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Schriftenreihe des Instituts für Transportwirtschaft und Logistik Nr. 2

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5. Schluss <strong>und</strong> Ausblick Seite 86<br />

5. Schluss <strong>und</strong> Ausblick<br />

Unter Einbeziehung der gegebenen Rahmenbedingungen ist dem ÖBH mit der<br />

Durchführung der Verlegung gr<strong>und</strong>sätzlich ein positives Zeugnis auszustellen. Jedoch<br />

muss an dieser Stelle auch an der Oberfläche gekratzt werden. Im Falle einer<br />

internationalen Krisensituation, wo der Zeitrahmen eine wichtige Komponente darstellt,<br />

hat das Fallbeispiel „Roland I“ die gr<strong>und</strong>legenden Schwächen <strong>des</strong> derzeitigen<br />

<strong>Logistik</strong>systems aufgezeigt.<br />

Im Fall einer Krisensituation wird eine derart lange Planungsphase nicht zur Verfügung<br />

stehen. Aber gerade <strong>des</strong>halb sind solche Vorhaben besonders wertvoll, weil<br />

sie Erfahrungswerte schaffen, auf die im Ernstfall zurückgegriffen werden kann. Einschränkend<br />

muss aber auch erwähnt werden, dass bei LZS in Österreich bestimmte<br />

Leistungen an zivile Firmen ausgelagert sind. Für diese Firmen bedeutete das Vorhaben<br />

„Roland I“ ebenfalls eine Herausforderung 176 , die im gleichen Maße <strong>für</strong> den<br />

längeren Vorbereitungszeitraum verantwortlich ist.<br />

Die Führungsstruktur <strong>des</strong> ÖBH ist <strong>für</strong> das geänderte Bedrohungsszenario <strong>und</strong> den<br />

damit verb<strong>und</strong>enen Aufgaben 177 nur noch bedingt geeignet. So ist es wohl der aufgesplitterten<br />

Führungsstruktur <strong>und</strong> vielleicht daraus resultierender unklarer Zuständigkeiten<br />

zuzuschreiben, dass bei der Hinverlegung <strong>des</strong> HK Ö-Mitte keine Freigabe<br />

<strong>des</strong> polnischen Luftraums vorlag (vgl. 4.4.3. Ist-Durchführung).<br />

Mit unvorhersehbaren Ereignissen ist immer zu rechnen <strong>und</strong> gerade dann zeigt sich,<br />

wie leistungsfähig ein <strong>Logistik</strong>system arbeitet. Der Ausfall der Hercules C-130 ausgerechnet<br />

zum Zeitpunkt der Verlegung muss somit unter Force Majeur eingeordnet<br />

werden. Dem ist außerdem hinzuzufügen, dass sich das System erst seit März 2003<br />

beim ÖBH im Einsatz befindet, man dieses aber in Hinblick einer einsatznahen<br />

Ausbildung unbedingt zum Einsatz bringen wollte. Das Ausweichen auf einen zivilen<br />

Charterer war daher nicht nur konsequent, sondern auch kosteneffizient. Abschließend<br />

sei noch erwähnt, dass sich die insgesamt drei Stück Hercules C-130 bereits<br />

bei mehreren Vorhaben bestens bewährt haben.<br />

176 Anzuführen sind die Herstellung spezieller Ziele <strong>für</strong> die lFAL Mistral, eine Adaption <strong>des</strong><br />

Trefferauswertesystems <strong>und</strong> erhöhte Anforderungen an die Zieldarstellung.<br />

177 Hier sind insbesondere die militärische Konfliktprävention <strong>und</strong> Krisenmanagement im<br />

Rahmen der UNO, PfP, der OSZE <strong>und</strong> insbesondere der EU-Einsätze im gesamten Petersberg-Spektrum<br />

einschließlich der Beteiligung an EU-Gefechtsverbänden gemeint.

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