25.05.2022 Aufrufe

Das Stadtgespräch Ausgabe Juni auf Mein Rheda-Wiedenbrück

Das Stadtgespräch Ausgabe Juni auf Mein Rheda-Wiedenbrück

Das Stadtgespräch Ausgabe Juni auf Mein Rheda-Wiedenbrück

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

1 (V. l.) Tina Troll, Elmar Török, Svenja und Thomas Milchers sowie Birgit und Peter Heil<br />

von der Bürgerinitiative »Unsere <strong>Mein</strong>ung zählt«<br />

der ursprünglichen Planung überblickten, wurden bei dem Austausch die daraus<br />

resultierenden Auswirkungen bewusst. Aus der Zusammenkunft ging die<br />

Bürgerinitiative »Unsere <strong>Mein</strong>ung zählt« hervor. Die Initiative sammelte 1600<br />

Unterschriften für ihre Forderung »nach einer qualitativ hochwertigen und<br />

an die Bestandsbebauung angepasste Weiterentwicklung des Wohngebiets«.<br />

Planungsvarianten<br />

Die massive Kritik der Anwohner <strong>auf</strong>nehmend forderte move am 10. September<br />

2021 – analog zur Forderung der Bürgerinitiative – zu prüfen, ob eine<br />

2 ½-geschossige Bauweise noch den Lärmanforderungen entspricht. move<br />

forderte zudem übereinstimmend mit »Unsere <strong>Mein</strong>ung zählt« die Prüfung<br />

einer alternativen Lösung zum städtebaulichen Entwurf »Am großen Moor«<br />

durch die Errichtung einer Lärmschutzwand. Die CDU-Fraktion stellte in ihrem<br />

Antrag vom 15. September <strong>auf</strong> vorherige Initiative des CDU-Ortsverbandes<br />

das Fehlen von »alternativen Planungsvarianten« fest. Hier müsse das Bauamt<br />

nacharbeiten. Die Ortsunion hatte zu dem Thema einen Arbeitskreis<br />

gebildet. Seine Kernbotschaft: <strong>Das</strong> Baugebiet müsse so attraktiv sein, dass<br />

jeder Bürger dort wohnen möchte. Entsprechend lehnte die Fraktion Lärmschutzmaßnahmen<br />

in Form einer riegelhaften und massiven Bebauung ab.<br />

Am 23. September folgte der Bürgerantrag von »Unsere <strong>Mein</strong>ung zählt«<br />

zur Erarbeitung von Alternativen zur vorgestellten Verwaltungs-Lösung.<br />

Entsprechend der drei Initiativen erarbeitete die Verwaltung vier Varianten<br />

und eine Vorzugsvariante, die im ABS eine einmütige Zustimmung fand.<br />

Die Entscheidung ergänzt einen Zusatz von move-Mitglied und Anlieger Dr.<br />

Andreas Gernhold, dass im westlichen Bereich an Stelle von Reihenhäusern<br />

ein bis zwei Mehrfamilienhäuser denkbar sind.<br />

Bürger von vornherein mitnehmen<br />

»Viele Menschen »fühlen sich durch die Bürgerinformationen zu spät in den<br />

Entscheidungsprozess eingebunden. Es entsteht das Gefühl einer ›Scheinbeteiligung‹.<br />

Leider helfen da auch die ›Bürgerversammlungen‹ nicht. Sie<br />

leiden, meiner Erfahrung nach, oft unter einer mangelnden Beteiligung<br />

und bestimmten Vorstellungen der Parteien«, so move-Ratsmitglied Detlef<br />

Nacke. Ein Knackpunkt könnte der »Zeitpunkt der Beteiligung« sein. Bei den<br />

besonders häufig in der Kritik stehenden Tief- und Hochbaumaßnahmen<br />

setzt die Beteiligung nach der Bauleitplanung erst nach dem Vorliegen der<br />

ersten Planung ein. Voraus geht eine <strong>Mein</strong>ungsbildung und Einigung <strong>auf</strong><br />

das Konzept durch die Bauverwaltung und eine Mehrheit im Bauausschuss.<br />

Nun <strong>auf</strong>tretende Bürgerproteste müssen die gefundene Entscheidung<br />

