Abfallvermeidung in Wien-Alsergrund - Österreichische Ökologie ...
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Dazu werden im Versuchsgebiet spezielle Sammelbehälter e<strong>in</strong>gesetzt und der Probebetrieb<br />
wird von Informationsmaßnahmen und Analysen begleitet, um festzustellen, ob die Maßnahme<br />
die gewünschten Effekte erzielt. Die ersten Ergebnisse zeigten, dass die positiven Erwartungen<br />
h<strong>in</strong>sichtlich der Qualität der auf diese Weise gesammelten Kunststoffe bestätigt werden. Auf<br />
Grund der Ergebnisse des Versuchsbetriebs werden zusätzliche Kommunikationsmaßnahmen<br />
vorbereitet und e<strong>in</strong> Konzept für die <strong>Wien</strong>weite Umsetzung erarbeitet. Die Mitglieder des<br />
Umweltausschusses der Bezirksvertretung waren an dieser Veränderung sehr <strong>in</strong>teressiert und<br />
begrüßen die Idee e<strong>in</strong>er s<strong>in</strong>nvollen Umstellung der Kunststoffsammlung auf<br />
Hohlkörpersammlung. Wichtig dabei ersche<strong>in</strong>t jedoch die sensible Öffentlichkeitsarbeit, um die<br />
gewünschte Akzeptanz der Bevölkerung zu erreichen. Es wird der Erfolg der Umstellung von<br />
der Art der Kommunikation abhängen. Dabei könnte die Multiplikatorenwirkung der Mitglieder<br />
des Umweltausschusses genützt werden.<br />
E<strong>in</strong> weiteres Thema, welches ausführlich diskutiert wurde, war die Umstellung der<br />
Biotonnensammlung. Die Stadt <strong>Wien</strong> verfolgt bei der Verwertung von Bioabfällen das Konzept<br />
der geschlossenen Kreislaufwirtschaft. Gesammelt sollen nur solche Materialien werden, die<br />
e<strong>in</strong>e Erzeugung von hochwertigem Kompost ermöglichen. Das erklärt auch, warum <strong>in</strong> der<br />
Innenstadt die Biotonnensammlung nicht mit jener Intensität durchgeführt wird, wie es <strong>in</strong> den<br />
Randbezirken erfolgt. Da auch der <strong>Alsergrund</strong> e<strong>in</strong> solcher <strong>in</strong>nerstädtischer Bezirk ist und die<br />
Qualität des Biotonnenmaterials für die Kompostierung nicht geeignet sche<strong>in</strong>t, wurden die<br />
Biotonnensammelbehälter stark reduziert. Dies führte zur Verunsicherung der Bevölkerung,<br />
<strong>in</strong>sbesondere bei jenen, die bisher ihre biogenen Abfälle getrennt gesammelt und entsorgt<br />
hatten. Biomüll sollte wieder geme<strong>in</strong>sam mit dem Restmüll entsorgt werden. Das hat allerd<strong>in</strong>gs<br />
zur Folge, dass <strong>in</strong> den Haushaltsabfällen noch beträchtliche Mengen an organischen Stoffen<br />
enthalten s<strong>in</strong>d. Diese Abfallfraktion soll demnächst auch wieder getrennt gesammelt und <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>er <strong>in</strong> Planung bef<strong>in</strong>dlichen Biogasanlage energetisch verwertet werden. Künftig wird die<br />
Kompostierung von gemischten biogenen Abfällen immer schwieriger, für Küchenabfälle wird<br />
eigentlich nur die anaerobe Behandlung als die e<strong>in</strong>zig vernünftige Alternative übrig bleiben. Die<br />
Kompostierung wird wahrsche<strong>in</strong>lich nur für die Verwertung von Gartenabfällen mit e<strong>in</strong>em<br />
kle<strong>in</strong>en Anteil von Grünabfällen aus dem Haushaltsbereich <strong>in</strong> Frage kommen 21 .<br />
Die „Küchentonne“ wird die <strong>in</strong>nerstädtische Biotonne ersetzen. Die neuen<br />
Bioabfallsammelbehälter sollten <strong>in</strong> die Liegenschaften verlegt und somit vom Gehsteig entfernt<br />
werden. Es handelt sich dabei um e<strong>in</strong>e wesentliche Änderung des jetzigen Sammelsystems. In<br />
diese Behälter sollen nur organische Abfälle aus Küche und Haushalt e<strong>in</strong>gebracht werden, es<br />
dürfen aber auch Gartenabfälle (Innenhöfe, begrünte Terrassen, etc.) mitgesammelt werden.<br />
Die Mitglieder des Umweltausschusses der Bezirksvertretung begrüßen diese Neuerungen und<br />
hoffen auf e<strong>in</strong>e rasche Umsetzung des Konzepts für den <strong>Alsergrund</strong>. Wichtig dabei ersche<strong>in</strong>t<br />
jedoch die gezielte Öffentlichkeitsarbeit, um die gewünschte Akzeptanz der Bevölkerung zu<br />
erreichen. Auch bei dieser Umstellung des Sammelsystems <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> könnte die<br />
Multiplikatorenwirkung der Mitglieder des Umweltausschusses genützt werden.<br />
Der Umweltausschuss sieht <strong>in</strong> der Erziehung unserer K<strong>in</strong>der die größte Chance, nachhaltige<br />
Lebensweisen zu fördern. Schulen sollen bei <strong>Abfallvermeidung</strong>smaßnahmen stark<br />
e<strong>in</strong>gebunden werden.<br />
16 Schulen wurden <strong>in</strong> Österreich bisher mit dem Umweltzeichen ausgezeichnet, davon drei<br />
<strong>Wien</strong>er Schulen.<br />
21 BIOABFALLWIRTSCHAFT DER STADT WIEN – GESAMTKONZEPT, Dipl.-Ing. Wojciech Rogalski,<br />
MA 48 anlässlich der Tagung "Nachhaltigkeit <strong>in</strong> der Abfallwirtschaft", ÖIAV, <strong>Wien</strong>, 3.12.2003<br />
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