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Haus+Mensch 2/2019

Das Magazin Haus + Mensch hat sich ganz den Themen Wohngesundheit, Nachhaltigkeit und Ökologie verschrieben. Die Leserinnen und Leser werden gezielt informiert, welche Alternativen sich für den Neubau, die Renovierung und den Innenausbau ihres Wohnraums eignen. Der Fokus liegt auf wohngesunden, schadstofffreien oder schadstoffarmen, klimaverträglichen und naturnahen Materialien.

Das Magazin Haus + Mensch hat sich ganz den Themen Wohngesundheit, Nachhaltigkeit und Ökologie verschrieben. Die Leserinnen und Leser werden gezielt informiert, welche Alternativen sich für den Neubau, die Renovierung und den Innenausbau ihres Wohnraums eignen. Der Fokus liegt auf wohngesunden, schadstofffreien oder schadstoffarmen, klimaverträglichen und naturnahen Materialien.

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GESUNDHEIT [ LÄRMSCHUTZ]<br />

Die zweischalige Wand ist nicht nur<br />

eine besonders robuste, sondern<br />

auch für Ruhe sorgende Bauweise.<br />

Wienerberger Ziegelindustrie<br />

Erholt schlafen geht nur bei einer<br />

ruhigen Umgebung. Fenster, auch<br />

Dachflächenfenster, können Schall<br />

isolieren. Velux<br />

Ökologische Holzfaserdämmplatten<br />

werden für die gesamte Gebäudehülle<br />

eingesetzt und begrenzen den<br />

Lärm von außen. tcx/Pavatex<br />

me, eindringende sommerliche Hitze oder<br />

Lärmbelästigungen von außen ist sie weitgehend<br />

machtlos.<br />

Für die verwendeten Dämmstoffe gilt das<br />

Gleiche wie bei der Fassade. Die Möglichkeiten<br />

zur Ausführung unterscheiden sich<br />

aber je nach Bausituation. Beim Neubau<br />

oder wenn bei einer Sanierung die Dachdeckung<br />

ohnehin erneuert werden soll, bietet<br />

sich eine Dämmung auf den Sparren an,<br />

auf der dann wiederum die Eindeckung<br />

verlegt wird. So erreicht man eine schallund<br />

wärmebrückenfreie Dämmschicht.<br />

Als nachträgliche Maßnahme bei einem<br />

ansonsten einwandfreien, intakten Dach<br />

bringt diese Methode jedoch einen zu hohen<br />

Aufwand mit sich. Deshalb arbeitet<br />

man bei der nachträglichen Dämmung<br />

meist mit Dämmstoff, der zwischen den<br />

Sparren eingebracht wird. Zusätzlich auf<br />

der Innenseite angebrachte Verkleidungen<br />

aus massereichen Materialien können<br />

den Schallschutz weiter verbessern.<br />

Das können doppellagige<br />

Beplankungen aus Gipsplatten<br />

sein oder eine Verkleidung<br />

mit zementgebundenen<br />

Spanplatten.<br />

SCHALLSCHUTZFENSTER<br />

Foto: Schwoaze/pixabay<br />

Einfach verglaste Fenster in Altbauten richten<br />

kaum etwas gegen den Lärm von draußen<br />

aus. Man sollte sie zügig gegen Fenster<br />

mit Doppel- oder Dreifachverglasung austauschen.<br />

Weil dies auch Auswirkungen<br />

auf die Wärmedämmung hat, muss man<br />

dabei aber immer darauf achten, dass die<br />

Dämmstandards von Fenstern und Fassade<br />

zusammenpassen – im Zweifel hilft hier ein<br />

Bauingenieur oder Energieberater.<br />

Gegen sehr starken Lärm, etwa an Hauptverkehrsstraßen<br />

oder in Einflugschneisen,<br />

stellen aber auch die üblichen mehrfachverglasten<br />

Fenster keine ausreichende Barriere<br />

dar. Hier sollten spezielle Schallschutzfenster<br />

zum Einsatz kommen.<br />

Schallschutzfenster verwenden einige der<br />

bereits genannten Strategien – allerdings<br />

muss das auf sehr engem Raum funktionieren,<br />

damit die Fenster nicht zu dick werden.<br />

Auf der Außenseite befindet sich meist<br />

eine besonders dicke Scheibe<br />

aus Verbundsicherheitsglas,<br />

also zwei<br />

oder mehr Scheiben,<br />

die durch<br />

eine Kunststofffolie<br />

fest verbunden sind. Sie bringt einiges<br />

an Masse mit und hemmt damit die<br />

Schallweiterleitung.<br />

Nach innen folgen eine oder zwei weitere<br />

Scheiben, deren Zwischenräume wie beim<br />

Wärmeschutzglas mit Gas gefüllt ist. Zur<br />

Schallreduzierung trägt dabei ein Kniff aus<br />

der Akustik bei: Sowohl die Scheiben als<br />

auch die Zwischenräume sind unterschiedlich<br />

dick. Dadurch besitzen sie unterschiedliche<br />

Resonanzfrequenzen, was die Weiterleitung<br />

des Schalls erheblich behindert.<br />

Schallschutzfenster gibt es in sechs verschiedenen<br />

Schallschutzklassen. Klasse 1<br />

dämpft um 25-29 dB, Klasse 6 um bis zu<br />

50 dB. Die jeweils zum Wohnumfeld passende<br />

Schutzklasse sollte man erst nach<br />

einer eingehenden Beratung und abhängig<br />

vom tatsächlich einfallenden Lärm wählen,<br />

denn man kann hier leicht zu viel des<br />

Guten tun. Dämmen die Fenster stärker<br />

als nötig wäre, kann das aufs Wohlbefinden<br />

drücken, da man sich von der Umwelt<br />

akustisch völlig abgeschnitten fühlt. Da die<br />

Schallschutzfenster mit höherer Schutzklasse<br />

auch spürbar teurer werden, gibt<br />

man zudem leicht unnötig Geld aus.<br />

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