Regio Augsburg Magazin 2023
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DER HEILIGE ULRICH, DIE LECHFELDSCHLACHT UND DAS ULRICHSJAHR
Der Fisch auf der Bibel
und sein Bischofsstab
sind die Attribute
des heiligen Ulrich.
Eine geschnitzte Figur
des Bischofs aus der
Zeit um 1330/60 mit
diesen Attributen steht
im Augsburger Mariendom
am Chorbogen.
Wenige Schritte hinter
dem Nordportal der
Bischofskirche hat man
1955 im Inneren einen
Ulrichsbrunnen auf -
gestellt. Das steinerne
Relief über dem Becken
zeigt Bischof Ulrich:
Der Brunnenheilige
steht dort auf einem
Fisch. Der Brunnen
im Dom erinnert an
die Schlacht auf dem
Lech feld im Jahr 955.
Wer St. Ulrich und
Afra besichtigt, stößt
ein paar Schritte nach
dem Eingangsportal an
der Westwand auf die
barocke Schnitzfigur
des heiliggesprochenen
Bischofs. Eine gemalte
Darstellung Ulrichs in
der Basilika ist schon
ein bisschen schwerer
zu finden: Sie ziert
nämlich die Rückwand
des Ulrichsaltars. Den
Heiligen entdeckt man
auch im angrenzenden
Ulrichsviertel als kleine
Figur in der Fassaden -
nische eines Hauses an
der Kohlergasse und
über lebensgroß als
moder ne Bronzefigur
vor dem Tagungshaus
Sankt Ulrich.
Tagungshaus Sankt Ulrich im Schatten der
katho lischen Basilika St. Ulrich und Afra.
Was den Bischof zwischen Alb und Alpen
so populär gemacht hat, ist vielmehr seine
Rolle als Verteidiger Augsburgs bei der Schlacht
»
Der Name von
Bischof Ulrich ist untrennbar
mit der Schlacht auf dem
Lechfeld verbunden.
«
auf dem Lechfeld im Jahr 955. Das ist der
Grund, warum die Stadtsilhouette Augsburgs
(wenn auch die aus der Zeit um 1600) noch im
tiefsten Tirol geläufig ist: Denn auch das Oberste
Lechtal hat lang zum Bistum Augsburg gehört.
Vor der Stadtansicht von Augsburg stellte man
Bischof Ulrich ein ums andere Mal in der
Schlacht auf dem Lechfeld dar – in der Regel
hoch zu Pferd, ein weiteres seiner Attribute.
Derartige Szenen finden sich in Augsburg
in der Basilika St. Ulrich und Afra oder auch in
den Deckenfresken der Ulrichskirchen in Graben
und Königsbrunn im Landkreis Augsburg. Mal
sieht man den Heiligen mitten im Schlachtengetümmel
(wie an einem Altar in der Basilika
St. Ulrich und Afra), mal seitab des Gemetzels
als Hirte bangender Menschen (wie in St. Ulrich
in Königsbrunn), mal als Kirchenfürst, der dem
siegreichen deutschen König Otto „dem Großen“
»
Malereien in Kirchen in
und um Augsburg zeigen Ulrich
mal mitten in der Schlacht und
mal auf einer Wolke darüber.
«
nach gewonnener Schlacht eine Hostie reicht
(wie im Deckenfresko von St. Ulrich und Afra
in Graben). Aus dem Rahmen fällt ein Fresko
der Simpertkapelle in der Augsburger Basilika:
Auf der Malerei in der Grablege des zweiten
Augsburger Bistumsheiligen hat der Künstler
den Wolfsheiligen Simpert und Bischof Ulrich
als interessierte Beobachter auf einer Wolke
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