überwinden. <strong>Das</strong> fordert von Rat und Verwaltung Umorientierungen und<br />

Neuplanungen. Zu ihren Folgen gehören Verzögerungen in der Umsetzung<br />

der abgelehnten Projektschritte. Der Bodensatz für das Verprellen von Investoren<br />

und die Entwicklung sozialen Unfrieden ist gelegt.<br />

Detlef Nacke sieht es vor diesem Hintergrund als Priorität, die Bürger<br />

schon bei dem Beginn der Planungsarbeiten einzubinden (»je früher umso<br />

besser«). <strong>Das</strong> spare Arbeits-Ressourcen in Rat sowie Verwaltung, ermögliche<br />

eine zielgruppenspezifische Kommunikation und helfe Verzögerungen<br />

durch spätere Proteste zu vermeiden. Sein Credo: »Wir müssen bei der<br />

Bürgerbeteiligung, wenn wir sie denn ernst nehmen, neue Wege gehen,<br />

was probieren«.<br />

Bürgerrat<br />

Die Möglichkeiten, die Bürgerinnen und Bürger zu beteiligen, sind vielfältig.<br />

Ein Instrument könnte die Einrichtung eines sogenannten Bürgerrats sein.<br />

Die move-Fraktion brachte am 28. August 2021 einen Antrag <strong>auf</strong> Einrichtung<br />

eines Bürgerrats in RWD ein. Die dar<strong>auf</strong>hin von der Stadtverwaltung erstellte<br />

Ausarbeitung über die Möglichkeiten zur Einrichtung eines Bürgerrates soll<br />

nun am 31. Mai im Haupt- und Finanzausschuss vorgestellt werden. Weitere<br />

Infos <strong>auf</strong> https//move-rw.de/news/<br />

Wahlbezirksarbeit<br />

Eine zusätzliche Möglichkeit, die Bürgerschaft frühzeitig in einen Planungsprozess<br />

einzubeziehen, steht jedem einzelnen Ratsmitglied durch<br />

Bürgergespräche in seinem Wahlbezirk zur Verfügung – egal ob es direkt<br />

oder über eine Liste gewählt ist. So wäre es bei dem Baugebiet »Am großen<br />

Moor« möglich gewesen, dass die Ratsmitglieder, die hier 2020 kandidierten,<br />

die Bürgerschaft und ihre Kritik vor einer Entscheidung über den ersten<br />

Planentwurf einzubeziehen. <strong>Das</strong> hätte allerdings vorausgesetzt, dass der<br />

ABS diesen nicht zustimmend <strong>auf</strong>genommen, sondern eine Entscheidung<br />

darüber bis zur Information und abschließenden kooperierenden Kommunikation<br />

mit der Anwohnerschaft vertagt hätte. Analog hätte der ABS beim<br />

Kiefernweg sowie beim Altstadtquartier »Bleichstraße« verfahren können.<br />

Der Bürgernähe von Rat und Verwaltung sowie dem Vertrauen in die gelebte<br />

Demokratie hätte das sicherlich gutgetan.<br />

Raimund Kemper<br />

TRANSPORTRÄDER<br />

&<br />

JETZT PROBEFAHREN<br />

CARGOBIKES<br />

60<br />

JAHRE<br />

MEISTERBETRIEB SEIT 1961<br />

2-RAD BUTSCHKO e.K. I INHABER JENS BUTSCHKO<br />

HERZEBROCKER STRASSE 12 I TEL: (05242) 431 61<br />

info@zweirad-butschko.deI www.zweirad-butschko.de<br />

<strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong><br />

11

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!