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Regio Augsburg Magazin 2023

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AUGSBURGS UNESCO-WELTERBE UND DIE DREI MONUMENTALBRUNNEN

Der Fichtenkranz auf

dem Kopf des „Vaters

Lech“ zeigt an, dass

im Fluss Holz aus dem

Lechtal nach Augsburg

ge triftet wurde. Das

Ruder steht für Flößerei,

das Wolfsfell für die Jagd

im Lechtal – es könnte

auch eine Anspielung

auf das altgriechische

Wort „Lykos“ für „Wolf“

sein. Der Floßhafen lag

beim Hoch ablass, der

damals aber ganz anders

aussah. Auch das Quer -

bau werk von 1911/12 ist

nun UNESCO-Welt erbe.

Eine der weiblichen

Figuren am Augustus -

brunnen verkörpert die

kleine Singold, die bis

1588 der Mühlenfluss

der Reichsstadt war.

Fisch. Die Wertach war für ihren Fischreichtum

bekannt. Wer heute entlang der Wertach wandert,

wird in den Flussauen auf die – um 1600 aber

noch viel zahlreicheren – Eichen stoßen.

Die weibliche Singold ist ebenfalls ziemlich

leicht an ihren Attributen zu erkennen. Ihr

Ährenkranz, eine Getreideähre in der ausgestreckten

Hand und das von ihr gehaltene

Viertel eines Kammrads kennzeichen sie als

Mühlenfluss. Mühlen konnten lediglich an der

Singold betrieben werden, denn an den regelmäßig

hochwasserführenden Gebirgsflüssen

Lech und Wertach wären am Flussufer stehende

Mühlen ebenso regelmäßig zerstört worden.

Besonders apart hat Hubert Gerhard die

zarte weibliche Figur des Brunnenbachs geformt:

Sie personifiziert den Kanal, durch den das

Trinkwasser aus den reinen Quellen südlich

der Stadt zum Wasserwerk am Roten Tor geleitet

wurde. Ihr Tropfenkrönchen, ihre Wasserkanne

und ihr Füllhorn zeigen die Rolle des Brunnenbachs

als Trinkwasserspender. Das gemauerte

Aquädukt, in dem dieser Trinkwasserzuleiter

über den nassen Stadtgraben gelenkt wurde, ist

bis heute erhalten. Bis 1840 hoben Pumpwerke

das Quellwasser aus dem heutigen Stadtwald

»

Die weibliche Figur

des Brunnenbachs hält eine

Wasserkanne – der kleine Kanal

brachte das Trinkwasser.

«

Augsburg mit wasserradgetriebenen Kolbenpumpen

in die Hochreservoirs des Großen und

des Kleinen Wasserturms sowie des benachbarten

Kastenturms. Der Letztere wurde 1599 nicht

zuletzt deswegen errichtet, damit der Wasserdruck

auch noch für zwei weitere Prachtbrunnen –

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