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Haus+Mensch 2/2019

Das Magazin Haus + Mensch hat sich ganz den Themen Wohngesundheit, Nachhaltigkeit und Ökologie verschrieben. Die Leserinnen und Leser werden gezielt informiert, welche Alternativen sich für den Neubau, die Renovierung und den Innenausbau ihres Wohnraums eignen. Der Fokus liegt auf wohngesunden, schadstofffreien oder schadstoffarmen, klimaverträglichen und naturnahen Materialien.

Das Magazin Haus + Mensch hat sich ganz den Themen Wohngesundheit, Nachhaltigkeit und Ökologie verschrieben. Die Leserinnen und Leser werden gezielt informiert, welche Alternativen sich für den Neubau, die Renovierung und den Innenausbau ihres Wohnraums eignen. Der Fokus liegt auf wohngesunden, schadstofffreien oder schadstoffarmen, klimaverträglichen und naturnahen Materialien.

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grundsätzlich falschem Lüftungsund<br />

Heizverhalten vor.<br />

Risiko in „Feuchtgebieten“<br />

In Bad und Küche zum Beispiel entsteht<br />

viel Feuchtigkeit aufgrund von Tätigkeiten<br />

wie Duschen, Waschen oder Kochen und<br />

Abwaschen. Insbesondere, wenn durch Sanierung<br />

oder Bauart des Gebäudes keine<br />

ausreichende Diffusion der entstehenden<br />

Luftfeuchtigkeit nach außen stattfindet,<br />

kann unzureichendes Lüften die relative<br />

Luftfeuchte schnell so weit steigern, dass<br />

dies zur Entstehung von Schimmel führt.<br />

Feuchtigkeit bildet sich aber auch in Räumen,<br />

die eine deutlich niedrigere Temperatur<br />

haben als der Rest der Wohnung,<br />

zum Beispiel im Schlafzimmer. Bei Räumen<br />

mit einer Temperatur von dauerhaft oder<br />

zeitweilig unter 16 °C steigt das Risiko der<br />

Kondenswasserbildung und somit auch das<br />

Schimmelrisiko. Werden dann die Türen<br />

zu wärmeren Bereichen der Wohnung<br />

geöffnet, gelangt wärmere,<br />

feuchtere Luft ins Schlafzimmer<br />

und sorgt durch die Abkühlung für<br />

feuchte Wände. Bei Schimmel beliebte<br />

Bereiche im Haus sind auch Kellerräume,<br />

da die sogar bei Neubauten oftmals feucht<br />

sind – sei es durch eine mangelhafte Abdichtung<br />

oder Kondenswasser. Letzteres<br />

entsteht durch falsches Lüftungsverhalten.<br />

Fehlende Dämmung<br />

Auch oberhalb des Kellers können Wände<br />

feucht werden, zum Beispiel aufgrund einer<br />

unzureichenden Wärmedämmung. Einfach<br />

ausgedrückt passiert dann Folgendes: Die<br />

Wärme in den Innenräumen schwindet<br />

durch die Wand nach draußen, wodurch<br />

die Wand abkühlt und sich Kondenswasser<br />

bildet. Wird dann noch wenig gelüftet, freut<br />

sich der Schimmel und siedelt sich bevorzugt<br />

dort an, wo ohnehin eine schlechte Luftzirkulation<br />

besteht, also hinter Schränken,<br />

die an Außenwänden stehen, oder Wandverkleidungen.<br />

Auch wenn Schimmel keine<br />

sonderlichen Ansprüche an Nährstoffe stellt,<br />

so gibt es doch einige Materialien, die er bevorzugt:<br />

Dazu gehören die Raufasertapete<br />

mit ihrem hohen Gehalt an Zucker, Eiweiß<br />

und Lignin sowie gipshaltige Untergründe.<br />

Ursachen beseitigen<br />

Schimmel zu erkennen, ist schon<br />

schwierig. Die Beseitigung noch<br />

