20.02.2023 Aufrufe

Reinickendorf

Die jährlich erscheinenden Journale 55 plus der Berliner Stadtbezirke bieten Informationen und Reportagen für die Generationen über 55 – im Bereich Kultur und Geschichte, Gesundheit und Sport, zu kreativen Angeboten, Reisen und Wohnmöglichkeiten. Sie liegen zur kostenfreien Mitnahme in öffentlichen Einrichtungen des Bezirkes aus.

Die jährlich erscheinenden Journale 55 plus der Berliner Stadtbezirke bieten Informationen und Reportagen für die Generationen über 55 – im Bereich Kultur und Geschichte, Gesundheit und Sport, zu kreativen Angeboten, Reisen und Wohnmöglichkeiten. Sie liegen zur kostenfreien Mitnahme in öffentlichen Einrichtungen des Bezirkes aus.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

KULTUR UND GESCHICHTE(N)<br />

12<br />

© B. Nößler / aperçu<br />

Christiane Borgelt führt durch das Rathaus<br />

<strong>Reinickendorf</strong>. Im historischen Sitzungsund<br />

heutigen BVV-Saal lenkt nichts ab:<br />

Die getönten, bleiverglasten Fenster<br />

erlauben keinen Blick nach draußen.<br />

Architektin, Stadtplanerin, Ruheständlerin:<br />

Mit Christiane Borgelt durchs Rathaus <strong>Reinickendorf</strong><br />

„Ein stolzer Bau von schlichter Schönheit“<br />

Als das Rathaus für die Landgemeinde Wittenau<br />

1911 eingeweiht wurde, waren rundum noch Felder.<br />

Im Herbst wurde vor der Fassade im Stil norddeutscher<br />

Renaissance das Getreide eingebracht.<br />

Ein gutes Jahr Bauzeit von der Grundsteinlegung<br />

am 30. März 1910 bis zur Einweihung am<br />

13. Mai 1911 reichte, um diesen „stolzen Bau von<br />

schlichter Schönheit“ zu vollenden, so Christiane<br />

Borgelt, Architektin, Stadtplanerin und Ruheständlerin.<br />

Zum Tag des offenen Rathauses,<br />

zum Tag des offenen Denkmals und zu weiteren<br />

Terminen, die vom Museum <strong>Reinickendorf</strong>,<br />

Tel. 902946460, vermittelt werden können, führt<br />

sie durch das Gebäude.<br />

Dessen Ausmaße sind vor der historischen Fassade<br />

nicht zu erahnen, aber was kann diese<br />

nicht alles schon erzählen! Seit 2022 wird hier<br />

die Tradition des Turmblasens wieder belebt:<br />

Bezirksamt und Kirchengemeinde <strong>Reinickendorf</strong><br />

laden am frühen Silvesterabend ein, sich<br />

mit besinnlich-heiterer Musik von den Rathausstufen<br />

aus auf den Jahreswechsel und das neue<br />

Jahr einzustimmen.<br />

Der vom Architekten Fritz Bayer errichtete 55 m<br />

hohe Rathausturm war im Zweiten Weltkrieg zerstört<br />

und danach nur noch mit einer Aussichtsplattform<br />

− statt früher zwei −wieder aufgebaut worden.<br />

Die Verzierungen wie das imposante Portal stammen<br />

von Julius Wolff. Fünf Figuren stehen für Eitelkeit,<br />

Frömmigkeit, Häuslichkeit, Landwirtschaft<br />

und Gewerbe. Mosaiken am Deckenportal zeigen<br />

landwirtschaftliche Motive − und die Eisenbahn.<br />

Ein Medaillon erinnert an den Namensgeber<br />

Wittenaus: den langjährigen Gemeindevorsteher<br />

Peter Witte.<br />

Ebenfalls in rotem Backstein gehalten und als Anbau<br />

am historischen Rathaus kaum zu erkennen,<br />

ist der erste Erweiterungsbau von 1950/51. Der<br />

zweite Anbau, der langgestreckte viergeschossige<br />

Mitteltrakt von 1951-1953, wurde modern errichtet.<br />

Die gläserne Verbindung von Alt- und Neubau,<br />

über zwei Etagen und den Wirtschaftshof, wird auch<br />

„Beamtenlaufbahn“ genannt. 1954/55 entstand der<br />

rückwärtige, südliche Flügel und 1954-56 wurde<br />

mit der vierten Erweiterung der nach Bürgermeister<br />

Ernst Reuter benannte Veranstaltungssaal mit

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!