Haus+Mensch 2/2019

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RATGEBER [ ELASTISCHE BODENBELÄGE] 1 2 Tätigkeit für Fachbetriebe, die einige Erfahrung erfordert. Wer den Innenausbau selbst in die Hand nehmen möchte, hat es einfacher, wenn er Linoleum-Fliesen verwendet, die beispielsweise in den Maßen 50 x 50 oder 33 x 33 cm erhältlich sind. Auch die Fliesen müssen vollflächig verklebt werden. Verwendet man unterschiedliche Farben, kann man dabei auch individuelle Muster realisieren. Noch einfacher wird die Verarbeitung mit Linoleum-Paneelen, die schwimmend verlegt werden können. Dabei ist ein Träger aus Holzwerkstoff mit einem Linoleumbelag versehen. Verlegt wird dieser Boden ganz ähnlich wie Laminat oder Fertigparkett. Auch wer nicht selbst Hand anlegen möchte, erhält damit einen Boden, der sich – etwa in Mietwohnungen – später ohne große Mühe rückstandsfrei wieder beseitigen lässt. Noch mehr Natur: Kork Flexible Bodenbeläge, die angenehm zu begehen sind, lassen sich auch direkt aus Kork herstellen. Dabei werden recht unterschiedliche Verfahren angewendet. So gibt es Korkböden aus gepresstem Korkgranulat, die vollflächig auf dem Untergrund verklebt werden. Daneben existieren auch mehrschichtige Fertigelemente, die wie Fertigparkett oder Laminat schwimmend verlegt werden. Und schließlich werden auch Korkfliesen angeboten, bei denen massive Korkschichten auf ein Trägermaterial auf- 3 1 Bodenelemente aus Kork können auch von Heimwerkerinnen selbst verlegt werden, da die schwimmende Verlegung relativ einfach ist. obs/DKV/Apcor 2 Korkboden überzeugt nicht nur als Belag in einem Kinderzimmer. Er ist wärme- und schalldämmend und zudem pflegeleicht. Haro 3 PVC-Bodenbeläge können auch mit bio-basierenden Weichmachern, wie Rizinusöl, hergestellt werden. Das ist gut für Mensch und Umwelt. Tarkett gebracht sind. Diese Fliesen können mit ausgefugten und so versiegelten Stößen auch in Nassbereichen eingesetzt werden. Hundertprozentig natürlich sind die Korkböden aus Korkgranulat übrigens meist nicht: Das Granulat wird in der Regel mit Kunstharzen gebunden – die allerdings nur einen verhältnismäßig geringen Volumenanteil einnehmen. Außerdem muss nahezu immer die Oberfläche versiegelt werden, um das Material vor mechanischen Beschädigungen zu schützen. Gestalterisch war man mit dem Naturstoff lange nicht besonders breit aufgestellt: Es gab zwar eingefärbte Elemente, aber letztlich sah Kork eben immer wie Kork aus. Das scheint sich allmählich zu ändern: Mittlerweile sind auch Korkböden mit aufgedruckten Designs erhältlich. Alternative Kunststoffe Möchte man auf die Gestaltungsvielfalt von Kunststoffböden nicht verzichten, dabei aber PVC-Produkte meiden, bieten sich vinylfreie Alternativen an. Designböden, wie sie etwa unter der Marke Meister angeboten werden, setzen auf Polyurethane, um dem Bodenbelag Flexibilität zu verleihen. In der Regel handelt es sich bei diesen Belägen um mehrschichtige Produkte, bei denen die Decklage nahezu beliebige Dekore aufweisen kann – ähnlich wie man es von Laminatböden kennt. Der Gehkomfort kann durch eine zusätzlich eingebettete Korkschicht noch erhöht werden. Bei der Herstellung von Polyurethan kommen unter anderem Polyole zum Einsatz. Sie können auf der Basis von Erdöl produziert werden, ebenso aber auch auf Basis pflanzlicher Öle – wie Rizinusöl. Die Meister-Designböden verwenden die pflanzliche Variante. Auch andere große Bodenbelagshersteller setzen auf vinylfreie Produkte, etwa Classen mit seinen Neo-Böden, Haro mit dem Disano-Programm oder Wineo im Purline-Programm. Hier wurde offenbar auch abseits des traditionellen Naturwarenhandels ein Trend zu menschenund umweltfreundlicheren Produkten erkannt und umgesetzt – was übrigens bei diesen Böden auch mit dem Umweltzeichen „Blauer Engel“ honoriert wird. n ha 64
swww.bau-welt.de/homestory-fachwerkhau AUTARK WERDEN Linoleum ist ein bewährter und durch und durch ökologischer Fußbodenbelag, der gerade wieder neu entdeckt wird. Forbo Flooring Foto: Getty/PeopleImages www.bau-welt.de www.LIVVI.de PVC ENTSORGEN Viele örtliche Abfallentsorger raten dazu, kleine PVC-Mengen, etwa Schnittreste von der Verlegung, zum Restmüll zu geben. Größere Mengen, etwa bei einer Renovierung entfernte Bodenbeläge, sollen zum Sperrmüll gelegt oder bei regionalen Sammelstellen angeliefert werden. Die Entsorgung scheint also recht unproblematisch – im Zweifel fragen Sie beim Abfallwirtschaftsbetrieb Ihrer Gemeinde nach. Vorsicht geboten ist allerdings bei PVC-Belägen vor allem aus den 1950erbis 1970er-Jahren, vorsichtshalber aber auch bei solchen, die bis 1993 produziert wurden. Hier kann Asbest entweder direkt in den Kunststoff eingebunden oder als Asbestpappe untergelegt sein. Lassen Sie solche Beläge zur Sicherheit von einem Fachbetrieb prüfen, der die Erlaubnis zur Asbestentsorgung hat. Bestätigt sich der Verdacht, lassen Sie den Ausbau und Abtransport von den Fachleuten erledigen. Einen Blick auf den Belag sollten Sie auch dann werfen lassen, wenn es sich um Linoleum zu handeln scheint. Für Laien sind Linoleumplatten und Vinyl-Asbest- Platten aus den Nachkriegsjahrzehnten oft nur schwer zu unterscheiden. Photovoltaik & Stromspeicher • Wärmepumpen • Pellets • Effizienzhäuser • Lüftung • Gebäudehülle • Solarthermie • Energetische Sanierung Unabhängig von Gasund Stromanbietern ENERGIE ZUKUNFT Wohlfühlklima mit erneuerbaren Energien Marktübersichten Wärmepumpen + Speicher Smar t Home & digitale Heizung für Komfort Mit großer, ausklappbarer Produktübersicht [+] [ Altbauten und Neubauten jetzt noch effizienter ] 01_SH_E+Z_<strong>2019</strong>_TITEL_final V2.indd 1 06.05.19 14:58 Österreich E 5,15; Italien/Spanien E 6,- BeNeLux E 5,35; Finnland E 6,60; Slowakei E 6,- Nachbestellungen Deutschland E 4,50 über Sonderheft Das Einfamilienhaus 2/<strong>2019</strong> Erhältlich im Zeitschriftenhandel www.bau-welt.de - -
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