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WOLL Magazin 2020.4 Winter I Warstein, Möhnesee, Rüthen

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Vom Rittergut über<br />

die Auguste-Victoria-<br />

Heilstätte zur<br />

Geister-Klinik<br />

Sabina Butz<br />

Jürgen Eckert<br />

Gibt man in den gängigen Suchmaschinen „Vera<br />

med-Klinik Meschede“ ein, erfährt man schnell,<br />

wo sie zu suchen ist: In Beringhausen, einem<br />

Stadtteil von Meschede mit 17 Einwohnern. Die ebenfalls<br />

angebotenen Fotos sind überwältigend: Ein Riesenareal<br />

mit einem Gebäudekomplex, dessen imposante Gebäudefassade<br />

beeindruckt. Und das Ganze mitten im Wald.<br />

Großartig und definitiv sehenswert. Die Anfahrt kann<br />

ja wohl nicht so schwer sein, Beringhausen 5 steht als<br />

navi-taugliche Adresse zur Verfügung. Die Anfahrt von<br />

Meschede aus ist allein schon eine Reise wert: Sauerland<br />

pur, immer wieder wunderschön! In Beringhausen versagt<br />

allerdings das Navi. Kein Problem, eine so große Klinik<br />

müsste doch sichtbar sein? Fehlanzeige. Wo man hinschaut<br />

nur Wald. Die einzige, als Zufahrtsstraße geeignete<br />

Abzweigung, ist gesperrt. Kein Hinweis, wie es weiter<br />

gehen könnte und von den 17 Einwohnern ist auch gerade<br />

niemand in der Nähe. Und genau das ist das historische<br />

Stichwort: Niemand in der Nähe.<br />

Niemand in der Nähe<br />

Ursprünglich war hier im Wald die Ritterfamilie von Beringhausen<br />

ansässig, deren Ursprung bis heute unbekannt ist. Der<br />

Name lässt sich als der Bären- oder Heldenkühne aus dem altdeutschen<br />

Perinhart ableiten. Heute erinnern noch Bernhard<br />

oder Bernd an den kühnen Bärenjäger. Erwähnt wird die<br />

Ritterfamilie erstmalig 1313 im Güterverzeichnis des Grafen<br />

Wilhelm von Arnsberg. Es muss eine der bedeutendsten<br />

Ritterfamilien im Kreis Meschede gewesen sein: Pröpste und<br />

Dekane des Stifts Meschede gehören genauso dazu wie ein Abt<br />

des Klosters Grafschaft und der Besitz anderer adeliger Häuser<br />

in der Umgebung (Antfeld, Gevelinghausen, Laer, Meschede<br />

und Blessenohl). Auch für die Damen des Hauses war gut<br />

gesorgt: Bis 1310 treffen wir sie im adeligen Damenstift in<br />

Meschede an.<br />

Das Rittergut stand niemals weder dem Stift Meschede noch<br />

den Grafen zu Arnsberg als Lehen zu. Das Rittergut benötigte<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> 2020 - 73

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