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Abfallvermeidung in Wien-Alsergrund - Österreichische Ökologie ...

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1 Kurzfassung<br />

Motivation<br />

Gemäß Abfallwirtschaftsgesetz ist die Abfallwirtschaft unter anderem derart auszurichten, dass<br />

schädliche oder nachteilige E<strong>in</strong>wirkungen auf Mensch, Tier und Pflanze, deren<br />

Lebensgrundlagen und deren natürliche Umwelt vermieden oder sonstige, das allgeme<strong>in</strong>e<br />

menschliche Wohlbef<strong>in</strong>den bee<strong>in</strong>trächtigende E<strong>in</strong>wirkungen so ger<strong>in</strong>g wie möglich gehalten<br />

werden und Ressourcen geschont werden 1 . Als Grundsatz steht die Vermeidung von Abfällen<br />

an erster Stelle und muss Vorrang vor e<strong>in</strong>er Verwertung bzw. e<strong>in</strong>er etwaigen umweltgerechten<br />

Beseitigung haben. Daher ist das primäre Ziel des vorliegenden Projekts, Strategien zu<br />

entwickeln, wie <strong>Abfallvermeidung</strong>smaßnahmen umgesetzt werden können.<br />

Im Jahr 1999 startete <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> <strong>Alsergrund</strong> der Prozess der Lokalen AGENDA 21. Dieser<br />

Prozess hat zum Ziel, Aktionsprogramme für das 21. Jahrhundert zur Lösung der sozialen,<br />

wirtschaftlichen und ökologischen Probleme zu erarbeiten. Unter Berücksichtigung von<br />

Nachhaltigkeitskriterien f<strong>in</strong>det hierbei die Umsetzung konkreter lokaler Projekte statt.<br />

BewohnerInnen und Berufstätige des Bezirks sowie Interessierte aus anderen <strong>Wien</strong>er<br />

Geme<strong>in</strong>debezirken sollen für die Beteiligung am Prozess der lokalen Agenda gewonnen<br />

werden. Bürgerbeteiligungsprozesse bieten e<strong>in</strong>e gute Voraussetzung für die Umsetzung von<br />

<strong>Abfallvermeidung</strong>smaßnahmen auf Bezirksebene, da bereits bestehende Strukturen der<br />

Agenda 21 genutzt werden können. Geme<strong>in</strong>sam mit der Bevölkerung wurde e<strong>in</strong><br />

<strong>Abfallvermeidung</strong>skatalog erarbeitet und Pilotprojekte zum Thema <strong>Abfallvermeidung</strong> <strong>in</strong> <strong>Wien</strong><br />

<strong>Alsergrund</strong> durchgeführt. Auch die Bezirksvorstehung unterstützte die Umsetzung des<br />

Projektes.<br />

In <strong>Wien</strong> <strong>Alsergrund</strong>, dem 9. <strong>Wien</strong>er Geme<strong>in</strong>debezirk, leben 37.816 (Volkszählung, 2001)<br />

E<strong>in</strong>wohnerInnen. In dem dicht bebauten Stadtteil s<strong>in</strong>d zahlreiche Gastronomiebetriebe,<br />

Schulen und Geschäfte sowie kulturelle Institutionen angesiedelt. Jede Bewohner<strong>in</strong> und jeder<br />

Bewohner des 9. Bezirkes produziert jährlich rd. 500 kg kommunale Abfälle (19.000 t) 2 , das<br />

s<strong>in</strong>d um rd. 60 kg mehr als im <strong>Wien</strong>er Durchschnitt.<br />

Informationsmängel zum Thema <strong>Abfallvermeidung</strong> und fehlende Alternativen für e<strong>in</strong>en<br />

abfallarmen Konsum s<strong>in</strong>d die wichtigsten Gründe, warum die BewohnerInnen sich bei der<br />

konkreten Umsetzung von <strong>Abfallvermeidung</strong>smaßnahmen schwer tun. Daher wurde im Zuge<br />

des Projekts versucht, mit den Bürger<strong>in</strong>nen und Bürgern geme<strong>in</strong>sam Strategien zur Umsetzung<br />

von lokalen <strong>Abfallvermeidung</strong>smaßnahmen zu entwickeln und auch zu realisieren. Die<br />

umgesetzten Pilotprojekte zeigen <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie, wie die BewohnerInnen durch das eigene<br />

Konsumverhalten e<strong>in</strong>en aktiven Beitrag zur <strong>Abfallvermeidung</strong> leisten können.<br />

Inhalt<br />

Inhalt des Projektes s<strong>in</strong>d zielgruppenspezifische Maßnahmenpakete zur Vermeidung von<br />

kommunalen und betrieblichen Abfällen auf Bezirksebene. Für private Haushalte,<br />

Gewerbebetriebe wie bspw. Gastronomie, Büros, Geschäfte und öffentliche E<strong>in</strong>richtungen wie<br />

Studentenheime, K<strong>in</strong>dergärten, Schulen, usw., werden abfallvermeidende Maßnahmen<br />

def<strong>in</strong>iert. Mit dem Fokus auf die örtlichen Gegebenheiten, die Bevölkerungsstruktur und unter<br />

E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung der Maßnahmen <strong>in</strong> den Prozess der Lokalen AGENDA 21 am <strong>Alsergrund</strong> werden<br />

für ausgewählte Vermeidungsmaßnahmen Umsetzungsstrategien entwickelt. Pilotprojekte<br />

werden vom Projektteam <strong>in</strong> Kooperation mit den Zielgruppen, der Lokalen AGENDA 21 am<br />

<strong>Alsergrund</strong> und Vertretern des Bezirkes umgesetzt.<br />

1 AWG 2002, §1Abs 1.f<br />

2 Berechnet auf Grundlage <strong>in</strong>terner Daten der MA 48 Abfallwirtschaft, 2003<br />

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