Märkisch-Oderland

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Golzow: Verkehrswege im Fokus
Im September 2022 war die Gemeinde
Golzow Gastgeber für ein ganz besonderes
Fest. Beim Zweiten Oderbruchtag
präsentierten sich alle Orte dieser
Landschaft – es war ein großes Wiedersehen
nach der Corona-Pause.
Zugleich wurde hier die Verleihung
des Europäischen Kultursiegels für
das Oderbruch gefeiert. Für die Parade
und das Straßenfest bot die
Golzower Ortsmitte den passenden
Rahmen. Die Bühne mit den Kapellen
und Chören, die Oderbruchhalle
als Standort eines Zukunftsforums
und das Filmmuseum wurden gut
besucht. Filmregisseur Winfried Junge,
der hier von 1961 bis 2005 eine
weltweit einzigartige Dokumentation
gedreht und den Ort überregional
bekannt gemacht hatte, und der frühere
Bürgermeister Christian Dorn
erinnerten sich vor Publikum an die
Anfänge der Dreharbeiten und an
den Aufbau des Museums.
Auch wenn Golzow der bekannteste
Ort des Amtes Golzow bleibt, die größte
Gemeinde ist das Küstriner Vorland,
mit dem größten Wohnort des Amtes:
In Manschnow, dem wirtschaftlichen
Zentrum, leben über 1.200 Einwohner.
In den Ort, der als „grundfunktionaler
Schwerpunkt“ im Teilregionalplan
ausgewiesen ist, wurde und wird
einiges in Infrastruktur und Daseinsvorsorge
investiert. So wurde für die
Feuerwehr 2021 ein neues Haus gebaut,
für die Amtsverwaltung eine Außenstelle
mit Bibliothek und Jugendclub
errichtet. Die Grundschule wurde
an das Breitbandnetz angeschlossen.
Da in Manschnow weitere Wohngebiete
geplant werden, müssen auch
Kitas und Schule erweitert werden: Auf
dem Gelände der Grund schule soll ein
Bildungscampus mitsamt einer neuen
Kita entwickelt werden. In Gorgast,
das ebenfalls zur Gemeinde Küstriner
Vorland gehört, wurden die Fassaden
des Sportstättengebäudes saniert, ein
neues Dach soll folgen. Auf dem Gelände
der früheren Gewächshäuser
in Gorgast ist ein Solarpark geplant,
ebenso wie in Manschnow.
Brückenschlag über die Oder
In den Fokus rücken die Verkehrsverbindungen
durch den Amtsbereich.
So wird seit Herbst 2021 die alte Eisenbahnbrücke
über die Oder abgerissen,
die 1867 erbaut und 1920
grunderneuert worden war und
zuletzt nur noch ein Tempo von
30 km/h erlaubt hatte. An ihrer Stelle
wird eine Hightech-Brücke errichtet:
Die Tragseile der 260 Meter langen
Netzwerkbogenbrücke sind aus
Carbon gefertigt, das im Vergleich zu
Stahl deutlich elastischer und materialsparender
ist. Über diese Weltneuheit
sollen die Züge der Ostbahn
ab Mai 2023 mit 120 km/h rollen können,
auch die Brücke über die Odervorflut
wird neu errichtet. Nachdem
die Fahrgäste während der Bauarbeiten
den Schienenersatzverkehr
zwischen Müncheberg und Kostrzyn
ertragen mussten, sollen sie künftig
schneller auf der RB 26 unterwegs
sein. Auch die parallele Straßenbrücke
über die Oder wird neu gebaut.
Sie soll künftig den LKW-Verkehr
über die B1 ermöglichen. Der Verein
„Bürgerinitiative B1“ setzt sich dafür
ein, die Belastungen für die Einwohner
entlang der Strecke so gering wie
möglich zu halten.
Beim Planungsrecht gehen die Gemeinden
Golzow, Küstriner Vorland,
Bleyen-Genschmar und Zechin neue
Wege: Mit Flurbereinigungen außerhalb
der Ortslagen soll zersplitterter
Grundbesitz, der teils mit investitionshemmenden
Alt-Rechten belastet ist,
nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten
neu zusammengefasst werden.
Natürlich wird auch in den kommenden
Jahren wieder gefeiert, ob beim
Blumenfest in Manschnow, beim
Backofenfest in Buschdorf oder beim
Sonnenblumenfest in Golzow. Im Juni
2023 lädt Friedrichsaue zur 300-Jahr-
Feier.
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