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Regio Augsburg Magazin 2023

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AUGSBURGS UNESCO-WELTERBE

Wohl ein Erbe der Fugger, aber kein Welterbe

Augsburgs erster Renaissancebrunnen

Ausgerechnet die Augsburger Brunnenfigur, mit welcher die

Brunnenkunst Italiens erstmals in dieser Stadt Einzug hielt,

gehört nicht zu den hiesigen Welterbe-Objekten. Dabei war

die um 1530 gegossene Bronzefigur des Wassergottes Neptun,

deren Gussform ein nicht überlieferter Meister modelliert hat,

nicht nur eine künstlerische, sondern auch eine technologische

Inno vation. Denn Brunnenfiguren in Lebensgröße hatte man

bis dahin noch nicht

gießen können. Und

auch das Motiv der

Figur, eine – zudem

nackte – heidnische

Gottheit, war nördlich

der Alpen damals

etwas völlig

Neues. Gott Neptun

hatte wohl zuerst im

Lustgarten Raymund Fuggers gestanden, ehe er nach dessen

Tod von der Reichsstadt erworben und 1537 beim Rathaus aufgestellt

wurde, wo er einen Ulrichsbrunnen verdrängte. Weil

der Neptunbrunnen auf dem Jakobsplatz bei der Fuggerei später

noch auf anderen Plätzen aufgestellt wurde, wurde er nicht

zum Welterbe-Objekt. Muss man nicht verstehen, ist aber so …

»Das Buch „Augsburgs historische Wasserwirtschaft.

Der Weg zum UNESCO-Welterbe“ be schreibt auch den

Weg der italienischen Brunnenkunst nach Augsburg:

www.context-mv.de/wasser.html

Durchs Lechviertel und ins Wasserwerk am Roten Tor

Die Regio führt zum UNESCO-Welterbe

Ganzjährig – an jedem Samstag ab 11.30 Uhr – können Gäste

der Welterbe-Stadt (Augsburger natürlich genauso) mit Stadtführerinnen

und Stadtführern der Regio Augsburg Tourismus

GmbH einige Objekte des UNESCO-Welterbes „Augsburger

Wassermanagement-System“ besichtigen. Der Weg führt dann

vom Rathausplatz

(Augustusbrunnen)

über das Lechviertel

(einige Lechkanäle)

bis zum Wasserwerk

am Roten Tor. (Das

Letztere war der Torturm

im Süden der

Stadtbefestigung.)

Das Wasserwerk am

Roten Tor versorgte von 1433 bis 1879 größere Teile des Stadtgebiets.

Der Große Wasserturm ist sogar der älteste Wasserturm

Mitteleuropas. Regelmäßige Führungen durch den Kleinen und

den Großen Wasserturm im Wasserwerk am Roten Tor bietet

die Regio 2023 an Freitagen, Samstagen und Sonntagen an.

» Mehr zu der regelmäßigen Samstagsführung sowie zur

Buchung: www.augsburg-tourismus.de/de/fuehrungen/

themenf%C3%BChrungen/augsburg-ist-unesco#/

» Mehr zu Führungen im Wasserwerk am Roten Tor und zur

Buchung: www.augsburg-tourismus.de/de/fuehrungen/

themenf%C3%BChrungen/die-historischen-augsburgerwassertuerme#/

Die Broschüre der Regio Augsburg Tourismus GmbH

28 Seiten – Denkmäler der Wasserwirtschaft

„Wasser. Welterbe. Augsburg.“ heißt der Titel einer Broschüre

der Regio Augsburg Tourismus GmbH mit dem Untertitel „Das

UNESCO-Welterbe ,Augs burger Wassermanagement-System’“.

Auf 28 Seiten stellt dieser Prospekt im

handlichen Format besonders sehenswerte

Denkmäler der Wasser wirt schaft

vor. Nicht alle sind Welterbe-Objekte:

Doch die hier porträtierten Denkmäler

und Museen geben einen Überblick

über die für die Menschheit wichtigen

Themen Trinkwasser ver sorgung, Nutzung

der Wasserkraft, Schutz der natürlichen

Ressourcen, Wasserhygiene und

Nach haltigkeit. Zwei der Ziele liegen im

„Augsburger Land“ – das Lech museum

Bayern im Wasserkraftwerk in Langweid

(dieses Kraftwerk ist Welterbe) und das

Klostermühlenmuseum Thierhaupten

(zwar kein Welterbe, doch die Ausstellung zeigt vier Arten von

Mühlen und ein Modell zur Wasserversorgung des Klosters).

»Die Regio Augsburg Tourismus GmbH gibt die hand liche

Broschüre „Wasser. Welterbe. Augsburg.“ kostenlos in der

Tourist-Information am Augsburger Rathausplatz ab. Zum

Download: www.augsburg-tourismus.de/broschueren

» Unter www.wassersystem-augsburg.de präsentiert die

Stadt Augsburg alle 22 Objekte des UNESCO-Welterbes,

verweist auf ein Welterbe-Zentrum und auf Termine.

Technik um 1907 und ein Infozentrum zum Welterbe

Lechmuseum Bayern: im Welterbe-Kraftwerk

1898 begann man kurz hinter der nördlichen Stadtgrenze von

Augs burg mit dem Bau eines Lech kanals. Nur anderthalb Kilo -

meter nach der Stadtgrenze leitet ein Stauwehr seit 1901 Lechwasser

in diesen Werks kanal. Drei Kilometer kanalabwärts ging

damals das Wasser kraf t werk Gersthofen der Lechwerke Augsburg

in Betrieb. Für den Bau des 1907 fertiggestellten Wasserkraftwerks

in Langweid wurde der anfänglich vier Kilometer

lange Kanal weiter

verlängert. Beide

Wasserkraft werke

sind schlossartige

Blank ziegelbauten

im Historis mu sstil,

beide erzeugen bis

heute Strom, und

beide sind seit 2019

ebenfalls Objekte

des UNESCO-Welterbes. Im Wasserkraftwerk Langweid ist

eine historische Turbinenkammer samt technischer Ausstattung

als Technikdenk mal aus der Bauzeit erhalten. Sie ist der Höhepunkt

des 2008 eröffneten Lechmuseums Bayern, das den Fluss

und seine Geschichte erklärt. Eine neu eingerichtete Abteilung

informiert hier zu allen 22 Objekten des UNESCO-Welterbes.

»Das Lechmuseum Bayern liegt in Langweid am Lech.

»Mehr zum Museum: www.lechmuseum.de

»Eine Gruppenführung buchen: Telefon 0821 328-1658.

» Der Eintritt ins Lechmuseum Bayern ist kostenlos.

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