Kunstbulletin Oktober 2022
Unsere Oktober Ausgabe für 2022 mit Beiträgen zu Nora Toratu, Monica Bonvicini, F+F Schule für Kunst und Design, Klodin Erb, uvm.
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Maria Ceppi<br />
Sitten — Das vielseitige Werk von Maria Ceppi<br />
(*1963) umfasst zahlreiche Ausdrucksformen,<br />
von der Arbeit auf Papier bis hin zur monumentalen<br />
Installation. Das Kunstmuseum Wallis<br />
bewahrt seit 25 Jahren ausgewählte Werke der<br />
Walliser Künstlerin in der Sammlung und zeigt<br />
sie nun in der Ausstellung ‹Insights›.<br />
Beim Tunnelbau der Neuen Alpentransversale<br />
durch den Lötschberg trat Maria Ceppi erstmals<br />
mit einem grossen interaktiven Werk an<br />
die Öffentlichkeit. Zu diesem Jahrhundertereignis<br />
hatte sie einen Gobelin in monumentaler<br />
Grösse in Zusammenarbeit mit der lokalen<br />
Bevölkerung gestickt. Das Kunstmuseum Wallis<br />
erkannte den künstlerisch-historischen Wert<br />
dieser Arbeit und kaufte das ‹Zeitdokument›,<br />
2002–2008, an. Zusammen mit anderen Werken<br />
aus seinen Beständen, u. a. die Seifenarbeit<br />
‹Ciel (Himmel)›, präsentiert das Kunstmuseum<br />
nun diese grossformatige Arbeit von Maria<br />
Ceppi. Das neueste Werk der Sammlung ist die<br />
Skulptur ‹Karmin›, 2019, die auf absurd surreale<br />
Weise eine Fahrradbremse, ein Sanitärrohr<br />
sowie eine getrocknete Kaktusfeige vereint.<br />
Maria Ceppi erhielt 2019 das kantonale<br />
Stipendium für ihr Projekt ‹reVISITed›, was ihr<br />
die skulpturale Recherche für die ‹Karmin›-<br />
Skulptur und für andere Objekte ermöglichte.<br />
Seit Beginn ihrer Karriere lässt sich die Künstlerin<br />
vom Alltagsleben und Alltagsmaterial<br />
inspirieren. Besonders gern durchstöbert sie<br />
Baumärkte nach unterschiedlichsten Materialien<br />
wie Abflussrohre, Seife, Wolle, Metall oder<br />
Kunststoff. Damit schafft sie ihre so humorvollen<br />
wie seltsamen Objekte, die Geschichten<br />
am Schnittpunkt zwischen Natur und Künstlichkeit<br />
sowie dem Individuellen und dem<br />
Kollektiven erzählen.<br />
Maria Ceppi verbindet in ihren Arbeiten das<br />
Industrielle mit dem Pflanzlichen, stellt Baumaterialien<br />
Haushaltsschwämme gegenüber<br />
und transformiert die Objekte und Werkstücke<br />
durch unterschiedliche Massstäblichkeiten.<br />
Ihr surreales Universum wird von hybriden,<br />
kuriosen und zugleich vertrauten ästhetischen<br />
Ausformulierungen gekennzeichnet. SO<br />
Maria Ceppi · Karmin, 2019, Mischtechnik,<br />
Gummi, Metall, 175 x 92 x 41 cm, Kunstmuseum<br />
Wallis, Sitten. Foto: Thomas Andenmatten<br />
Maria Ceppi · Zeitdokument, 2002–2008,<br />
Stickerei auf Leinwand, kollaborative Arbeit.<br />
Foto: Thomas Andenmatten<br />
→ Kunstmuseum Wallis, bis 6.11.<br />
↗ www.museen-wallis.ch/kunstmuseum<br />
HINWEISE // SCHAFFHAUSEN / SITTEN<br />
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