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Regio Augsburg Magazin 2023

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BERTOLT BRECHTS JUBILÄUMSJAHR 2023

Zu den originalen

Kunstwerken, die im

Augsburger Brechthaus

zu besich tigen sind,

gehören auch Brecht-

Masken und mehrere

Skulpturen, die den

welt berühmten Dichter

und Dramaturgen

ver körpern.

In die Vita und das

Werk Bertolt Brechts

können Be sucher des

Brecht hauses im Erd -

geschoss der Gedenkstätte

in einer Lese -

lounge oder auch über

eine Videowand ein -

tauchen – beides ganz

entspannt und da wie

dort in be quemen

Sitz möbeln.

1635, in denen Augburg ungefähr zwei Drittel

seiner bis dahin etwa 50 000 Einwohner durch

Pest und Hungersnot verloren hatte.

Dass Brecht einen eigenen Kopf hatte und

einen kritischen Blick auf sogenannte Autoritäten

in Staat und Kirche, auf Kapitalismus und

Kriegstreiberei, hatte er schon in seiner Augsburger

Schulzeit unter Beweis gestellt: Als er

ein Zitat von Horaz – „Süß und ehrenvoll ist

es, für das Vaterland zu sterben“ – nicht im

Sinne der stockkonservativen Lehrerschaft interpretieren

wollte, flog er fast von der Schule.

Später notierte er zynisch: „Während meines

neunjährigen Eingewecktseins an einem Augsburger

Realgymnasium gelang es mir nicht,

meine Lehrer wesentlich zu fördern. Mein Sinn

für Muße und Unabhängigkeit wurde von ihnen

unermüdlich hervorgehoben."

Kein Wunder, dass der Spötter und Gesellschaftskritiker

Brecht 1940 vor den National -

sozialisten fliehen musste. Schon 1922, als in

München sein „Im Dickicht der Städte“ aufgeführt

wurde, war bereits die zweite Vorstellung

von den Nazis massiv gestört worden. Das

Stück wurde daraufhin abgesetzt. Nach dem

Reichstagsbrand vom 27. Februar 1933, der den

Nationalsozialisten als Vorwand für zahlreiche

Verhaftungen missliebiger Personen diente, floh

Brecht gemeinsam mit seiner Frau Helene

Weigel über Prag und Wien in die Schweiz und

von da nach Dänemark. Schweden, Finnland

und die Vereinigten Staaten waren die weiteren

Stationen seines Exils. 1947 war die Schweiz

das einzige Land des west lichen Europas, für

»

1933 floh Bertolt Brecht

vor den Nationalsozialisten

ins Exil – im Jahr 1947 ging er

nach Ost-Berlin.

«

das er eine Aufenthaltsgenehmigung erhielt.

Von dort ging er schließlich nach Ost-Berlin.

Den Stationen im Leben Brechts widmet sich

das Brechthaus im ersten Obergeschoss: Es geht

um seine Eltern sowie die Kindheit und Jugend

Brechts in Augsburg, um die Zeit vom Ende

des Ersten Weltkriegs bis zu seinem Weggang

nach Berlin, um seine ersten Erfolge in der

deutschen Hauptstadt, sein Exil und die Jahre

nach seiner Rückkehr nach Deutschland bis zu

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