MAGNIFICAT Januar 2022

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Engagiertes Christsein
Geburt taufen. Doch Giacomo überlebte und wuchs auf dem
Landgut der Familie auf. Als er zwölf Jahre alt war, äußerte Giacomo
den Wunsch, Priester zu werden. Aber der Vater schickte
ihn nach der Familientradition zunächst auf das Gymnasium
und die Universität in Genua, um Rechtswissenschaften zu studieren.
Giacomo della Chiesa schloss das Jurastudium mit dem
Doktortitel ab. Aber sein Ziel einer kirchlichen Karriere hatte
er nicht aufgegeben. So ließ man ihn in Rom Theologie studieren.
Am 21. Dezember 1878 wurde er in der Lateranbasilika
zum Priester geweiht. Da er sich für den diplomatischen Dienst
interessierte, studierte er anschließend noch an der Accademia
dei Nobili, der päpstlichen Diplomatenschule, und erwarb einen
weiteren Doktorgrad in kanonischem Recht. Der aufgeweckte
und begabte Priester wurde Mitarbeiter des späteren
Kardinalstaatssekretärs Mariano Rampolla (1843–1913), der
ihn zunächst als Sekretär in die Nuntiatur in Madrid mitnahm
und nach seiner Rückkehr nach Rom mit mehreren wichtigen
Aufgaben betraute.
Erzbischof von Bologna
Nach dem Tod Leos XIII., der die Kirche zur modernen Welt
hin öffnete, setzte dessen Nachfolger Pius X. der Politik der
Öffnung ein Ende. Der ebenfalls liberal eingestellte Giacomo
della Chiesa, der eigentlich mit der Ernennung zum Nuntius in
Spanien gerechnet hatte, wurde „wegbefördert“ und zum Erzbischof
von Bologna ernannt. Immerhin wurde er am 25. Mai
1914 auch in den Kardinalsstand erhoben. So war della Chiesa
erst kurz zuvor Teil des Kollegiums geworden, das ihn knapp
drei Wochen nach dem Tod Pius’ X. am 20. August 1914 zu
dessen Nachfolger wählte. Seit Juli 1914 tobte der Erste Weltkrieg.
So verzichtete Benedikt XV. auf eine große Einführungsfeier
und stellte in der Sixtinischen Kapelle wenigen anwesenden
Kardinälen und Mitgliedern des diplomatischen Corps sein