WOLL Magazin 2020.4 Winter I Warstein, Möhnesee, Rüthen
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In Meerhof blickt man bereits auf<br />
eine lange Erfolgsgeschichte zurück:<br />
Mitte der 90er Jahre wurden die ersten<br />
kleineren Anlagen, damals noch<br />
mit Gittermasten, in unmittelbarer<br />
Nachbarschaft in Lichtenau errichtet.<br />
Zur Jahrtausendwende wurde dann<br />
der Windpark Meerhof in Betrieb<br />
genommen. Zu jener Zeit war er der<br />
größte Europas. „Sogar der damalige<br />
Umweltminister Jürgen Trittin kam<br />
zur feierlichen Einweihung,“ erinnert<br />
sich Michael Flocke. Die Stadt<br />
Marsberg hatte frühzeitig Windvorrangzonen<br />
ausgewiesen, auf denen<br />
Windräder errichtet werden durften.<br />
So konnte Windkraft sinnvoll<br />
gebündelt werden und es herrschte<br />
Planungssicherheit. 2017 wurde der<br />
Flächennutzungsplan überarbeitet<br />
und das Gebiet vergrößert.<br />
Mit Wind-Energie<br />
in die Zukunft<br />
Zunächst kamen fremde Investoren,<br />
die aber nach der Inbetriebnahme<br />
weit weg waren. Es gab weder Ansprechpartner<br />
vor Ort noch Unterstützung<br />
für die Region. So sind die<br />
Landwirte selbst aktiv geworden. „Ich<br />
bin da einfach so reingerutscht,“ erzählt<br />
Christoph Luis. „Wir waren uns<br />
als Grundeigentümer einig, dass Einheimische<br />
das selber regeln können.<br />
Als Landwirte wussten wir doch am<br />
besten, was vor Ort zählt. Wir wollten<br />
keinen Streit untereinander und<br />
das hat auch geklappt. Wir waren uns<br />
einig, dass die Wertschöpfung hier<br />
vor Ort stattfinden sollte. Michael<br />
Flocke ist ein gutes Beispiel. Er war<br />
von Anfang an dabei und hat vor Ort<br />
Pionierarbeit geleistet. Inzwischen<br />
sind alle Firmen mit Sitz in Marsberg<br />
gemeldet und die Gewerbesteuern<br />
bleiben in der Kommune.“<br />
Josef Dreps ergänzt: „Unser Wohlstand<br />
braucht auch in Zukunft Energie,<br />
erneuerbare Energie. Duschen,<br />
baden, fernsehen, das alles geht nicht<br />
ohne Strom. Ältere Anlagen werden<br />
nach und nach rückgebaut und<br />
durch neue, leistungsstärkere und<br />
vor allem energieeffizientere ersetzt.<br />
Rund 150 Millionen Euro sollen bis<br />
2022 in dieses Projekt der Energie<br />
von morgen fließen. Durch dieses<br />
sogenannte Repowering wird der<br />
Stromertrag im Gebiet verdreifacht.<br />
Jedes einzelne Windkraftwerk kann<br />
circa 2000 Haushalte mit sauberem<br />
Strom versorgen.“<br />
Weitere Information erhalten Sie<br />
unter 0170 / 794 27 39 ■<br />
<strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> 2020 - 27