Abfallvermeidung in Wien-Alsergrund - Österreichische Ökologie ...
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GATERSLEBEN/VLEK (2000) und auch EMPACHER et al. (2000) 19 legen ihrer Untersuchung<br />
zur Bestimmung von Konsumtypen die Kriterien Alter, E<strong>in</strong>kommen und Haushaltsgröße<br />
zugrunde. Es ist plausibel, die Ergebnisse auf <strong>Wien</strong> zu übertragen und die Hauptdeterm<strong>in</strong>anten<br />
von Konsumverhalten auf E<strong>in</strong>kommen, Haushaltsgröße und Zusammensetzung sowie Alter zu<br />
legen.<br />
Entsprechend der abfallwirtschaftlichen E<strong>in</strong>teilung <strong>Wien</strong>s (Parameter: E<strong>in</strong>kommen,<br />
Verbauungsgrad) wird der <strong>Alsergrund</strong> der Schicht A - Hohes E<strong>in</strong>kommen / Hoher<br />
Verbauungsgrad - zugerechnet. Dabei s<strong>in</strong>d die Kriterien höheres E<strong>in</strong>kommen, ger<strong>in</strong>gere<br />
Haushaltsgröße und höherer Anteil der 30- bis 45-jährigen Männer über dem <strong>Wien</strong>er<br />
Durchschnitt als E<strong>in</strong>flussfaktoren auf das Abfallverhalten zu nennen.<br />
Zur Berechnung der spezifischen Abfallmengen im Bezirk wurden die Zahlen für <strong>Wien</strong> 2001 als<br />
Ausgangsbasis verwendet. Als Umrechnungsschlüssel dienten die entleerten<br />
Behältervolum<strong>in</strong>a. Zur Abschätzung des betrieblichen Aufkommens wurden die Ergebnisse der<br />
Studie Betriebliches Abfallaufkommen <strong>Wien</strong> (BOKU, 1998) herangezogen.<br />
Wird der E<strong>in</strong>fluss der Beschäftigtenzahl (bzw. die Arbeitsstätten) und der E<strong>in</strong>fluss betrieblicher<br />
Abfallmengen, die mit der kommunalen Müllentsorgung mitgesammelt werden, auf das<br />
Abfallaufkommen im <strong>Alsergrund</strong> berücksichtigt, dann ist das jährliche Restmüllaufkommen im<br />
Bezirk mit rd. 290 kg pro E<strong>in</strong>wohnerIn und das Altstoffaufkommen mit 85 kg pro E<strong>in</strong>wohnerIn<br />
abzuschätzen.<br />
Die Erfassung der Problemfelder sowie der Optimierungspotenziale der qualitativen und<br />
quantitativen <strong>Abfallvermeidung</strong> erfolgte auf Basis e<strong>in</strong>er Literaturrecherche<br />
(Branchenabfallkonzepte und Vermeidungskonzepte, z.B. für Schulen und<br />
Gastronomiebetriebe). Zur Ergänzung der Daten und Informationen aus der Literatur wurden<br />
über 200 persönliche Interviews und Telefon<strong>in</strong>terviews mit Gewerbetreibenden und Personen<br />
von öffentlichen E<strong>in</strong>richtungen, BewohnerInnen des Bezirks, sowie mit Fachleuten der<br />
Abfallwirtschaft bzw. Verantwortlichen des Agenda Prozesses geführt.<br />
Die Umfrage des <strong>Österreichische</strong>n <strong>Ökologie</strong>-Instituts (2003), wobei 55 Personen aus privaten<br />
Haushalten und 146 Personen von Betrieben und andere Arbeitsstätten im <strong>Alsergrund</strong><br />
<strong>in</strong>terviewt wurden, ergab folgendes Bild:<br />
� Wunsch nach mehr Informationen zum richtigen Mülltrennen, Tipps zur<br />
<strong>Abfallvermeidung</strong> und Informationen zur stofflichen Verwertung von Abfällen. Dies gilt<br />
für private Haushalte und für Betriebe.<br />
� Werbematerialabbestellungsmodus soll erleichtert werden.<br />
� Werbung und Angebot für Produkte <strong>in</strong> Mehrwegverpackungen im<br />
Lebensmittele<strong>in</strong>zelhandel sollen verstärkt werden.<br />
� Umstellen auf doppelseitige Computerausdrucke.<br />
� Offener Markt im Bezirk <strong>Alsergrund</strong>.<br />
19 Empacher, C./Götz, K./Schultz, I. (2000): Demonstrationsvorhaben zur Fundierung und Evaluierung nachhaltiger Konsummuster<br />
und Verhaltensstile. Frankfurt/Ma<strong>in</strong>.