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Märkisch-Oderland

Von den boomenden Städten unweit der Metropole bis zu den naturverbundenen Gemeinden im Oderbruch, im Westhavelland oder im Fläming – unsere Landkreisbroschüren zeigen anschaulich die Vielfalt der Landkreise rings um Berlin. Die Wegweiser informieren über die wichtigsten Ansprechpartner im Kreis und in den Kommunen. Alle Städte, Gemeinden und Ämter geben einen Überblick über ihre wichtigsten kommunalen Projekte – in Wort und Bild werden neue Kitas, Schulen oder Feuerwehrhäuser vorgestellt. Thematisch vielfältig sind auch die Texte über die Landkreise: Ob Energiewende oder öffentlicher Personennahverkehr, ob neue Kultureinrichtungen oder nachhaltig produzierende Firmen – jede Broschüre stellt prägende Akteure vor und gibt die Chance zur Präsentation. Hinzu kommen aktuelle Buchtipps und ein regionaler Sportverein jenseits des Fußballs.

Von den boomenden Städten unweit der Metropole bis zu den naturverbundenen Gemeinden im Oderbruch, im Westhavelland oder im Fläming – unsere Landkreisbroschüren zeigen anschaulich die Vielfalt der Landkreise rings um Berlin. Die Wegweiser informieren über die wichtigsten Ansprechpartner im Kreis und in den Kommunen. Alle Städte, Gemeinden und Ämter geben einen Überblick über ihre wichtigsten kommunalen Projekte – in Wort und Bild werden neue Kitas, Schulen oder Feuerwehrhäuser vorgestellt. Thematisch vielfältig sind auch die Texte über die Landkreise: Ob Energiewende oder öffentlicher Personennahverkehr, ob neue Kultureinrichtungen oder nachhaltig produzierende Firmen – jede Broschüre stellt prägende Akteure vor und gibt die Chance zur Präsentation. Hinzu kommen aktuelle Buchtipps und ein regionaler Sportverein jenseits des Fußballs.

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(Er)Lebenswertes Brandenburg<br />

Rainer Oleak und seine Tonscheune Hoppegarten<br />

Kreative Atmosphäre im alten Gemäuer<br />

30<br />

Die 160 Jahre alte Scheune unweit von<br />

Schloss Hoppegarten hat ein ganz<br />

neues Leben bekommen: Musikergrößen<br />

wie Uschi Brüning samt Band,<br />

die Puhdys oder Rockhaus gingen<br />

mehrere Wochen lang ein und aus<br />

und traten hinter die Mikrophone. Im<br />

Sommer 2022 war die Schauspielerin<br />

Katrin Sass Stammgast, nahm hier<br />

ein Album mit eigenen Stücken auf<br />

– komponiert, produziert und arrangiert<br />

von Rainer Oleak. Der vielseitige<br />

Musiker hatte mit seiner Frau, der<br />

Sängerin Carmen Hatschi, 2010 den<br />

Vierseitenhof in der Ortsmitte von<br />

Dahlwitz-Hoppegarten übernommen.<br />

Oleak baute die Scheune auf dem<br />

Hof zu seiner „Tonscheune“ aus: Auf<br />

250 Quadratmetern Fläche erstreckt<br />

sich kein steriles Studio, sondern ein<br />

heimeliges Gebäude samt Kamin und<br />

Couchecke. Rainer Oleak will, dass er<br />

und seine Gäste sich wohlfühlen und<br />

miteinander austauschen können.<br />

Der hohe Raum ist ebenso beeindruckend<br />

wie das Equipment: Neben<br />

diversen Mischpulten und Tasteninstrumenten<br />

stehen dutzende Gitarren<br />

im Raum. Bands können sich im<br />

Raum verteilen und live miteinander<br />

spielen.<br />

Rainer Oleak interessierte sich schon<br />

seit seiner Jugend für Musik gleichermaßen<br />

wie für den Klang. Der gebürtige<br />

Meininger studierte zunächst an<br />

der TU Dresden „Messtechnik und<br />

Raumakustik“, ehe er sein Studium<br />

an der Musikhochschule Hanns Eisler<br />

mit Klavier, Komposition und Tonsatz<br />

fortsetzte. 1978 bekam er seine<br />

Zulassung als Profimusiker, stieg bei<br />

der Gruppe „Neue Generation“ ein,<br />

stand dann bei Neumis Rockzirkus<br />

und Datzu an den Tasten – und ärgerte<br />

sich zuweilen über den dumpfen<br />

Sound im DDR-Rundfunkstudio. Mit<br />

der Wende verlegte er sich aufs Komponieren<br />

und Produzieren, so schuf<br />

er die Kürmusik für Katharina Witts<br />

Auftritt 1994 in Lillehammer, kreierte<br />

über tausend Filmmusiken, darunter<br />

für „Tatort“ und „Polizeiruf“. Auf der<br />

Bühne aber war der gefragte Soundschöpfer<br />

nur selten zu sehen, etwa<br />

beim DGB-Bundeskongress, wo er<br />

Chor, Solisten und Rezitationen arrangierte<br />

und am Piano begleitete.<br />

Im September 2022 aber erschien<br />

ein Album, bei dem sein Name im Titel<br />

stand: „Rainer Oleak spielt Holger<br />

Biege“. Mit der Hommage ging Oleak<br />

zurück in seine jungen Jahre. Denn<br />

seine Band Neue Generation begleitete<br />

1978/79 den genialischen Holger<br />

Biege im Studio. Oleak war zwar<br />

nur Zaungast, da Biege selbst Klavier<br />

spielte, ist aber bis heute beeindruckt<br />

vom souligen Gesang. 1983<br />

trennten sich ihre Wege: Holger Biege<br />

blieb im Westen. Erst zur Konzertreihe<br />

„Ostrock-Klassik“ trafen sie<br />

sich Jahrzehnte später wieder. 2012<br />

erlitt Biege einen Schlaganfall, 2018<br />

starb er mit 65 Jahren. Als das Label<br />

Künstlerhafen Rainer Oleak fragte,<br />

ob er zum 70. Geburtstag Bieges eine<br />

instrumentale Hommage einspielen<br />

könnte, war der zunächst skeptisch:<br />

Wie sollte das gehen, ohne dessen<br />

besonderen Gesang, ohne so unvergessliche<br />

Texte wie „Reichtum der<br />

Welt“, „Wenn der Abend kommt“ oder<br />

Rainer Oleak am Mischpult<br />

„Sagte mal ein Dichter“. Doch schließlich<br />

nutzte er auch hier seinen filmmusikalischen<br />

Ansatz: eine besondere<br />

Atmosphäre herstellen und ins<br />

Heute transformieren. Er schuf kleine<br />

Variationen, schob elektronische<br />

Fragmente ein – und ließ vor allem<br />

die Phrasierungen im Gesang von<br />

Holger Biege in sein Klavierspiel einfließen.<br />

Auf seinem Flügel in der Tonscheune<br />

entwickelte Rainer Oleak<br />

aus neun klassischen Kombinationen<br />

von Holger Biege eine respektvolle<br />

Hommage. Zur Präsentation wurde<br />

das Studio zum Konzertsaal.<br />

Torsten Wahl<br />

© Torsten Wahl

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