mehr und hängt direkt mit den<br />

Ursachen zusammen. Bauliche<br />

Ursachen sind die, vor denen<br />

man sich am meisten fürchtet,<br />

weil die Beseitigung der Mängel mit<br />

dem größten Aufwand und den höchsten<br />

Kosten verbunden ist. Bei einer unzureichenden<br />

Wärmedämmung<br />

und kalten Wänden sollten Möbel,<br />

Gardinen und sonstiges Inventar<br />

immer einige Zentimeter von der<br />

Wand entfernt aufgestellt bzw.<br />

angebracht werden, damit die<br />

warme Raumluft ungehindert<br />

auch hinter diese Einrichtungsgegenstände<br />

strömen kann und<br />

so die Wand erwärmt und Feuchte<br />

von der Wandoberfläche mit dem<br />

Luftstrom mitgenommen wird. Sinnvoll ist<br />

es auch, Möbelstücke auf Füße zu stellen,<br />

damit eine verbesserte Hinterlüftung<br />

erreicht wird. Bereits bei der<br />

Planung von Wohnungseinrichtungen<br />

sollte zudem verstärkt<br />

darauf geachtet werden, dass<br />

Einbauschränke (z.B. Küchenschränke)<br />

nicht direkt an unzureichend<br />

gedämmte Außenwände<br />

ohne ausreichenden Luftspalt<br />

zum Raum hin eingebaut werden.<br />

Richtiges Heizen<br />

Heizen erhöht die Raumlufttemperatur<br />

und verringert damit bei gleichem absolutem<br />

Wassergehalt der Luft den relativen<br />

Wassergehalt der Luft. Oder einfacher: Heizen<br />

reduziert Luftfeuchtigkeit. Außerdem<br />

wird durch eine Beheizung eines Raumes<br />

auch die Oberflächentemperatur der Innenwände<br />

erhöht. Beides trägt somit zu<br />

einer Vermeidung von Schimmelwachstum<br />

bei. Richtiges Heizen trägt auch dazu<br />

bei, Schimmelbildung zu vermeiden. Wird<br />

nämlich nur sparsam geheizt, schlägt sich<br />

auf den kalten Wänden unweigerlich die<br />

Feuchtigkeit nieder, die beim Wohnen entsteht.<br />

Wird zusätzlich wenig gelüftet, sind<br />

die Sporen nicht zu stoppen. Die Raumluft<br />

kann die Wassermenge nicht mehr<br />

Bei kleinem Schimmelbefall<br />

können Sie speziellen<br />

Schimmel-Entferner<br />

aufsprühen. Auro<br />

Nach einer Einwirkungszeit<br />

des desinfizierenden Gels<br />

werden die Rückstände<br />

abgewischt. Auro<br />

Anti-Schimmel-Farbe<br />

hat einen vorbeugenden<br />

Schimmelschutz durch<br />

hohen ph-Wert. Auro<br />

aufnehmen,<br />

es bildet sich<br />

Tauwasser. Temperaturen<br />

von etwa<br />

20 Grad in Wohn- und 16 bis 18 Grad in<br />

Schlafzimmern sind ratsam. Selten genutzte<br />

Räume dürfen kühler sein. Aber dann<br />

müssen die Türen geschlossen bleiben. Das<br />

mag angesichts der Energiepreise ein fragwürdiger<br />

Rat sein. Aber eine von Schimmel<br />

befallene Bausubstanz sanieren zu lassen,<br />

kann deutlich teurer werden als eine leichte<br />

Erhöhung der Heizkosten – von den gesundheitlichen<br />

Risiken ganz zu schweigen.<br />

Entscheidend ist auch das richtige Lüftverhalten,<br />

denn Lüften ist immer noch<br />

die wirksamste Methode, Feuchtigkeit<br />

aus einem Raum zu entfernen. Im Sommer<br />

kann man eigentlich nicht viel falsch<br />

machen: Fenster auf, „alte“ Luft rausund<br />

frische Luft reinlassen. Wichtig<br />

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