11.09.2021 Aufrufe

bull_05_01_Aufbruch

Credit Suisse bulletin, 2005/01

Credit Suisse bulletin, 2005/01

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

CREDIT SUISSE<br />

Bulletin_1.<strong>05</strong><br />

42<br />

Williams-Renault von Villeneuve mit dem<br />

rechten Vorderrad einen Schlag versetzt. Villeneuve<br />

und mit ihm die meisten Beobachter<br />

sind sich einig, dass Schumi den Kanadier<br />

«abschiessen» wollte, um sich den Weltmeistertitel<br />

zu holen. Der Versuch schlägt jedoch<br />

fehl, statt Villeneuve landet Schumi im Kiesbett,<br />

Villeneuve wird Weltmeister.<br />

Acht Saisons später wünscht sich die Formel-1-Welt<br />

nichts sehnlicher herbei als eine<br />

Meisterschaft, die bis zum letzten Rennen offen<br />

bleibt. Realistischerweise wird Jacques Villeneuve<br />

diesmal kein Wort um den Titel mitreden.<br />

Für ein paar sehenswürdige Szenen wird<br />

er dennoch gut sein. Denn Zurückhaltung ist<br />

beim Kanadier ebenso wenig eine Tugend wie<br />

bei seinem brasilianischen Herausforderer. «Er<br />

ist ein waghalsiger Typ, der den Nervenkitzel<br />

genauso liebt wie den Sieg», sagt der kanadische<br />

Journalist und Villeneuve-Intimus Gerald<br />

Donaldson. «Wo er eine Lücke sieht, fährt<br />

er hinein.» Kein Wunder, dass der tollkühne<br />

Kämpfer mehr als einmal sein Auto zu Schrott<br />

gefahren hat. Einige selbsterklärte Psychologen<br />

warfen Ville neuve gar einen Hang zum<br />

Leichtsinn vor und vermuten dessen Ursprung<br />

im tragischen Tod seines Vaters: 1982 war<br />

der achtfache GP-Sieger Gilles Villeneuve<br />

beim Training zum GP von Belgien mit seinem<br />

Ferrar i tödlich verunglückt. Jacques Villeneuve<br />

weist derartige Theorien vehe ment zurück.<br />

«Wenn ich einen Hang zum Leichtsinn hätte,<br />

wäre ich schon längst tot. Ich liebe das<br />

Leben.» Gerade diese Lebenslust sei es, die<br />

ihn dazu anstachle, die Grenzen der Physik<br />

auszuloten. «Ich fühle mich niemals so lebendig,<br />

wie wenn ich mit Vollgas durch eine Kurve<br />

donnern kann.»<br />

Bei so viel aufgestauter Aggressivität in<br />

den Cockpits steht der Sauber-Gemeinde<br />

eine prickelnde Saison bevor. Zu hoffen bleibt,<br />

dass das Schicksal die Energie in erfolgreiche<br />

Bahnen lenkt. Wer sich jedoch schon jetzt<br />

Sorgen um die Gesundheit seiner Idole macht,<br />

dem seien Jacques Villeneuves Worte ans Herz<br />

gelegt, die er vor ein paar Jahren gegen über<br />

dem «Formula 1 Magazine» äusserte: «Verglichen<br />

mit den Zeiten, als mein Vater fuhr, ist<br />

das Risiko für die Fahrer um das Zehnfache<br />

gesunken, der Lohn dagegen um denselben<br />

Faktor gestiegen. Worüber sollten wir uns<br />

also beschweren?»<br />

«Felipe Massa ist der aggressivste Fahrer, den Sauber je hatte.»<br />

Willy Rampf, technischer Direktor Sauber Petronas<br />

Felipe Massa<br />

Geburtsdatum: 25.4.1981<br />

Nationalität: Brasilien<br />

Wohnort: Wollerau (Schweiz)<br />

Grösse: 1,66 m<br />

Gewicht: 59 kg<br />

Hobbys: Fussball, Wasserski, Tennis<br />

Anzahl GP in der Formel 1: 34<br />

Bestes Ergebnis: 4. Platz (Belgien, 2004)<br />

Fotos: Daniel Reinhard

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!