bull_05_01_Aufbruch
Credit Suisse bulletin, 2005/01
Credit Suisse bulletin, 2005/01
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CREDIT SUISSE<br />
Bulletin_1.<strong>05</strong><br />
Engagement Credit Suisse 41<br />
«Jacques Villeneuve liebt den Nervenkitzel ebenso wie den Sieg.»<br />
Gerald Donaldson, Formel-1-Journalist<br />
Jacques Villeneuve<br />
Geburtsdatum: 9.4.1971<br />
Nationalität: Kanada<br />
Wohnort: Villars (Schweiz)<br />
Grösse: 1,71 m<br />
Gewicht: 67 kg<br />
Hobbys: Ski, Eishockey, Musik (komponiert eigene Songs)<br />
Anzahl GP in der Formel 1: 133<br />
Siege: 11<br />
Pole Positions: 13<br />
Grösster Erfolg: Weltmeister (Saison 1997)<br />
Rennfahrerkarriere zurückblickt. Der um zehn<br />
Jahre ältere Villeneuve dagegen könnte mit<br />
seiner Stahlbrille und den etwas gelichteten,<br />
mittlerweile wieder naturbraunen Haaren auch<br />
als Theaterkritiker durchgehen. Entsprechend<br />
unterschiedlich ist die Ausstrahlung der beiden<br />
Kontrahenten. Massa – das ist der nette Junge<br />
von nebenan, der ideale Schwiegersohn, der<br />
lieber freundlich lächelt oder einen jovialen<br />
Spruch landet als aneckt. Villeneuve dagegen<br />
gilt als Exzentriker, als Eigenbrötler, der unbeirrt<br />
seinen Weg geht und dabei kein Blatt vor<br />
den Mund nimmt.<br />
So unterschiedlich die beiden auch sind,<br />
so ähnlich gebärden sie sich, wenn sie einmal<br />
im Cockpit sitzen: als grosse Kämpfer. Würde<br />
die Formel 1 nur in Zweikämpfen entschieden,<br />
dann wäre Felipe Massa ein ernst zu nehmender<br />
Kandidat für den Weltmeistertitel. Keiner<br />
hat in der letzten Saison so oft einen Gegner<br />
überholt wie der Brasilianer – insgesamt 29<br />
mal. Nicht umsonst bezeichnete Willy Rampf,<br />
der technische Direktor von Sauber, gegenüber<br />
der Zeitung «Blick» Felipe Massa als<br />
aggressivsten Fahrer, den Sauber je hatte.<br />
Ein Heisssporn, der im entscheidenden Moment<br />
ganz cool bleiben könne, lobt Rampf:<br />
«Für viele Aktionen musste er die Ideallinie<br />
verlassen – und dort, auf der dreckigen Fahrbahn,<br />
macht man die meisten Fehler.» Wer<br />
gesehen hat, wie Massa im Grand Prix von<br />
Belgien neben dem Williams-Fahrer Juan Pablo<br />
Montoya Rad an Rad und mit Vollgas in die<br />
berüchtigte Eau-Rouge-Kurve donnerte, um<br />
schliesslich als erster wieder aus der Kurve<br />
hinauszufahren, weiss, wovon der Deutsche<br />
spricht.<br />
Schumis Träume enden im Kiesbett<br />
Felipes Eau-Rouge-Duell hat das Zeug, in die<br />
Formel-1-Annalen einzugehen. Einen solchen<br />
Ehrenplatz hat sich Jacques Villeneuve längst<br />
gesichert, mit einem Manöver notabene, das<br />
ihn zum Weltmeister machte. Es war im letzten<br />
Grand Prix der Saison 1997, im südspanischen<br />
Jerez de la Frontera. Michael Schumacher<br />
startete mit einem Punkt Vorsprung<br />
auf Villeneuve ins Rennen. In der 47. Runde<br />
kommt es zum Showdown: Jacques Villeneuve<br />
rutscht in einer Rechtskurve innen am damals<br />
führenden Michael Schumacher vorbei, worauf<br />
Schumacher nach rechts zieht und dem