Schriftenreihe des Instituts für Transportwirtschaft und Logistik Nr. 2
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4. Fallbeispiel der Verlegung nach Ustka/Polen Seite 37<br />
4. Fallbeispiel der Verlegung nach Ustka/Polen<br />
Eine Untersuchung von Konzepten in der Theorie bzw. im Computermodell führt oft<br />
zu anderen Ergebnissen als eine Überprüfung in der Praxis. Gr<strong>und</strong>sätzlich stellen<br />
Verlegungen von bis zu 2.000 Mann <strong>für</strong> das ÖBH kein Problem dar, da sie aufgr<strong>und</strong><br />
von Großübungen oder <strong>des</strong> AssE zur Grenzüberwachung bis zu einem gewissen<br />
Grad Routinehandlungen sind. Grenzüberschreitende Verlegungen stellen eine andere<br />
Herausforderung dar, da sie wesentlich komplexer <strong>und</strong> vielschichtiger sind.<br />
Bisher wurden aber nur relativ kleine Truppenteile ins Ausland verlegt, die grenzüberschreitende<br />
Verlegung eines Verban<strong>des</strong> in bataillonsequivalenter Stärke geht<br />
jedoch weit über Routine hinaus. 87 Im Folgenden steht daher dieser Prozess, sowohl<br />
in seiner Gesamtheit als auch mit seinen diversen Teilprozessen im Mittelpunkt,<br />
insbesondere auch jene Aufgaben <strong>und</strong> Tätigkeiten, die über Routinehandlungen<br />
hinausgingen <strong>und</strong> somit anderen Effizienzkriterien unterliegen.<br />
Eine umfassende logistische Aufgabe wie dieser Verlegungsprozess besteht aus<br />
einem hinsichtlich Raum <strong>und</strong> Zeit koordinierten Zusammenwirken einzelner Teilprozesse.<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich können vier Phasen in der Durchführung unterschieden werden,<br />
wobei die Zentralstelle nur in der ersten Phase aktiv eingeb<strong>und</strong>en ist, dort aber<br />
verantwortlich <strong>für</strong> die Schaffung der wesentlichen Gr<strong>und</strong>lagen ist, auf die die Truppenlogistik<br />
wiederum ihre Tätigkeiten aufbaut, die dann von ihr in allen Phasen<br />
durchzuführen sind.<br />
Planung<br />
<strong>und</strong><br />
Vorbereitung<br />
Abbildung 17: Die Phasen <strong>des</strong> Verlegungsprozesses 88<br />
Bevor allerdings auf die einzelnen Teilprozesse im Detail eingegangen wird, sollen<br />
im Folgenden noch die an der Verlegung beteiligten Truppenkörper <strong>und</strong> ihre gr<strong>und</strong>legenden<br />
Aufgaben im Rahmen <strong>des</strong> ÖBH vorgestellt werden.<br />
87 Erste Erfahrungen konnten bereits im Jahr 2002 durch die Teilnahme von Teilen der LaSK<br />
am PfP-Großmanöver „Strong Resolve 2002“ ebenfalls in Polen gesammelt werden.<br />
88 Erstellung durch den Verfasser.<br />
Hinverlegung<br />
Anschlussversorgung<br />
Rückverlegung