und P5,<br />

statisch hochbelastbar die Klassen P6 und<br />

P7. Die Klassen P3, P5 und P7 bezeichnen<br />

dabei jeweils feuchtebeständige Platten.<br />

Emissionen<br />

Wegen ihrer Bindemittel gerieten Spanplatten<br />

vor einigen Jahrzehnten in Verruf.<br />

Grund waren vor allem die Ausdünstungen<br />

von Formaldehyd-Gas aus den damals<br />

verwendeten Leimen. Dies konnte – und<br />

kann im Prinzip heute noch – zu einer<br />

Belastung der Raumluft mit dem gesundheitsgefährdenden<br />

Gas führen. Gemildert<br />

wurde dieses Problem zum einen durch die<br />

Verwendung formaldehydfreier Leimsysteme,<br />

zum anderen durch Veränderungen an<br />

formaldehydbasiertem Leim, durch die die<br />

Emissionen stark reduziert werden können.<br />

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