Regio Augsburg Magazin 2023
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
AUGSBURGS UNESCO-WELTERBE UND DIE DREI MONUMENTALBRUNNEN
Der Fichtenkranz auf
dem Kopf des „Vaters
Lech“ zeigt an, dass
im Fluss Holz aus dem
Lechtal nach Augsburg
ge triftet wurde. Das
Ruder steht für Flößerei,
das Wolfsfell für die Jagd
im Lechtal – es könnte
auch eine Anspielung
auf das altgriechische
Wort „Lykos“ für „Wolf“
sein. Der Floßhafen lag
beim Hoch ablass, der
damals aber ganz anders
aussah. Auch das Quer -
bau werk von 1911/12 ist
nun UNESCO-Welt erbe.
Eine der weiblichen
Figuren am Augustus -
brunnen verkörpert die
kleine Singold, die bis
1588 der Mühlenfluss
der Reichsstadt war.
Fisch. Die Wertach war für ihren Fischreichtum
bekannt. Wer heute entlang der Wertach wandert,
wird in den Flussauen auf die – um 1600 aber
noch viel zahlreicheren – Eichen stoßen.
Die weibliche Singold ist ebenfalls ziemlich
leicht an ihren Attributen zu erkennen. Ihr
Ährenkranz, eine Getreideähre in der ausgestreckten
Hand und das von ihr gehaltene
Viertel eines Kammrads kennzeichen sie als
Mühlenfluss. Mühlen konnten lediglich an der
Singold betrieben werden, denn an den regelmäßig
hochwasserführenden Gebirgsflüssen
Lech und Wertach wären am Flussufer stehende
Mühlen ebenso regelmäßig zerstört worden.
Besonders apart hat Hubert Gerhard die
zarte weibliche Figur des Brunnenbachs geformt:
Sie personifiziert den Kanal, durch den das
Trinkwasser aus den reinen Quellen südlich
der Stadt zum Wasserwerk am Roten Tor geleitet
wurde. Ihr Tropfenkrönchen, ihre Wasserkanne
und ihr Füllhorn zeigen die Rolle des Brunnenbachs
als Trinkwasserspender. Das gemauerte
Aquädukt, in dem dieser Trinkwasserzuleiter
über den nassen Stadtgraben gelenkt wurde, ist
bis heute erhalten. Bis 1840 hoben Pumpwerke
das Quellwasser aus dem heutigen Stadtwald
»
Die weibliche Figur
des Brunnenbachs hält eine
Wasserkanne – der kleine Kanal
brachte das Trinkwasser.
«
Augsburg mit wasserradgetriebenen Kolbenpumpen
in die Hochreservoirs des Großen und
des Kleinen Wasserturms sowie des benachbarten
Kastenturms. Der Letztere wurde 1599 nicht
zuletzt deswegen errichtet, damit der Wasserdruck
auch noch für zwei weitere Prachtbrunnen –
66 12