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Märkisch-Oderland

Von den boomenden Städten unweit der Metropole bis zu den naturverbundenen Gemeinden im Oderbruch, im Westhavelland oder im Fläming – unsere Landkreisbroschüren zeigen anschaulich die Vielfalt der Landkreise rings um Berlin. Die Wegweiser informieren über die wichtigsten Ansprechpartner im Kreis und in den Kommunen. Alle Städte, Gemeinden und Ämter geben einen Überblick über ihre wichtigsten kommunalen Projekte – in Wort und Bild werden neue Kitas, Schulen oder Feuerwehrhäuser vorgestellt. Thematisch vielfältig sind auch die Texte über die Landkreise: Ob Energiewende oder öffentlicher Personennahverkehr, ob neue Kultureinrichtungen oder nachhaltig produzierende Firmen – jede Broschüre stellt prägende Akteure vor und gibt die Chance zur Präsentation. Hinzu kommen aktuelle Buchtipps und ein regionaler Sportverein jenseits des Fußballs.

Von den boomenden Städten unweit der Metropole bis zu den naturverbundenen Gemeinden im Oderbruch, im Westhavelland oder im Fläming – unsere Landkreisbroschüren zeigen anschaulich die Vielfalt der Landkreise rings um Berlin. Die Wegweiser informieren über die wichtigsten Ansprechpartner im Kreis und in den Kommunen. Alle Städte, Gemeinden und Ämter geben einen Überblick über ihre wichtigsten kommunalen Projekte – in Wort und Bild werden neue Kitas, Schulen oder Feuerwehrhäuser vorgestellt. Thematisch vielfältig sind auch die Texte über die Landkreise: Ob Energiewende oder öffentlicher Personennahverkehr, ob neue Kultureinrichtungen oder nachhaltig produzierende Firmen – jede Broschüre stellt prägende Akteure vor und gibt die Chance zur Präsentation. Hinzu kommen aktuelle Buchtipps und ein regionaler Sportverein jenseits des Fußballs.

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<strong>Märkisch</strong>e Schweiz: Kunst, Kultur und Natur<br />

Mit den „Buckower Elegien“ wurde<br />

das Städtchen zum Ort der großen<br />

Literatur. Die Gedichte von Bertolt<br />

Brecht, die er 1953 in seinem Haus<br />

am Schermützelsee schrieb, gehören<br />

bis heute zu seinen bekanntesten.<br />

Schon bevor Bertolt Brecht und Helene<br />

Weigel 1952 in die „Eiserne Villa“<br />

gezogen waren, die zuvor als Atelierhaus<br />

für den Bildhauer Georg Roch<br />

gedient hatte, war die <strong>Märkisch</strong>e<br />

Schweiz bei Künstlern beliebt. Dichter,<br />

Maler und Musiker verlebten ihre<br />

Sommer hier, zum Beispiel der „Rasende<br />

Reporter“ Egon Erwin Kisch.<br />

Die Villa am Schermützelsee ist<br />

auch nach dem Tod von Bertolt<br />

Brecht und Helene Weigel ein Ort<br />

der Kultur und des Austausches geblieben.<br />

Besucher können nicht nur<br />

erfahren, wo die Künstler lebten und<br />

was sie hier schufen – Veranstaltungen<br />

wie der Literatursommer oder<br />

das Pleinair der Künstlergruppe Kö<br />

Zwölf haben Tradition. Seit 2021 wird<br />

auf dem Grundstück ein Besucherzentrum<br />

errichtet, das Platz für den<br />

Empfang und Räume für Veranstaltungen<br />

bieten wird – dafür ist dann<br />

auch in der Villa mehr Platz. Der<br />

Landkreis investiert fast zwei Millionen<br />

Euro. Als „Mischung aus Museum,<br />

Veranstaltungsstätte und Er-<br />

innerungsort“ beschreibt die neue<br />

Chefin Julia Grützmacher das Haus.<br />

Die Werke von Bertolt Brecht inspirieren<br />

Künstler bis heute. So spielten<br />

Scarlett O und Jürgen Ehle, den<br />

viele als Gitarrist der Gruppe Pankow<br />

kennen, hier ihr Brecht-Weigel-<br />

Programm „Selbst die Sintflut dauerte<br />

nicht ewig“. Das Duo ist im unweit<br />

gelegen Liebenhof beheimatet und<br />

veranstaltet dort Hausschuh-Konzerte<br />

und Gartenfeste im intimen<br />

Rahmen. In Buckow selbst verbindet<br />

Ila Schöppe mit ihrem Theater „Unten<br />

drunter“ Kunst und Gesundheit –<br />

die Kneipp-Teststelle am Buckowsee<br />

steht allen offen. Insgesamt gibt es<br />

sieben Wassertretstellen im einzigen<br />

Kneipp-Kurort Brandenburgs.<br />

Bertolt Brecht hatte noch zu Lebzeiten<br />

Künstler in die <strong>Märkisch</strong>e<br />

Schweiz gelockt, so John Heartfield,<br />

der mit seinen Fotomontagen<br />

die Bildkunst revolutioniert hatte.<br />

Er zog mit seiner Frau Gertrud ins<br />

benachbarte Waldsieversdorf, zunächst<br />

als Sommergäste, später<br />

dann länger. Aus Teilen einer Baracke<br />

ließ John Heartfield ein individuelles<br />

Haus mit vielen originellen<br />

Details gestalten. Auch dieser Ort ist<br />

bis heute nicht nur Museum, sondern<br />

eine Veranstaltungsstätte – oft<br />

mit Brecht-Programmen.<br />

Zwei besondere Museen befinden<br />

sich in der Gemeinde <strong>Märkisch</strong>e<br />

Höhe, die seit Anfang 2022 zum Amt<br />

<strong>Märkisch</strong>e Schweiz gehört. In Reichenberg<br />

lädt Brandenburgs einziges<br />

Parfümmuseum sonntags zum<br />

Schnuppern ein. Besondere Einblicke<br />

in die Natur gibt das vom NABU<br />

betriebene Internationale Fledermausmuseum<br />

in Julianenhof. Besucher<br />

erfahren nicht nur alles über<br />

die Fledermäuse, sondern können<br />

sie auch erleben. Zwölf Arten konnten<br />

auf dem Gelände beobachtet<br />

werden, von der Mückenfledermaus<br />

bis zum Großen Mausohr.<br />

Ein Naturliebhaber war bereits vor<br />

250 Jahren im Amtsbereich aktiv:<br />

Reichsgraf Friedrich Wilhelm Carl<br />

von Schmettau, der sich für Forscher<br />

wie Georg Forster begeisterte,<br />

wollte ab 1779 den Wald am Gut<br />

Garzau zu einem Naturpark mit Seen<br />

und Inseln umgestalten. Doch ihm<br />

ging das Geld aus, und seine einzige<br />

Hinterlassenschaft, die Feldsteinpyramide,<br />

wurde erst 2010 wieder neu<br />

aufgebaut. Heute gilt sie als größte<br />

ganz Deutschlands und ist ein<br />

Kunstwerk für sich.<br />

Das Brecht-Weigel-Haus in Buckow<br />

Im Heartfield-Haus in Waldsieversdorf<br />

Die Feldsteinpyramide in Garzau<br />

© Heartfieldverein<br />

© Touristinfo <strong>Märkisch</strong>e Schweiz<br />

© Torsten Wahl

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