Kunstbulletin Oktober 2022
Unsere Oktober Ausgabe für 2022 mit Beiträgen zu Nora Toratu, Monica Bonvicini, F+F Schule für Kunst und Design, Klodin Erb, uvm.
Unsere Oktober Ausgabe für 2022 mit Beiträgen zu Nora Toratu, Monica Bonvicini, F+F Schule für Kunst und Design, Klodin Erb, uvm.
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Performer:innen, darunter Nino Baumgartner,<br />
Riccarda Naef oder Neda Razavipour, sind<br />
eingeladen, auf die Thematik im Innen- und<br />
Aussenraum des Kunstpavillons zu reagieren.<br />
Jürg Altherr · Heckenkörper – Körper ohne<br />
Haut, 1998, EMPA St. Gallen, 70 x 15 x 7 m.<br />
Foto: Christian Kurz<br />
→ Altefabrik, bis 16.10. ↗ www.alte-fabrik.ch<br />
Elischa Heller · Soundperformance im Toxi<br />
Space, Zürich, 2021. Foto: Hora Lunga<br />
→ Kunstpavillon, 1.10.<br />
↗ www.migma.ch<br />
Die Organisation der Leere<br />
Rapperswil-Jona — Jürg Altherr (1944–2018)<br />
lotete in seinem künstlerischen Schaffen<br />
stets die Grenzbereiche zwischen Architektur,<br />
Bildhauerei und Landschaftsgestaltung aus.<br />
Bekannt für seine komplexen dreidimensionalen<br />
Werke für den öffentlichen Raum,<br />
hatte der Zürcher Bildhauer, Plastiker und<br />
Landschaftsarchitekt am Interkantonalen<br />
Technikum in Rapperswil (heute Ostschweizer<br />
Fachhochschule, OST) unterrichtet, wo er<br />
zuvor auch studiert hatte. Diesen biografischen<br />
und werkimmanenten Spuren Altherrs<br />
spürt die Ausstellung ‹Die Organisation der<br />
Leere› nach, ein kollaboratives Projekt der<br />
Gebert Stiftung für Kultur* und des Archivs für<br />
Schweizer Landschaftsarchitektur. Kuratiert<br />
von Irene Grillo, bringt die Schau Skulpturen<br />
und Freiraumgestaltungsprojekte aus dem<br />
Nachlass von Jürg Altherr in einen Dialog<br />
mit Exponaten aus dem in Rapperswil-Jona<br />
beheimateten Archiv, die Werke von renommierten<br />
Landschaftsarchitekt:innen wie Albert<br />
Baumann, Ernst Cramer, Verena Dubach oder<br />
Willi Neukom dokumentieren.<br />
Artiste, où en es-tu?<br />
Sitten — Die städtische Galerie La Grenette<br />
zeigt Werke von 14 Künstler:innen, die das Privileg<br />
hatten, zwischen 2005 und 2021 ein Jahr im<br />
Atelier Tremplin im Kunstzentrum Ferme-Asile<br />
zu verbringen. Die Fondation Bea pour Jeunes<br />
Artistes finanzierte das Atelier, und die Ausstellung<br />
steht auch in Gedenken an die im Januar<br />
verstorbene Stiftungsgründerin Béatrice Deslarzes.<br />
Diese setzte ihre Energie und ihren Enthusiasmus<br />
ein, um junge Künstler:innen am Anfang<br />
ihrer Karriere zu unterstützen. Die Schau konnte<br />
sie noch mit auf den Weg bringen, realisiert<br />
wurde sie von ihrem Ehemann Pierre Schae fer<br />
und der Ferme-Asile. Gezeigt werden aktuelle<br />
Werke der ehemaligen Stipendiat:innen,<br />
die meist an der lokalen Kunsthochschule im<br />
nahen Siders studiert hatten und von einer Jury<br />
ausgewählt wurden. Die Arbeiten von Beteiligten<br />
wie beispielsweise Katrin Hotz, Ingrid Kaeser,<br />
Véronique Michelet, Valentin Merle und Romain<br />
Iannone entwickeln die breiten Erscheinungsformen<br />
zeitgenössischer Kunst, von Malerei, Fotografie<br />
über Installation bis zu Konzeptkunst.<br />
Einige Künstler:innen sind in der Zwischenzeit<br />
seit fast 20 Jahren im Kunstbetrieb unterwegs<br />
und treffen auf die jüngsten Preisträger:innen<br />
des Ateliers, was eine interessante Mischung<br />
ergibt. Toll ist, dass Pierre Schaefer und der<br />
Stiftungsrat bereit sind, das Werk der Fondation<br />
Bea pour Jeunes Artistes fortzusetzen. SO<br />
110 <strong>Kunstbulletin</strong> 10/<strong>2022</strong>