bull_05_01_Aufbruch
Credit Suisse bulletin, 2005/01
Credit Suisse bulletin, 2005/01
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CREDIT SUISSE<br />
Bulletin_1.<strong>05</strong><br />
46<br />
Portfolioinvestitionen<br />
Anteil der zehn wichtigsten Investoren am weltweiten Portfolioinvestitionsbestand<br />
(links) und Portfolioinvestitionsbestand im Ausland<br />
in Prozenten des BIP (rechts): Die Schweiz ist der zehntgrösste<br />
Portfolioinvestor weltweit. Gemessen an der Wirtschaftskraft liegt sie<br />
gar an dritter Stelle. Quelle: IWF, Coordinated Portfolio Investment Survey (CPIS), 2004<br />
USA 14.1%<br />
3897%<br />
Übrige 29.5%<br />
Japan 10.2%<br />
500%<br />
Schweiz 3.8%<br />
Irland 4.1%<br />
Niederlande 4.2%<br />
Italien 4.3%<br />
Bestand Ende 2002: USD 13 716 Mrd.<br />
UK 10%<br />
Luxemburg 6.7%<br />
Deutschland 6.6%<br />
Frankreich 6.4%<br />
CH<br />
IR N IT FR D L UK J USA<br />
400%<br />
300%<br />
200%<br />
100%<br />
0%<br />
Die Bedeutung der Auslandanlagen für die<br />
Schweiz wird deutlich, wenn man sich die Erträge<br />
vor Augen hält, die damit erwirtschaftet<br />
werden. 2003 betrugen die Einnahmen per<br />
saldo 11,2 Milliarden Franken (Erträge von<br />
Schweizern auf ausländischen Wertschriften<br />
minus Erträge von Ausländern auf Schweizer<br />
Wertschriften). Das ist weit mehr als die Nettoeinnahmen<br />
aus dem Warenhandel mit 4,5<br />
Milli arden Franken oder aus dem Fremdenverkehr<br />
mit 2,5 Milliarden Franken.<br />
Internationaler Kapitalverkehr<br />
Beim grenzüberschreitenden Kapitalverkehr wird zwischen Portfolioinvestitionen und<br />
Direktinvestitionen unterschieden. Portfolio investitionen sind Kapitalanlagen von Inländern<br />
(Unternehmen, institutionelle und private Investoren) in Schuldtitel, Dividenden- und Geldmarktpapiere<br />
sowie Anlagefonds im Ausland. Unter Direktinvestitionen werden Firmenkapitalbeteiligungen<br />
verstanden, die dem Investor einen langfristigen, massgeblichen<br />
Einfluss auf ein sich im Ausland befindendes Investitionsobjekt ermöglichen. Damit unterscheiden<br />
sie sich von Portfolioinvestitionen, bei denen nicht das Kontrollmotiv, sondern<br />
Rendite- und Diversifikationsüberlegungen im Vordergrund stehen. In der Regel gelten<br />
Kapitalbeteiligungen von unter zehn Prozent als Portfolioinvestitionen.<br />
Beispiel: Erwirbt ein Schweizer Investor eine Unternehmensbeteiligung in den USA, um<br />
die Kontrolle über diese Firma auszuüben, dann zählt dies zu den Direktinvestitionen.<br />
Erwirbt dagegen ein Schweizer Investor Aktien eines amerikanischen Unternehmens, ohne<br />
damit eine strategische Beteiligung zu erlangen, dann sind das Portfolioinvestitionen.<br />
Globalisierung fördert Investitionen<br />
Die Globalisierung bringt es mit sich, dass sich<br />
nicht nur Anleger nach den weltweit besten<br />
Investitionsmöglichkeiten umsehen, sondern<br />
dass sich auch Unternehmen zunehmend interna<br />
tional verflechten. Weltweit stieg der Bestand<br />
an Direktinvestitionen von 1758 Milliarden<br />
Dollar im Jahr 1990 auf 7210 Milliarden<br />
Dollar im Jahr 2002. Einst noch im nationalen<br />
Rahmen zusammengefasste Wertschöpfungsketten<br />
wer den aufgegliedert und global ausgerichtet.<br />
Für die einzelnen Produktionsschritte<br />
wird weltweit nach den geeignetsten<br />
Standorten gesucht. Im internationalen Konkurrenzkampf<br />
ist dies für viele Unternehmen<br />
von vitaler Bedeutung.<br />
Gemessen an seiner Wirtschaftskraft tätigt<br />
kein Land höhere Direktinvestitionen als die