WOLL Magazin 2020.4 Winter I Warstein, Möhnesee, Rüthen
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E-Mobilität auch für Handwerker<br />
„Meine E-Bullis ziehen wunderbar!“<br />
J<br />
örg Leuchtenberger ist erklärter Fan von Elektrofahrzeugen.<br />
Privat fahren seine Frau und er schon<br />
seit vier Jahren E-Autos, womit sie auch schon bis<br />
an die Ostsee und auch in die Alpen zum Skilaufen<br />
gefahren sind. Im Januar 2017 war die Fahrt in die Alpen<br />
noch eine Pionierleistung, da es kaum Ladestationen gab.<br />
Hier wurden reichlich Erfahrungen gesammelt. Die Ladeinfrastruktur<br />
wurde jedoch von Jahr zu Jahr besser, so dass<br />
heute Langstrecken problemlos bewältigt werden können.<br />
In Ense besitzt Leuchtenberger ein Küchenstudio, zu dessen<br />
Leistungsspektrum auch die Lieferung und der Aufbau von<br />
Küchen gehören. Ausgeliefert wird mit Montagefahrzeugen.<br />
Aber nicht mit Benzinern oder Diesel-Fahrzeugen, wie das<br />
größtenteils in der Branche noch der Fall ist, sondern mit<br />
E-Bullis des Typs SAIC Maxus.<br />
„Ich habe immer schon gehofft, dass E-Montage-Fahrzeuge<br />
auf den Markt kommen“, berichtet uns<br />
Jörg Leuchtenberger. Allerdings<br />
war ihm die Anschaffung<br />
entsprechender Transporter<br />
im Sprinter-<br />
Format bis dato<br />
noch viel zu teuer<br />
als Montagefahrzeug.<br />
Leasing<br />
kam für ihn nicht<br />
in Frage. Dann<br />
Christel Zidi<br />
Philipp Nolte<br />
hörte er, dass die Firma Maxus, die ihren Sitz in Shanghai<br />
hat, E-Bullis auf den Markt bringt, die von den Anforderungen<br />
genau dem entsprechen, was er für seine Montage-Fahrzeuge<br />
benötigt. Aber noch waren die chinesischen Fahrzeuge<br />
in Deutschland nicht zu bekommen. Aber in Holland.<br />
Also macht er sich mit seiner Frau Elke auf den Weg dorthin.<br />
Seit Anfang des Jahres erweitern zwei E-Fahrzeuge seinen<br />
Fuhrpark. Die Entscheidung für die Anschaffung der E-Bullis<br />
hat Leuchtenberger bisher nicht bereut: „Die Bullis ziehen<br />
wunderbar“, berichtet er, „und die Reichweite von 200 Kilometern<br />
reicht für unseren Betrieb völlig aus.“ Und er ergänzt:<br />
„Die Drosselung auf 100 Kilometer pro Stunde ist dabei<br />
völlig ausreichend.“<br />
Der umweltbewusste Unternehmer hat – selbstverständlich<br />
– eine Photovoltaikanlage auf dem Dach, um Strom selbst zu<br />
erzeugen. Geladen werden seine Kastenwagen aus dem Reich<br />
der Mitte an Schuko Steckdosen, die aber separat gesichert<br />
sind. Damit überwiegend der selbsterzeugte Strom genutzt<br />
werden kann, werden die Fahrzeuge über eine Zeitschaltuhr<br />
mit Energie „aufgetankt“.<br />
Jörg Leuchtenberger plädiert dafür, dass E-Fahrzeuge auch<br />
verstärkt von Handwerkern eingesetzt werden können und<br />
sollten – und geht mit gutem Beispiel voran. Auf seinem Hof<br />
stehen - wenn sie nicht gerade im Einsatz sind – insgesamt<br />
fünf Elektrofahrzeuge. ■<br />
38 - <strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> 2020