Märkisch-Oderland

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Barnim-Oderbruch: Eine Brücke als Leuchtturm
So abwechslungsreich wie die sechs
Gemeinden, die sich auf zwei Landschaften,
dem Barnim und dem
Oderbruch ausdehnen, so vielfältig
sind das Geschaffte und die Vorhaben.
Amtsdirektor Karsten Birkholz
kann einiges berichten.
Das Leuchtturmprojekt des Amtes
und der Gemeinde Oderaue, die Inbetriebnahme
der restaurierten Eisenbahnbrücke
über die Oder, konnte
endlich nach Jahren zähen Ringens
in die Tat umgesetzt werden. Die
Orte Neurüdnitz auf deutscher und
Ziekierki auf polnischer Seite sind
seit dem August 2022 unmittelbar
durch die monumentale Radfahrund
Fußgängerbrücke über die Oder
miteinander verbunden. Ein Kraftakt,
der sich gelohnt hat, denn Menschen
aus Nah und Fern haben seit langem
auf die Eröffnung gewartet. Die Besucherströme
rechtfertigen das Vorhaben
und auch die Kosten von ca.
8,5 Mio. €, die u. a. durch EU-Mittel
finanziert wurden.
Im April 2022 zeichnete die Europäische
Kommission in Brüssel die Region
aus: Das Oderbruch erhält das
„Europäische Kulturerbe-Siegel“. Es
ist das erste Mal, dass eine Kulturlandschaft
diese Auszeichnung er-
Die Europa-Brücke Bienenwerder
hält. Auch die Oderbruch-Gemeinden
Oderaue, Neulewin, Neutrebbin
und Bliesdorf gehören dazu. Kulturerbeorte
sind z. B. Heimatstuben
und Dorfmuseen, Boden- und Baudenkmäler,
Kirchen. Aber auch das
vor rund 270 Jahren entwickelte Grabensystem
entlang der Oder, welches
die Wasserstände im Boden reguliert,
zählt dazu. Die Oderbruchgemeinden
werden dieses Potenzial für die Zukunft
nutzen.
© Amtsverwaltung Barnim-Oderbruch (5)
Auch die beiden Dörfer Prötzel
und Reichenow-Möglin haben anspruchsvolle
Ziele. Prötzel will seine
Kita und seine Schule vergrößern.
Am Plan wird noch gearbeitet,
die Gemeinde hofft aber, dass sie in
2 bis 3 Jahren ihren Dorfcampus einweihen
kann. Reichenow-Möglin hat
ein Schloss, in dem man romantisch
heiraten kann. Der Standort hat sich
nach jahrelanger Ungewissheit gefestigt
und dient heute als Seminarund
Hochzeitshotel.
Der Ortsteil Sternebeck der Gemeinde
Prötzel erhält ein neues Feuerwehrgebäude.
In Reichenow, Neutrebbin und Zollbrücke
gehen demnächst die bereits
aufgestellten E-Ladesäulen ans Netz.
Energetisch geht es in den sechs
Gemeinden momentan hoch her.
Solaranlagenbetreiber finden hier
ideale Bedingungen für die Erzeugung
von grünem Strom, so bei Projekten
in den Gemeinden Neutrebbin,
Oderaue, Bliesdorf und Prötzel.
Inwieweit diese Vorhaben in der Zukunft
umgesetzt werden können,
bleibt eine politische Entscheidung
der Gemeindevertretungen, die das
gesunde Gleichgewicht in allen Bereichen
des Habitats wahren sollen.
Das Amt hat sich zudem mit allen
Mitgliedsgemeinden auf die Fahnen
geschrieben, das Radwegenetz auszubauen
und hat deshalb ein Radverkehrskonzept
entwickelt. Dazu
wurden 2022 die Bürger nach Wunschrouten,
aber auch nach Gefahrenstellen
befragt. Das Konzept sieht vor, das
Netz von bisher 100 Kilometern kräftig
zu erweitern – ehrgeiziges Ziel sind
bis zum Jahr 2040 rund 250 Kilometer.
Mit dem Konzept will das Amt nun
Fördermittel bei Kreis, Land und Bund
beantragen – und braucht einen langen
Atem.