Abfallvermeidung in Wien-Alsergrund - Österreichische Ökologie ...
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7 Schlussfolgerungen und Ausblick<br />
Der Lokale AGENDA 21 Prozess hat zum Ziel, Aktionsprogramme für das 21. Jahrhundert zur<br />
Lösung der sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Probleme zu erarbeiten.<br />
BewohnerInnen und Berufstätige des Bezirks sowie Interessierte aus anderen <strong>Wien</strong>er<br />
Geme<strong>in</strong>debezirken sollen für die Beteiligung am Prozess der lokalen Agenda gewonnen<br />
werden. Bei der Planung des vorliegenden Projekts g<strong>in</strong>g man davon aus, dass<br />
Bürgerbeteiligungsprozesse e<strong>in</strong>e gute Voraussetzung für die Umsetzung von<br />
<strong>Abfallvermeidung</strong>smaßnahmen auf Bezirksebene bieten, da bereits bestehende Strukturen der<br />
Agenda 21 genutzt werden können. Auch die Bezirksvorstehung unterstützte die Umsetzung<br />
des Projektes. Daher wurden <strong>Abfallvermeidung</strong>sideen mit der Bevölkerung diskutiert und e<strong>in</strong><br />
<strong>Abfallvermeidung</strong>skatalog erarbeitet. Geme<strong>in</strong>sam wurden Pilotprojekte zum Thema<br />
<strong>Abfallvermeidung</strong> <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> <strong>Alsergrund</strong> durchgeführt.<br />
E<strong>in</strong> erstes Ergebnis des Projektes war die Feststellung e<strong>in</strong>es Informationsmangels der<br />
Bevölkerung über konkrete <strong>Abfallvermeidung</strong>smaßnahmen (Befragung und Workshop). Für<br />
den Großteil der Bevölkerung ist „Mülltrennung“ gleich <strong>Abfallvermeidung</strong>. Es ist noch nicht im<br />
Bewusstse<strong>in</strong> der Bevölkerung verankert, dass durch Verhaltensänderungen <strong>in</strong> den<br />
Kaufgewohnheiten die tatsächliche <strong>Abfallvermeidung</strong> beg<strong>in</strong>nt. E<strong>in</strong>e Verhaltensänderung der<br />
eigenen Kaufgewohnheiten ist jedoch die e<strong>in</strong>zige Möglichkeit, um Abfall im eigenen<br />
Lebensumfeld tatsächlich zu vermeiden.<br />
Die große Akzeptanz und aktive Mitarbeit der Bevölkerung bei der Mülltrennung zeigen die<br />
Bilanzen der getrennten Sammlung bspw. von Altpapier und Altglas. Um e<strong>in</strong>en ähnlichen Erfolg<br />
beim Thema <strong>Abfallvermeidung</strong> zu erzielen, ist es notwendig, die richtigen Transportmittel für<br />
die richtigen Botschaften zu f<strong>in</strong>den. Die derzeitige Diskussion über die Umstellung der<br />
Kunststoffverpackungssammlung wird die Informationsarbeit zur <strong>Abfallvermeidung</strong> nicht<br />
wirklich erleichtern. Der Bevölkerung muss klargemacht werden, dass durch die geänderten<br />
Rahmenbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> der Gesetzgebung die Mülltrennung weiter e<strong>in</strong> wichtiger Bestandteil<br />
e<strong>in</strong>er nachhaltigen Wirtschaftsweise und e<strong>in</strong>es nachhaltigen Lebensstils ist.<br />
In zahlreichen Diskussionen wurden die Möglichkeiten, wie KonsumentInnen selbst zur<br />
<strong>Abfallvermeidung</strong> beitragen können, erörtert. Als Beispiele s<strong>in</strong>d das Abbestellen von<br />
unerwünschtem Werbematerial und die Vermeidung von Verpackungen zu nennen.<br />
Bei der Diskussion E<strong>in</strong>weg- versus Mehrwegverpackungen spielten zwei Faktoren e<strong>in</strong>e<br />
wesentliche Rolle. E<strong>in</strong>erseits die meist falsche Annahme, dass Produkte <strong>in</strong><br />
E<strong>in</strong>wegverpackungen billiger s<strong>in</strong>d (ausgenommen Angebote) und anderseits die<br />
Fehle<strong>in</strong>schätzung, dass alle Mehrwegverpackungen e<strong>in</strong> viel höheres Gewicht haben. Das<br />
<strong>Österreichische</strong> <strong>Ökologie</strong>-Institut erstellte im Sommer 2003 e<strong>in</strong>en Preisvergleich mit dem<br />
Ergebnis, dass <strong>in</strong> vielen Fällen der Literpreis für Getränke <strong>in</strong> E<strong>in</strong>wegverpackungen höher ist als<br />
<strong>in</strong> Mehrwegverpackungen. Der Gewichtsunterschied ist beim Vergleich von E<strong>in</strong>weg- und<br />
Mehrwegverpackungen aus PET kaum mehr gegeben. Es wird auch das fehlende Angebot im<br />
Lebensmittelhandel als Argument angeführt, selbst ke<strong>in</strong>e Mehrweggetränkeverpackungen zu<br />
kaufen. Geme<strong>in</strong>sam mit den BürgerInnen sowie Betrieben und anderen Arbeitstätten wurden<br />
Strategien zur Umsetzung von lokalen <strong>Abfallvermeidung</strong>smaßnahmen entwickelt und <strong>in</strong> Form<br />
von e<strong>in</strong>igen Pilotprojekten realisiert.<br />
Um <strong>Abfallvermeidung</strong>sideen erfolgreich im Zuge e<strong>in</strong>es Pilotprojekts realisieren zu können, war<br />
das Projektteam sehr stark von der Unterstützung der Bevölkerung und deren Bereitschaft zur<br />
Mitgestaltung abhängig. E<strong>in</strong>e Befragung der BewohnerInnen und Geschäftsleute am<br />
Perigr<strong>in</strong>imarkt im <strong>Alsergrund</strong> sollte <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie dazu führen, e<strong>in</strong> Stimmungsbild zum Thema<br />
<strong>Abfallvermeidung</strong> zu erheben. Die Interviews wurden dazu genützt, die befragten Personen zur<br />
Teilnahme an Workshops und zur aktiven Mitgestaltung zu motivieren.<br />
H<strong>in</strong>ter der Lokalen Agenda 21 steht ja die Idee, dass Menschen die Möglichkeit haben sollen,<br />
ihr Lebensumfeld selbst zu gestalten, mit entscheiden können, wo immer es machbar ist und<br />
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